Die erstaunliche Welt der Hurrikane

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Hurrikane werden wegen des Klimawandels stetig häufiger.
Wirbelstürme haben den Menschen aber schon immer Angst gemacht und das ist kein Wunder bei der immensen Zerstörungskraft, die sie mitbringen.

Man kann kaum etwas gegen sie tun, außer sich in Sicherheit bringen und das nötigste Hab und Gut retten.
Hurrikane können Menschen um ihre Existenz bringen und man kann von Glück sagen, wenn man wenigstens mit dem Leben davon kommt.

Trotz allem sind sie aber auch sehr interessant. Die imposante Kraft dieser Windmassen ist erstaunlich und faszinierend.
Und je besser man über diese Wirbelstürme Bescheid weiß, desto mehr kann man sich in Sicherheit bringen.
Deshalb sind hier 11 außergewöhnliche Fakten aufgelistet.

1. Hurrikan John schrieb Weltrekord

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Im Jahr 1994 legte ein Hurrikan namens John die zweitlängste Strecke weltweit und die längste Strecke im östlichen Pazifik zurück, die jemals aufgezeichnet wurde. Weiterhin dauerte er von allen tropischen Wirbelstürmen am längsten an und er schrieb damit Rekord. Fast 13000

Kilometer wirbelte er herum, bis er abflaute.

Dabei hatte er trotz seiner langen Lebensdauer von einem Monat fast keine Konsequenzen für das Land (in diesem Fall das Johnston-Atoll und Hawaii). Weil er durch den großen Pazifik aufgefangen wurde.

Eine tropische Welle von Westafrika soll die Ursache von John gewesen sein und obgleich schwieriger Entwicklungsbedingungen legte er einen solchen Weltrekord an den Tag.

2. Strom durch Wirbelstürme

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Ein Hurrikan hat eine Leistung von über 600Terawatt. Ein großer, ausgebildeter Wirbelsturm könnte ungefähr so viel Elektrizität erzeugen, wie 200 Mal so viel der gesamten Stromerzeugungskapazität der Erde. Das entspricht auch der Energie von 10000Atombomben.

Doch es wird nur eine geringe Menge an Energie (circa ein viertel Prozent) durch Wind abgelassen.
Diese Leistung entspricht immer noch ungefähr 1,5Terawatt. Damit könnte man die Hälfte der Erde mit Strom versorgen.

Man kann diese Windkraft leider nicht nutzen, weil die Windkraftanlagen bei geringem Sturm abgeschaltet werden, damit sie nicht beschädigt werden.
Es wird jedoch daran geforscht.

3. Der tödlichste Wirbelsturm

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Einer der tödlichsten tropischen Wirbelstürme aller Zeiten war der 1991 entstandene Bangladesch Zyklon. 140000Menschen verloren durch ihn sein Leben. Es fiel eine Milliarde teurer Sachschaden an und 10 Millionen Menschen wurden die Häuser weggerissen.

Die Menschen nahmen die Warnungen vor dem Hurrikan nicht ernst oder wurden nicht richtig gewarnt.
Jedoch konnten auch einige gerettet werden.

Die Regierung hat danach ein Wiederaufforstungsprogramm in die Wege geleitet, um zu verhindern, dass künftige Überschwemmungen solch einen Schaden anrichten.
Denn die Menschen hatten verständlicherweise Angst, dass so etwas wieder auftritt.

4. Umgekehrte Gesetze

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Auf der Nordhalbkugel rotieren tropische Wirbelstürme gegen den Uhrzeigersinn. Auf der Südhalbkugel mit dem Uhrzeigersinn.

Das liegt an der Corioliskraft, die den Wind im Norden nach rechts ablenkt und im Süden nach links.
Da die Natur um Ausgleich bemüht ist, drehen sich Hurrikans nach rechts oder links, je nachdem auf welcher Erdhälfte man sich befindet.

Ganz gegen die gängige Meinung, dies würde auch bei der Rotation des Wassers im Abfluss oder der Toilette funktionieren, ist diese Kraft jedoch zu klein, um das zu bewirken. Hier bestimmt die Behälterform die ursprüngliche Wasserbewegung.

5. Faktencheck

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Hurrikans haben einen Durchmesser von etwa 100 Kilometern bis zu 1.500 Kilometern. Langsame Wirbelstürme und können eine Breite von bis zu 2200 Kilometern erreichen.
Die durchschnittliche Drehgeschwindigkeit beträgt 260 Kilometer pro Stunde.

Das beinah windstille Zentrum eines Wirbelsturms nennt man Auge. In seltenen Fällen kann es einen Durchmesser von 320 Kilometern haben. Der übliche Durchschnitt beträgt allerdings unterhalb von 50 Kilometern.

Wirbelstürme werden je nach Region unterschiedlich benannt. In Australien nennt man sie Zyklone, im Pazifik Taifune und die USA sprechen von Hurrikans.

