Unüberwindbare Hindernisse: Das sind die 10 gefährlichsten Grenzen der Welt

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USA-Mexiko, Türkei-Syrien, Südkorea-Nordkorea Gazastreifen, Ceuta und Melilla und noch viele weitere Staatsgrenzen zählen zu den unüberwindbarsten Hindernissen der Welt. Zumindest lebendig. 
Hier ist das Übertreten alles andere als sicher! Es gibt Staatsgrenzen, in deren Nähe Sie besser nicht kommen sollten. An diesen Landesgrenzen sind lange Autoschlangen oder nervige Passkontrollen sicherlich nicht das Problem. Nur ein Fehlverhalten, und Sie müssen mit den schlimmsten Strafen rechnen! 

In diesem Beitrag zeige ich Ihnen die gefährlichsten Grenzen der Welt, und was genau diese so bedrohlich machen. Die Merkmale sind fast alle Gleich: Von riesigen Zäunen umgeben, über Wachleute mit Schießbefehl und Sperrzonen, bis hin zur ständigen Angst vor Terroranschlägen. Welche Gebiete sind betroffen? Wo genau befinden sie sich? Wieso sind sie so bedrohlich und angsteinflößend? Wie lange bestehen diese Grenzen schon? Und vieles mehr, erfahren Sie in diesem Beitrag.

1. Die Grenze zwischen USA und Mexiko

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Der heutige Grenzverlauf ist das Ergebnis des Gadsden-Kaufs von 1853, in dem die USA jene Anteile von Arizona und New Mexico von Mexiko erwarben. Auf etwa 3.200 Kilometern verläuft Grenze durch Großstädte und kilometerweite Wüste. Problematisch ist hier immer wieder die illegale Einwanderung von Mexiko in die USA, sowie der Waffen- und Drogenschmuggel – deshalb findet man überall hohe Zäune, Stahlwände und unzählige Grenzbeamte. US-Präsident Donald Trump plant weiterhin einen sehr umstrittenen riesigen Ausbau der Anlagen. Der Grenzübertritt endet hier für viele Migranten aus Lateinamerika tödlich – ob durch die Hitze der Wüste oder tödliche Schüsse der Grenzpatrouille. An dieser gefährlichen Grenze haben seit 1990 tausende von Menschen ihr Leben gelassen.

Als Mexiko zwischen 1810 und 1822 seine Unabhängigkeit von Spanien errang, entwickelten sich u.a. Konflikte um Texas. Die Konflikte eskalierten um Texas und Kalifornien im mexikanisch-amerikanischen Krieg von 1846 bis 1848, aufgrund des einmischen der Kirche Jesu Christi der Heiligen letzten Tage (Mormonen) in dem Mexiko massive Gebietsverluste hinnehmen musste. Des Weiteren: Zweimal im Jahr öffnen die USA eine Tür im Grenzzaun zu Mexiko. Dann dürfen sich Familienangehörige drei Minuten lang umarmen. Ein Wimpernschlag Nähe in der verworrenen Beziehung zwischen beiden Ländern.

2. Die türkisch-syrische Grenze

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Seit 2011 wütet in Syrien der Bürgerkrieg. Die Menschen sind in Angst und Schrecken. Einigen Menschen ist die Flucht in andere Länder gelungen. Doch abertausende leben in Todesängsten. Schüsse, Granaten, Krieg, das ist der Alltag dieser Menschen. Die Türkisch-Syrische Grenze, zählt zu den gefährlichen Grenzen der Welt. Sie trennt ein traumhaftes Urlaubsland von einem der aktuell gefährlichsten Orte der Welt: Die fast 900 Kilometer lange Grenze zwischen der Türkei und dem Kriegsschauplatz Syrien. Nur zwei Meter trennen Urlaub von Bürgerkrieg. Unvorstellbar. 

Die Grenze zwischen Syrien und der Türkei erstreckt sich vom Mittelmeer bis hin zum Tigris und hat eine Länge von 899 km. Die Türkei hat mittlerweile auf den Druck aus den USA und Europa reagiert: Eine drei Meter hohe und zwei Meter breite mit Stacheldraht gekrönte Mauer, die entlang der gesamten Grenze verläuft, soll die Einreise von möglichen IS Terroristen verhindern. Halten Sie sich lieber hier nicht auf. Ich möchte noch einmal betonen: Nur zwei Meter Luftlinie trennen Sie hier im Urlaubsland der Türkei, von der Hölle auf Erden.

