
Die Temperaturen steigen, das Freibad wird zum Lieblingsort für Familien. Kinderlachen, Wasserspritzer, Eis am Stiel – es wirkt wie ein Bild aus dem Bilderbuch. Doch hinter der unbeschwerten Kulisse brodelt eine unausgesprochene Sorge, die viele gar nicht wahrnehmen. Einer, der es genau wissen muss, schlägt jetzt lauten Alarm:
Deutschlands oberster Bademeister, Peter Harzheim. Seine Kritik richtet sich nicht etwa gegen die Badegäste im Allgemeinen – sondern ganz konkret gegen ein bestimmtes Verhalten, das er tagtäglich beobachtet. Was ihn dabei so auf die Palme bringt, verrät er zunächst nicht. Doch seine Aussagen lassen erahnen: Etwas läuft gewaltig schief.
Was genau ihm Sorgen bereitet, wird im nächsten Abschnitt deutlicher.
1. Ein Idyll mit Schattenseiten

Ein Sommertag im Freibad – für viele Eltern der Inbegriff von Erholung. Die Kinder tollen durchs Wasser, die Sonne scheint, man gönnt sich eine kleine Auszeit auf der Liegewiese oder im Schatten der Cafeteria. Was auf den ersten Blick nach heiler Welt aussieht, entpuppt sich laut Experten aber immer häufiger als trügerisches Bild.
Der Alltag der Bademeister ist geprägt von Stress, Hektik und immer mehr Zwischenfällen, die oft gar nichts mit Schwimmen zu tun haben. Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, beobachtet eine Entwicklung, die ihn zutiefst beunruhigt – doch nicht aus den Gründen, die man vielleicht erwarten würde.
Denn sein Blick richtet sich weniger auf das Wasser als auf das, was daneben passiert.
2. Wer trägt die Verantwortung am Beckenrand?

Früher waren Eltern im Freibad fast durchgehend an der Seite ihrer Kinder. Heute jedoch hat sich diese Dynamik verändert. Viele Erwachsene nehmen sich „Freibad-Zeit“ als Gelegenheit zum Abschalten – aber nicht unbedingt von der Sonne, sondern vom Alltag mit den Kindern. Manchmal verschwinden sie in Cafés, manchmal auch nur gedanklich, mit Blick aufs Display.
Bademeister wie Peter Harzheim erleben diese Veränderung hautnah. Sie fragen sich, ob das klassische Verständnis von Aufsichtspflicht verloren geht. Und sie stellen sich eine zentrale Frage: Wer passt eigentlich auf? Denn während Kinder toben, bleibt vieles unbeobachtet – mit potenziell schwerwiegenden Folgen.
Was Harzheim konkret beobachtet, bringt uns zur eigentlichen Kritik.
3. Wenn Kinder nicht mehr schwimmen können

Neben der fehlenden Aufmerksamkeit kritisiert Harzheim auch ein zweites alarmierendes Problem: Immer mehr Kinder beherrschen nicht die Grundlagen des Schwimmens. Laut DLRG verlässt fast jedes zweite Kind die Grundschule, ohne sicher schwimmen zu können. Diese erschreckende Entwicklung macht das Freibad zur Gefahrenzone – besonders, wenn niemand eingreift.
Während die Kinder toben, unterschätzen viele Eltern die Risiken, die das mit sich bringt. Gerade in Kombination mit weiteren Problemen wie Respektlosigkeit, Übergriffen oder fehlendem Personal ist das eine explosive Mischung. Harzheim ruft daher zu mehr Aufklärung und Verantwortung auf – für mehr Sicherheit am und im Wasser.
Doch was genau ist die Ursache dieser wachsenden Unachtsamkeit?
4. „Diese Dinger sind die Pest“ – Harzheim kritisiert Smartphones

Jetzt wird Harzheim deutlich: „Diese Dinger sind die Pest“, sagt er über Smartphones. Im Freibad beobachtet er täglich, wie Eltern ihre Kinder unbeaufsichtigt lassen – weil sie mit dem Handy beschäftigt sind. Statt auf den Beckenrand zu schauen, starren viele auf Bildschirme. Die Folgen sind oft dramatisch:
Eltern, die ihre Kinder plötzlich nicht mehr finden, Bademeister, die eingreifen müssen, Unfälle, die hätten verhindert werden können. Besonders tragisch: 2024 starben laut DLRG 14 Kinder unter zehn Jahren bei Badeunfällen. Harzheim betont: Aufmerksamkeit rettet Leben – und die Verantwortung beginnt nicht bei der Badeaufsicht, sondern bei den Eltern selbst.