6. Es wird sehr nass

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Ein Hurrikan steht auch in Verbindung mit äußerst viel Regen.
Der Wirbelsturm Harvey hinterlässt 2017 in Texas 1539 Liter Regen pro Quadratmeter und ist damit auf der Rangliste der nassesten Hurrikans ganz oben.

Nach dem Abflauen beginnt der starke Regen. Dadurch richten diese gewaltigen Windmassen auch nach dem Wirbeln erheblichen Schaden an. Dieser Faktor wird vielleicht häufig unterschätzt, aber er ist auch sehr bedenklich.

Und laut einer Studie werden diese Starkregenfälle nicht nur intensiver, sondern entladen sich jetzt auch noch immer mehr über dem Land.

7. Sturmstärken

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Um die Sturmstärke eines Hurrikans zu messen, bedient man sich der Saffir-Simpson-Skala.
Diese ist benannt nach den Männern Herbert Saffir und Bob Simpson.

Kategorie1: bis 153 Kilometer pro Stunde
Kategorie2: bis 177 Kilometer pro Stunde
Kategorie3: bis 208 Kilometer pro Stunde
Kategorie4: bis 251 Kilometer pro Stunde
Kategorie5::ab 252 Kilometer pro Stunde

In Kategorie 5 fällt jeder der schlimmsten tropischen Hurrikane, die jemals gemessen wurden.

8. Die Entstehung eines Hurrikans

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In der Passatwindzone über dem Atlantikwasser oder des östlichen Pazifiks ist die Wiege der Wirbelstürme.
Dazu muss die Wassertemperatur über 26,5Grad Celsius sein. Übersteigt dann ein gleichmäßiges Temperaturgefälle ein bestimmtes Maß zu großen Höhen hin, kann sich ein Hurrikan ausbilden.

Es entsteht Wasserverdunstung und ein Aufstieg durch Konvektion. Weiterhin die Wolkenbildung durch Kondensation.

Das bringt Energie mit, eine Luftaufheizung und den Aufstieg. Dadurch kommt ein Unterdruck und oberhalb der Wolken des Hurrikans entsteht ein sehr hoher Luftdruck, was die Wirbel bedingt.

9. Voraussetzungen für einen Hurrikan

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1. Eine Oberflächentemperatur des Meeres von mindestens 26,5Grad Celsius, eine gleichmäßige Temperaturabnahme der Luft zu großen Höhen
2. Ein ausgedehntes Gebiet gleichmäßiger Bedingungen, damit die Wasserdampfausbildung gewährleistet ist und der Energieaufbau des Wirbelsturmes sicher ist
3. Ein geeigneter großer Abstand vom Äquator wegen der Corioliskraft. Dies dient der typischen Drehung der Luft

4. Eine Meerestiefe von mindestens 50 Metern, da sonst die Wärme pro Fläche nicht ausreicht
5. Keine zu große vertikale Windscherung
6. Der Hurrikan braucht ein zum Beispiel außertropisches Tief zum Aufbauen (Nukleus)

10. Namensgebung für Hurrikane

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Früher hatten nur besondere Wirbelstürme einen Namen. 1950 begann die Namensgebung. Erst alphabetisch, dann folgten englische Frauennamen und eine festgelegte Namensliste.
Im Jahr 1979 wurden männliche und weibliche Namen im Wechsel verwendet, weiterhin wurde die Liste um spanische und französische Namen ergänzt.

Heutzutage gibt es sechs festgelegte Namenslisten, die alle sechs Jahre abwechselnd verwendet werden.
Sollten diese Namen nicht ausreichen, kommt das griechische Alphabet zum Einsatz. Das war aber bisher nur zweimal der Fall.

Hurrikans, die mehr Schwerverletzte und Tote fordern, haben im Durchschnitt mehr weibliche Namen.
Der Grund ist, dass man Zerstörung und Weiblichkeit nicht viel zusammen assoziiert und unterbewusst deshalb unvorsichtiger ist.

11. Hurrikane in Hollywood

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Bild: Alan Budman / Shutterstock.com

Es gibt zahlreiche Filme von Naturkatastrophen und insbesondere mit Wirbelstürmen.
Diese Filme machen sich die Angst der Menschen vor der Natur zunutze und verarbeiten diese in Blockbustern.

Im Film »Twister« machen die Protagonisten Jagd nach Tornados und versuchen diese zu erforschen, um damit der Menschheit zu helfen.

Im Streifen »Strom Hunters« probieren Zeugen einen gewaltigen Hurrikan in außergewöhnlichen Bildern festzuhalten, ohne dabei ums Leben zu kommen.

In »Der Sturm« werden Fischer in einen atemberaubenden Sturm geschickt und in diesem Film werden sogar keine lebenden Fische verwendet, da der Regisseur viel von Tierschutz hält