Top 15: Verlassene Orte in Europa

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In Europa befinden sich unzählige verlassene Orte. Dazu gehören ein Vergnügungspark, ein Grenzbahnhof, ein Hotel, vollständige Dörfer, ein Tal voller Mühlen und Vieles mehr…

Alle diese Orte wurden aus den verschiedensten Gründen zurückgelassen und haben eine Gemeinsamkeit: Sie erzählen ihre eigene Geschichte. Besonders beeindruckend ist es zu beobachten was der Zahn der Zeit mit den Orten macht wenn der Mensch sie sich selber überlässt denn in gewisser Weise erobert die Natur ihr einstiges Territorium wieder zurück. Das Ergebnis ist vielfältig und oft fast mystisch.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Wir haben für Sie die Top 15 außergewöhnlichen verlassenen Orte in Europa aufgelistet:

15. Château Miranda, Belgien

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Das 1866 erbaute Schloss, auch bekannt unter dem Namen Château Noisy, befindet sich in der Nähe des belgischen Ortes Celles. Im Auftrag der Liederkerke-De Beaufort Familie und unter der Leitung des britischen Architekten Edward Milner wurde das Schloss auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofes Noisy errichtet.

Fertiggestellt wurden die Bauarbeiten nach der Errichtung des imposanten Uhrenturmes im Jahre 1907. Bis zum 2. Weltkrieg wurde das Schloss von den Bauherren genutzt bis zur Besetzung durch deutsche Truppen.

Nach Ende des Krieges wurde das Château Miranda, unter Anderem, von der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen und als Ferienunterkunft für Kinder genutzt. Seit 1991 steht das Schloss leer.

14.  Craco, Italien 

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Craco ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Matera im Süden der Region Basilicata. Durch etliche Erdrutsche zwischen den späten 1950er und 1970er Jahren wurde die Stadt von der Mehrheit der Einwohner verlassen. Nach einem Erdbeben in den 1980er Jahren musste die gesamte Altstadt evakuiert werden und Craco wurde somit endgültig zur Geisterstadt.

Heutzutage ist die Stadt zur beliebten Filmkulisse geworden und auch sehr beliebt bei Touristen. Seit 2010 ist Craco Teil der Liste gefährdeter Kulturdenkmäler des World Monuments Fund. Die Ruinen der einstigen Wohnhäuser sind heute zerfallen und teils verwachsen. In jeglichen Öffnungen, Rissen und in den Häusern haben sich wilde Pflanzen ausgebreitet. 

13. Pripyat, Ukraine

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Einst für die Angestellten des Kernkraftwerkes Chernobyl errichtet wurde die Stadt nach dem Reaktorunglück innerhalb von zwei Tagen geräumt. Aufgrund der überstürzten Flucht konnten die einstigen Bewohner nur wenige Habseligkeiten mitnehmen und die Wohnungen blieben fast vollständig eingerichtet.

Im Jahre 1986 mussten die rund 50.000 Einwohner Pripyat verlassen um der hohen Strahlenbelastung zu entkommen. Lange Zeit blieben die Menschen im Glauben wieder in die Stadt zurückkehren zu können. 

Die hinterlassenen Häuser wurden nach der Evakuierung von Plünderern heimgesucht. Entgegen deren Hoffnung konnten die Einwohner nicht wieder in ihren Wohnort zurückkehren. Da das Level an Radioaktivität deutlich zurückgegangen ist wurde die Stadt Pripyat für den Tourismus geöffnet.

12. Spreepark Berlin, Deutschland

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Der Spreepark wurde einst als einziger Freizeitpark der DDR eröffnet und diente seit 1969 der Unterhaltung seiner Besucher. Trotz der Modernisierung nach der Wende musste der Park 2002 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden.

Das Gelände befindet sich im Norden des Plänterwaldes in der Nähe der Spree und erstreckt sich über eine Fläche von 29,5 Hektar. 

Seit der Schließung wurde der Park nicht wieder für Besucher geöffnet und ist mit Schulden in Höhe von 11 Millionen Euro belastet. Ein Feuer im Jahr Sommer 2014 zerstörte Teile des Parks, welche daraufhin abgerissen wurden. Neben dem Riesenrad sind noch viele weitere Fahrgeschäfte vorhanden, welche allesamt seit der Schließung nicht mehr genutzt wurden.

11. Vallone dei Mulini, Italien

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In einer tiefen Schlucht, in der süditalienischen Stadt Sorrent, findet man das Tal der Mühlen. Durch Wasser wurden über Jahrtausende beeindruckende Schluchten in den Fels gefressen. Heute ist es ein Ort voller Mystik.

Seit dem Jahre 900 befanden sich dort Getreidemühlen, wodurch der Ort seinen Namen erhielt. Knapp 1000 Jahre lang nutze man die Fläche um Getreide zu verarbeiten bis die Mühlen 1866 geschlossen wurden.