3. Die gefährliche Grenze zwischen Nord- und Südkorea

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Kaum ein Land hat sich in den letzten Jahren so von der übrigen Welt abgeschottet wie Nordkorea. Das Land ist das mit isoliertestes Gebiet der Welt! Dabei gibt es die Grenze zwischen Nord- und Südkorea schon viel länger. Hier ein paar wichtige Daten: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Land von den Besatzungsmächten offiziell geteilt, nach dem Korea Krieg 1953 wurde die Spaltung Koreas noch weiter verschärft. Seit-dem gibt es auf den gesamten 248 Kilometern, eine vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone, in der kein Militär stationiert oder bewegt werden darf. 

Leise Propagandabotschaften sind an der Grenze zu hören, die von einem Lautsprecher auf einem Laster kommen, der angeblich jeden Tag vor der Grenze auf und ab fährt. Auch hier befinden sich Angriffstunnel. Die nicht sofort sichtbar sind. Vier entdeckte Tunneln wurden werden gezählt, die Nordkorea unter der entmilitarisierten Zone nach Südkorea gebaut hat. Die Tunnel wurden von Südkorea natürlich zubetoniert. Innerhalb einer Stunde könnten bis zu 30.000 Soldaten nach Südkorea gelangen, und das Land zerstören. Da nie offiziell ein Friedensvertrag zwischen Nord und Süd geschlossen wurde, und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un als unberechenbar gilt, werden illegale Grenzübergänge, mit Foltermethoden, oder direkten Todesschüssen bestraft. Bleiben Sie bloß fern!

4. Gazastreifen

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Dunkler Explosions-Rauch weht aus einem Teil von Gaza-Stadt im Gazastreifen. Die Situation ist nahezu täglich angespannt. Im Gazastreifen ist Krieg bittere Realität: Im Küstengebiet zwischen Israel und Ägypten liegt der aus den Nachrichten nur allzu gut bekannte Gazastreifen. Offiziell zum mehrheitlich anerkannten Staat Palästina zählend, leben hier inmitten von Sand und Dünen etwa zwei Millionen Menschen. Israel hat eine Sperranlage um seine kompletten Grenzen gezogen, das allerdings schon seit 1994. Trotzdem bleibt das Gebiet im und rund um den Gazastreifen hoch gefährlich, es kommt immer wieder zu Anschlägen, Morden und Entführungen. Eine zentrale Rolle hierbei spielt auch ein unterirdisches Tunnelsystem, das den Gazastreifen, Ägypten und Israel verbindet und in der Hand der Hamas ist.

Seit dem Beginn der Kundgebungen am 30. März wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium mindestens 132 Palästinenser gemartert und Tausende weitere verletzt. Demonstranten fordern das „Rückkehrrecht“ zu ihren Häusern im historischen Palästina, von denen sie 1948 vertrieben wurden, um Platz für den neuen Staat Israel zu machen. Sie fordern auch ein Ende der drakonischen Blockade des Gaza-Streifens durch Israel, die in den letzten 11 Jahren die Wirtschaft der Küstenenklaven ausrottete und ihren 2 Millionen Einwohnern viele Grundnahrungsmittel vorenthielt. Der Künstler Banksy, eröffnete hier ein Hotel „mit dem schlechtesten Ausblick der Welt.“ Es scheint, als sei dies einer seiner liebsten Streiche.

5. Ceuta und Melilla – Spanien in Afrika

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Weiter geht es mit zwei spanischen Städten, die mitten in Afrika liegen. Haben Sie noch nicht gehört? Dann lesen Sie weiter. Die Küstenstadt Ceuta liegt nur etwa 20 Kilometer von der spanischen Küste entfernt auf dem afrikanischen Kontinent in Marokko. Melilla liegt 225 Kilometer weiter westlich ebenfalls an der marokkanischen Küste. Beide sind sogenannte spanische Exklaven, gehören also zu Spanien und zur Europäischen Union. Sehr interessant, finden Sie nich auch? Aber die beiden Städte haben eine sehr dunkle Seite. Ceuta und Melilla sind von meterhohen Grenzzäunen aus Stacheldraht umgeben, überall sind schwer bewaffnete Wachleute aufgestellt. Die nur darauf warten, dass man sich nicht nach dem Gesetz verhält.

