Was ist das denn? Wilde Tiere am Drücker.

Bild: Alexander Sviridov / Shutterstock.com

Wer wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung fotografieren möchte, der braucht definitiv einen langen Atem. Denn viele Wildtiere sind ausgesprochen scheu, flink und unberechenbar. Dazu muss noch für den perfekten Schuss das Licht stimmen, die richtige Linse im Einsatz sein,… – kein leichter Job.

Aber wehe, der geduldige und ausdauernde Wildlife-Fotograf verlässt mal kurz das Setting. Dann natürlich ergeben sich Situationen, mit denen er wirklich niemals gerechnet hätte.

Denn dann kann es durchaus auch mal sein, dass neugierige Vierbeiner selbst den Auslöser drücken wollen. Oder sie klauen die Kamera. Oder sie werden zu zickigen Diven, die randalieren… . Seht selbst!

1. Bärenstarke Einstellung

Meister Petz ist bei seinem Spaziergang durch den Wald auf einen seltsamen Gegenstand gestoßen. Und obwohl der Braunbär als Allesfresser gilt, scheint dieses Ding auf Stelzen nicht wirklich schmackhaft zu sein. Nichtsdestotrotz will der neugierige Zeitgenosse wissen, womit er es da zu tun hat.

Braunbären zählen zu den größten Raubtieren an Land. Sie sind in der Regel Einzelgänger. Und obwohl sie einen Menschen mit einem Prankenschlag schwer verletzten und sogar töten könnten, ergreifen sie in der Regel eher die Flucht.

In Europa wurden Braunbären fast ausgerottet. In Deutschland, Großbritannien und weiten Teilen der USA sind sie schon ausgestorben. Größere Bestände gibt es hingegen noch in Alaska, Asien und Kanada.

2. Wo ist der Schuft?

Schlau wie ein Fuchs heißt es sichtlich aus gutem Grund. Auch dieses Pelztier scheint genau zu merken, dass hier etwas Komisches im Gang ist. Sein Blick richtet sich skeptisch über das lange Objektiv hinweg. Doch Reineke merkt nicht, dass auch er ins Visier genommen wurde.

Füchse gehören zur Gattung der Hunde und Wölfe, sind aber Einzelgänger. Zu ihrer Leibspeise zählen Mäuse, Eichhörnchen und natürlich Gänse. Typisch für den Fuchs sind neben seinem buschigen Schwanz, seinen elliptischen Pupillen und seinem langen Körper bei knapper Höhe auch die aufgestellten Ohren. Mit denen kann er eine Maus auf 100 Meter Entfernung ausmachen.

Und weil der Fuchs eine echt athletische Statur hat, kann er bis zu fünf Meter weit springen. Auch eine Maus mit 100 Meter Abstand sollte sich folglich in Acht nehmen. Der listige Fotograf, der das Bild geschossen hat, war dem Fuchs vermutlich ein bisschen zu groß.

3. Jetzt mal schön langsam, Alter!

Eigentlich kennt man sie als träge, langsam, gemütlich und friedlich. Aber Faultiere können auch anders. Dieses Faultier hier ist wahrscheinlich seit drei Stunden zu einer leckeren Baumfrucht auf dem Weg – und jetzt kommt da so ein komischer Zweibeiner mit Kamera in die Quere. Da kann man schon mal sauer werden.

Selbst wenn Faultiere mal richtig Gas geben, schaffen sie nur wenige Meter pro Minute. Ist also von Vorteil, dass sie nachts und am Tag aktiv sind. Sonst kommen sie ja nie irgendwo an. Obwohl, aktiv bei Faultieren ein schwammiger Begriff ist. Denn die Säuger müssen immer wieder ein kleines Nickerchen einschieben. Das läpperte sich in Summe gern mal auf bis zu 20 Stunden pro Tag.

Erstaunliche Zusatz-Info: Faultiere sind sehr gute Schwimmer. Bis sie ans Wasser kommen, müssen sie zwar beschwerlich kriechen – aber im Wasser selbst offenbaren sie dann unerwartete Anmut und Dynamik.