Seither haben sich die Farne in der Schlucht ausgebreitet und verleihen den Gebäuden eine einzigartige Optik. Auch wenn das Tal aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden soll ist der Blick von der Stadt Sorrent aus ein wahres Highlight jeden Besuches

10. Bahnhof von Canfranc, Spanien

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Der Bahnhof Canfranc wurde als Durchgangsbahnhof errichtet und befindet sich genau auf der Grenze zwischen Frankreich und Spanien. 1928 wurde dieser, mit einer Länge von 241 Metern, als größter Bahnhof Spaniens eröffnet.

Wider Erwarten war die Strecke unbeliebt bei den Passagieren. Der Einsturz einer Brücke auf der französischen Seite, im Jahre 1970, sorgte dafür, dass die Verbindung endgültig eingestellt wurde. Auf diversen Gründen wurden die Gebäude ungenutzt zurückgelassen.

Auf dem Gelände des Bahnhofes finden sich noch alte Züge. Die Gebäude des Bahnhofes sind baufällig, obwohl das Dach des Hauptgebäudes erneuert wurde. Für Touristen werden während der Sommermonate geführte Besichtigungen angeboten.

9. Varosia, Zypern

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Varosia, auch bekannt als Varosha, wurde 1956 von griechischen Einwanderern errichtet und liegt am Stadtrand von Famagusta auf Zypern. Heute sind die Gebäude zerfallen und nicht mehr nutzbar. Durch den Zerfall haben Sie einen faszinierenden Charme erhalten.

In den 1960er und 1970er Jahren wurden dort zahlreiche Hotels für Touristen gebaut. In Folge der türkischen Invasion 1974 ergriffen die Einwohner die Flucht und die Stadt ist seither eine Geisterstadt. Mit der Zeit ist die Fläche überwuchert und verwildert.

Seit der Invasion gab es einige Versuche die Stadt an die Bewohner zurückzugeben, was jedoch ohne Erfolg blieb. Seither verwildert die Fläche zunehmend und bietet zahlreichen Tierarten ungestörten Lebensraum.

8. Tunnel of Love, Ukraine

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In der Nähe der westukrainischen Stadt Klevan findet man den Tunnel of Love, den sogenannten Liebestunnel. Der Tunnel ist Teil einer verwachsenen Bahnstrecke, die im Wald verläuft.

Über eine Strecke von drei Kilometern umrandet der natürliche Tunnel die Bahnstrecke, welche die Städte Klevan und Orzhiv verbindet. Dadurch, dass die Strecke noch heute von Zügen genutzt wird ist der Tunnel nach wie vor vorhanden und noch nicht von der Natur überwuchert worden. Der Zug bahnt sich regelmäßig den Weg durch die Sträucher und schiebt die Äste zur Seite.

Sehr beliebt ist der Ort bei Paaren, welche diesen gerne für Spaziergänge nutzen. Der Tunnel of Love gilt als einer der romantischsten Orte der Welt. Der beliebte Fotospot soll außerdem Wünsche erfüllen können.

7. Buyukada Orphelinat, Türkei

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Ursprünglich sollte in dem Holzgebäude ein Hotel entstehen doch dies wurde nie eröffnet. Bei dem Bauwerk handelt sich es um eines der größten Holzbauten, die jemals errichtet wurden. Heute dient es gelegentlich als Filmkulisse.

Nach seiner Fertigstellung stand das, in 1898 errichtete, Gebäude leer bis ein wohlhabender Grieche es in ein Waisenhaus und eine Schule umwandelte. 

Seit den 1960er Jahren steht die Anlage wieder leer und darf aufgrund des baufälligen Zustandes nicht betreten werden. Alleine der Blick über den Zaun lohnt für interessierte Besucher. Obwohl das Gebäude schon über ein Jahrhundert alt ist und hauptsächlich aus Holz besteht ist es von außen noch in einem verhältnismäßig gutem Zustand.

6. Die Altstadt von Balestrino, Italien

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Im nördlichen Italien findet man die kleine Gemeinde Balestrino. Die Altstadt und das Schloss, welches 1559 fertiggestellt wurde, liegen auf einem Hügel. Wegen eines möglichen Erdrutsches im Jahre 1953 wurde die Stadt evakuiert.

Noch heute steht die Altstadt leer und wurde dadurch zu einer beeindruckenden Geisterstadt. Die rund 500 Bewohner haben sich am Fuße des Berges angesiedelt und leben noch heute dort. Auf die historische Altstadt sind die Bewohner sehr stolz. 

Selbst die Filmindustrie wurde auf die beeindruckenden Ruinen aufmerksam und nutze diese unter anderem als Kulisse für den Film Tintenherz. Die Gebäude sind auch nach über 50 Jahren in einem beeindruckend gutem Zustand.