Vor allem stehen die Soldaten dort mit geradem Rücken, da sie die illegale Einwanderung in die EU verhindern sollen. Dennoch versuchen immer wieder Menschen aus ganz Afrika, die Grenzen zu überwinden. Sie harren wochen- und monatelang vor den Zäunen aus, um in regelmäßigen Abständen immer wieder zu versuchen, das vermeintliche Land ihrer Träume zu erreichen, und das mit Gewalt. Viele Menschen haben diese versuchten, und abermals gescheiterten Grenzübergänge mit dem Tod bezahlen müssen. Unzählige Tote wurden dokumentiert. Auch hier gilt: Bleiben Sie bloß fern!

6. Zypern – Eine geteilte Insel

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Hier ist es zwar nicht ganz so gefährlich wie am Gazastreifen oder an der Grenze zwischen Nord – und Südkorea, dennoch könnte Sie dieser Ort in Angst und Schrecken versetzen. Warum hier eine Grenze ist, möchte ich Ihnen genauer erklären: Die Mittelmeerinsel ist aufgeteilt in die Republik Zypern im Süden und das von der Türkei kontrollierte Nordzypern. Dies wird ausschließlich von der Türkei anerkannt. Zwischen den beiden Teilen gibt es die sogenannte – Grüne Linie – Eine Pufferzone. An dieser Stelle wird auch die Hauptstadt Nikosia geteilt. Seit der türkischen Invasion (im Jahr 1974) ist die einst meist besuchte Stadt Zyperns, Varosia, im Osten der Insel im Zuge des Konflikts militärisches Sperrgebiet. 

Ein hoher Zaun mit Wachtürmen trennt Varosia vom Rest der Insel. Dieser Anblick kann den Reisenden schonmal in Angst versetzen, weil Sie plötzlich nicht mehr wissen, wie Sie sich am Besten verhalten sollen. Die meisten Hotels stehen leer, obwohl es zahlreiche Hotels in der Stadt gibt, die über 30.000 Urlauber aufnehmen können. Varosia ist zu einer Geisterstadt geworden. So beschreiben dies zumindest die Einheimischen. Zwar ist es möglich auf Zypern die Grenze zwischen Nord und Süd relativ unkompliziert zu passieren, allerdings zeigt vor allem die Geisterstadt Varosia, was Konflikte zwischen zwei Ländern verursachen können. Sie werden lachende Kinder und fröhliche Urlauber nicht sehen, sondern nur leerstehende Gebäude, viel Müll und Insekten. 

7. Dominikanische Republik – Haiti

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Wenn ich Ihnen sage, dass hier auf der karibischen Insel nicht alles paradiesisch ist, werden Sie mir dies erstmal nicht glauben. Doch lesen Sie weiter: Die karibische Insel ist eines der ärmsten Länder der Welt mit hungernden Kindern und dreckigen Straßen. Die Menschen die hier leben, werden schnell krank, und sind dem Hungertod sehr nahe. Doch wo genau liegt die Grenze: Die karibische Insel Hispaniola teilen sich zwei Staaten: Die Dominikanische Republik im Westen und das krisengebeutelte Land, namens Haiti im Osten.

Wer hier als Reisender die Grenze überqueren möchte, muss nicht nur mit den Bildern des Elends der bettelnden Menschen umgehen können, sondern auch mit schauriger Korruption und einer massiven Kriminalität. Nicht immer können Sie die Grenzen meiden. Wenn Sie sich im Land mobil bewegen möchte, und mit dem Bus fahren, entgeht Ihnen zwar die mögliche Korruption, dafür müssen Sie aber zwischenzeitlich Ihren Reisepass aus der Hand geben. Da hilft nur hoffen, ob Sie diesen auch wieder zurück bekommen. Es gibt auf der Welt ganz bestimmt sicherere Orte als den an der Grenze zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik. Nicht alles was Gold ist, glänzt …

8. Irland und Nordirland – Katholiken gegen Protestanten

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Die Begriffe „katholisch“ und „protestantisch“ sind in Nordirland klar definiert. Sie dienen als Unterscheidungsmerkmal zweier gesellschaftlicher Gruppen, die gegensätzliche soziale, politische, wirtschaftliche und schließlich auch religiöse Geisteshaltungen pflegen. Kurz: Eine massive Spaltung der Bevölkerung. Der Nordirlandkonflikt beherrschte die nordirische Politik der Jahre 1969 bis 1998. Es handelt sich bei dem Konflikt um einen Identitäts- und Machtkampf zwischen den zwei Bevölkerungsgruppen in der nach der Unabhängigkeit der Republik Irland (als Irischer Freistaat) 1920/22 britisch gebliebenen Provinz Nordirland, also den englisch- und schottischstämmigen, unionistischen Protestanten und den überwiegend irisch-nationalistischen Katholiken.