4. Kuschelangriff

Wer Kinder hat, kennt die Situation: Du versuchst ein cooles Bild zu knipsen und dann springt Dich einer von den Zwergen an. Scheinbar brauchte auch dieser kleine weiße Tiger mehr Action. Sein Einsatz ist auf alle Fälle effektiv, denn er hat die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Fotografen – selbst wenn der noch gar nicht recht weiß, was gerade los ist.

Weiße Tiger haben aufgrund ihrer Seltenheit einen besonderen Status. Dabei handelt es sich nicht um wirkliche Albinos. Schließlich haen sie keine roten, sondern in der Regel blaue Augen. Auch sind die Tiger nicht komplett weiß, sondern besitzen schwarze Streifen. Vielmehr haben wohl sämtliche lebenden weißen Tiger einen gemeinsamen Stammbaum, der auf ein Männchen aus den 1950er Jahren zurückzuführen ist.

In freier Wildnis gibt es wohl keinen weißen Tiger mehr. Unser Foto-Crasher auf dem Bild oben lebt demzufolge vermutlich in einem geschützten Reservat und ist an Menschen gewöhnt.

5. Hüh Pferdchen, hüh!

In der Regel suchen Eichhörnchen ja zügig den nächsten Baumwipfel auf, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Aber bei diesem vorwitzige Kerlchen haben sämtliche Fluchtimpulse versagt. Stattdessen hat es sich ein komfortables Fortbewegungsmittel auf zwei Beinen zueigen gemacht.

Der Wildlife-Fotograf hingegen merkt nicht, dass ihm ein wilder Nager unmittelbar im Nacken sitzt. Tatsächlich sind Eichhörnchen auch ziemliche Leichtgewichte und bringen durchschnittlich 300 Gramm auf die Waage. Ihr buschiger Schwanz ist mit 20 Zentimetern übrigens ähnlich lang wie der Rest ihres Körpers. Er dient dazu, dass die Eichhörnchen beim Springen von Ast zu Ast die Balance halten.

Eichhörnchen gelten übrigens als besondern schlau. Wenn es ums Futtern geht, lernen die Allesfresser ausgesprochen fix. Sie lernen aus Fehlern, beobachten Artgenossen und leiten sich davon Strategien ab.

6. Haarige Arie

Bisschen höher, noch etwas, noch etwas – jetzt hast Du meine Schokoladenseite im Fokus! Und von Doppelkinn keine Spur. Kannst abdrücken! – Auch Vögel haben scheinbar ihren Anspruch auf ein originelles Bild. Dieser blaugrau-gefiederte Piepmatz wollte es seinem Fotografen aber auch wirklich nicht zu leicht machen.

Oder er dachte sich: Wenn Du mich schon knipst, dann wirf doch gleich mal einen Blick auf Dein schütteres Haupthaar. Das könnte auch mal wieder eine durchblutungsfördernde Kopfwäsche vertragen. So oder so – für ein Selfie mit Vogel gibt Fotograf alles und balanciert mit ruhiger Hand das große und auch schwere Objektiv aus. – Bitte recht freundlich!

7. Hab Dich!

Der Geruchssinn eines Fuchses ist etwa 400 mal so gut wie der des Menschen. Also kann auch ein Versteck in Form eines Iglus nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass sich auf der anderen Seite des Rohres potentielle Beute für den schlauen Räuber befindet.

Der Fuchs ist ein Allesfresser, aber natürlich stehen Menschen jetzt nicht auf dem Speiseplan. Grundsätzlich bevorzugen Füchse eher Fressen in der Kampfklasse von Mäusen, Insekten, Würmern. Außerdem sind sie Aasfresser und übernehmen damit eine wichtige Gesundheitsfunktion im Wald.

Ist der Fuchs auf Beutezug, läuft er sein Revier ab und checkt jede vielversprechende Ritze, jeden Blätterhaufen und in diesem Fall eben auch mal ein Iglu nach potentiellem Futter ab?