5. Petite Ceinture Paris, Frankreich

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Bei der Petite Ceinture handelt es sich um eine ehemalige Pariser Eisenbahnlinie, die ursprünglich die Endstationen der anderen Linien miteinander verbinden sollte. Die Pläne wurden jedoch nicht bis zum Ende ausgeführt.

Der größte Teil der 1852 erbauten „Chemin de fer de Petite Ceinture“ wird seit dem Jahre 1934 nicht mehr für den Eisenbahnverkehr genutzt und ist nun ein Garten inmitten der Großstadt Paris. Lediglich die Überreste der einstigen Gleise und Bahnhofsgebäude erinnern noch an die ursprüngliche Nutzung.

Mit der Zeit hat die Natur die Fläche wieder für sich erobert und man findet dort eine Vielzahl an Pflanzenarten. Bei einem Spaziergang kann man neben den grünen Gewächsen auch verschiedene Tierarten entdecken, die sich dort mittlerweile angesiedelt haben.

4. Kayakoy, Türkei

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In der Nähe der Touristenhochburg Fethiye im südwestlichen Teil der Türkei liegt die Geisterstadt Kayakoy. Erbaut wurde die Stadt im 18. Jahrhundert und wurde größtenteils von Griechen bewohnt. Der typische Baustil ist noch heute gut zu erkennen.

Als der Griechisch-Türkische Krieg die griechischen Bewohner zwang in ihr Heimatland zurückzukehren wurde die Stadt leer zurückgelassen. Die einstige kunstvoll gestaltete Stadt ist noch heute sehr beeindruckend.

Die heutige Geisterstadt mit ihren rund 500 Häusern verfällt immer mehr. Besonders die zwei Kirchen sind sehr beliebt bei Touristen und eignen sich hervorragend als Fotomotiv. Die einstig blühende Stadt ist heute gespenstisch ruhig und man trifft dort lediglich abenteuerlustige Touristengruppen.

3. Maunsell Forts, Großbritannien 

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Wo sich die Flüsse Themse und Mersey treffen stehen seit dem Zweiten Weltkrieg die Türme, welche einst zur Abwehr von Flugzeugen errichtet wurden. Einige der Türme wurden durch Kollisionen mit Schiffen beschädigt oder zerstört. Sie wurden dadurch teilweise abgerissen.

Die Türme, die den Krieg überlebt haben ließ man stehen. Seit den 1950er Jahren wurden die Türme vom Militär nicht mehr genutzt und dienten vorübergehend einigen inoffiziellen Radiosendern als Studio.

Den imposanten Bauten sieht man den Zahn der Zeit mittlerweile an. Durch ihre massive Bauweise stehen die Türme noch immer fest einbetoniert auch wenn diese von den Behörden als baufällig eingestuft wurden, was deren Nutzung untersagt.

2. Oradour sur Glan, Frankreich

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Bei dem Dorf Oradour sur Glan handelt es sich um ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Rund 200 Kilometer nordöstlich von Bordeaux liegt der kleine Ort, in dem scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. Fast wie aus dem Märchen Dornröschen wirkt die Stadt. 

Der Ort wirkt wie unberührt und erzählt die Geschichte der einstigen Bewohner auf eine besondere Art und Weise. Die kaputten Häuser und Autos haben sich nicht vom Fleck gerührt. 

Die Nachfahren der einstigen Bewohner errichteten 1953 Denkmäler für deren Vorfahren auf dem Friedhof des Dorfes. Der Ort dient als Mahnmal für die Grausamkeiten der Vergangenheit. Die Häuser sind teilweise schon sehr verfallen, was teilweise auch Vandalismus zuzuschreiben ist. Dadurch sind sie einsturzgefährdet und dürfen nicht betreten werden.

1. Reschensee, Südtirol

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Der Reschensee in Südtirol ist ein künstlicher See circa zwei Kilometer vom Reschenpass entfernt. Der See liegt auf italienischer Seite nahe der Grenze zu Österreich und der Schweiz.

Bekannt ist der See besonders für den Kirchturm Alt-Graun aus dem 14. Jahrhundert, welcher aus dem See ragt. Aus Gründen des Denkmalschutzes durfte der Glockenturm der Kirche St. Katharina im Zuge der Errichtung des Sees nicht entfernt werden.

Im Winter, wenn der See zugefroren ist, kann der Kirchturm zu Fuß erreicht werden. Vor der Entstehung des künstlichen Sees wurden die Kirchturmglocken entfernt, welche noch heute in einem Museum ausgestellt werden.

Um den Turm zu erhalten wurde dieser nach über 60 Jahren im Wasser saniert. Mit der Zeit wurde das Mauerwerk beschädigt. Die Zifferblätter der Kirchturmuhr und das Dach des Turmes wurden ebenfalls erneuert.