Reisende Menschen brauchen hier nichts zu befürchten. Kein Vergleich zu den bereits geschilderten Grenzübergängen. Doch die Wut der Mensch ist groß, und die Emotionen „brodeln“ immer noch. Heutzutage gibt es noch kleine radikale Gruppen. Es herrscht also immer noch ein brodelnder Konflikt, der schon über 50 Jahre anhält – und das alles nur wegen einer Grenze. Leider konnten sich die beiden „Gruppen“ in den 60er Jahren nicht einigen: Die Katholiken in Nordirland forderten eine Wiedervereinigung mit dem Süden der Insel – die Protestanten waren strikt dagegen. Eine Menge Demonstrationen, Reden und politische Diskussionen hat es gegeben, aber auch Attentate, Straßenkämpfe und viele Tote – prägten diese Zeit. 

9. Russland-Krim

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Von diesem Grenzkonflikt haben Sie vielleicht gehört: Die Krimkrise ist ein politischer, zeitweilig bewaffneter Konflikt um die Halbinsel Krim, dessen Verlauf durch verdeckte Interventionen und die Annexion durch Russland im März 2014 bestimmt wurde. Seit Ende November 2013 war es in der Ukraine politisch sowieso schon sehr unruhig. Sie müssen sich vorstellen, dass dort viele russischsprachige Bürger leben, auch deswegen kam es im März 2014 zu dem umstrittenen Referendum, in dem sich die Bürger für einen Anschluss an die Russische Föderation entschieden. Mit dem Bruch des Budapester Memorandums von 1994 über die Achtung der bestehenden Grenzen der Ukraine sowie weiterer Grundsätze der KSZE-Schlussakte von 1975, der Charta von Paris 1990 und der Nato-Russland-Grundakte 1997 durch Russland, besteht eine internationale Krise.

In Folge einer Abstimmung kam es zu Ausschreitungen zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainischem Militär – tausende Menschen verloren ihr Leben, andere sind auf der Flucht aus ihrer Heimat. Ohne jegliches Habt und Gut. Zwischenzeitlich gab es eine Waffenruhe. Doch dieser konnten viele Menschen nicht trauen. Die Annexion der Krim durch Russland wird von den westlichen Staaten bis heute nicht anerkannt. Sie als Reisende sollten wissen, dass Ihnen verboten wird über die Krim in die Ukraine einzureisen.

10. China-Tibet

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Wer hätte das Gedacht? Eigentlich müsste das Land nur von Frieden umgeben sein. Aber dies ist ein Irrtum! Seit der Gründung der Volksrepublik China, im Jahr 1949 herrschen unüberwindbare Differenzen mit dem „Dach der Welt“ – Wir sprechen von dem wunderschönen Land Tibet. Nach dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg wollte man auch Tibet unter seine Kontrolle bringen. Ein Abkommen diesbezüglich wurde auch von allen Beteiligten unterzeichnet. Darunter auch von dem heut lebenden Dalai Lama. Doch hier herrscht ein ganz anderes Problem: Die Tibeter sagen, dass sie mit Waffengewalt zu ihren Unterschriften gezwungen wurden. Bis heute mussten tausende von ihnen durch Zerstörung von Klöstern oder Aufenthalte in Arbeitslagern ihr Leben lassen.

Anfang 2017 wurde die Militärpräsenz der Chinesen in Tibet stark verschärft, um mögliche Abspaltungsversuche seitens der Tibeter zu verhindern. Was ein undurchsichtiger Grenzkonflikt, der viele unschuldige Opfer fordert. Dies sollten Sie als Reisender nach Tibet wissen: Sie benötigen aufgrund dieser Umstände eine Einreisegenehmigung, die von der Volksrepublik China genehmigt werden muss. Dies wird nur in Verbindung mit einem Fahrer und Führer ausgestellt, was zeigt, wie sehr China selbst die Tibet-Touristen kontrollieren möchte. Wieder ein sehr schwieriges unüberwindbares Hindernis.