8. No photos please!

So schön die Löwin auch ist – auf Fotoshooting hat sie an dem Tag wohl keine Lust gehabt. Oder sie wollte nicht, dass Bilder von ihren Babies in der Presse auftauchen. Auch möglich: Die Visage des Fotografen hat ihr einfach nicht getaugt.

Auf alle Fälle hat die stattliche Raubkatze nicht länger gefackelt und sich mal eben das professionelle Equipment eines lästigen Foto-Voyeurs geschnappt. Ihre Trophäe schleppt sie erhobenen Hauptes zurück zu ihrem Rudel.

Löwenrudel bestehen vor allem aus Weibchen und deren Nachkommen. Einige wenige Männchen dienen der Verteidigung des Rudels. Je nach Größe ihrere Reviere können die Rudel zwischen 3 und 30 Tiere umfassen.

9. Finger weg von meiner Biberburg

Vertrauen schön und gut, aber Herr Biber wollte besser mal kontrollieren, auf was die Kamera da genau gerichtet ist. Nicht, dass da heimlich Paparazzi-Bilder von seinem jüngsten Damm gemacht werden. Dafür hat er auch mal seine Komfortzone im Wasser verlassen und einen kritischen Blick durch den Sucher geworfen!

Dass der Damm und die Umgebung stabil sind, ist überlebenswichtig. Schließlich sind die Biberdämme entscheidend dafür, dass die eigentlichen Wohnbauten der geschickten Nager gesichert sind. Man spricht auch von Biber-Burgen.

Einer der größten Biberdämme überhaupt befindet sich in einem kanadischen Nationalpark. Er wurde Forschern zufolge über Jahrzehnte und mehrere Generationen hinweggebaut und ist 850 Meter lang.

10. Taschentuch gefällig?

Was hat sich diese Hirschkuh wohl in der gigantischen Kameralinse versprochen? Futter? Wärme für ihre kalte Schnauze? Ein Taschentuch, in das sie reinschnoddern kann? Auf alle Fälle gehört sie zu den Vertreterinnen, die ihre Schnauze wirklich in alles reinstecken müssen.

Wie gut, dass der Fotograf einen Kollegen dabei hatte, der diese kuriose Situation im Bild festhalten konnte. Denn das sind die Augenblicke im Leben von Wildlife-Fotografen, mit denen sie nie rechnen und die ihre Jobs besonders wertvoll und ungewöhnlich machen.

Es ist sicherlich beruhigend für den Herrn mit Hut, dass Hirsche in der Regel nur Pflanzen auf dem Speiseplan haben. Allerdings schrecken sie auch nicht vor sehr harten Pflanzenteilen zurück. Vielleicht ist ihm doch noch das Lachen vergangen, als seine Fellfreundin ein paar Kleinteile von der teuren Kamera kosten wollte.

11. Rollentausch

Bild: Alexander Sviridov / Shutterstock.com

Na nu, was ist denn hier passiert! Definitiv ein Rollentausch, wenn nicht der Fotograf ein Tier ablichtet, sondern die Tiere sich selbst fotografieren. Ob das Eichhörnchen ein schönes Vogelfoto von diesem hübschen Spatz bekommen hat? Hoffen wir es. Auf jeden Fall ist das ein total süßes Foto, was hier vermutlich der Fotograf gemacht hat, der eigentlich zu seiner Kamera zurückkehren wollte.

Sehr witzig, was sich unsere heimischen Tiere so alles einfallen lassen. Wir sind gespannt auf das nächste witzige Tier Duo. Weiter gehts mit einem Wolf, der sich das Fotografieren so gar nicht gefallen lassen wollte.

12. Hübsche Frise

Das ist mal Kamerabeherrschung!!! Respekt. Obwohl ein Polarwolf an ihren Ohren und Haaren knabbert, bleibt die Fotografin in Position. Es ist davon auszugehen, dass der abgebildete Wolf gezähmt ist. Ansonsten wäre es ziemlich makaber vom zweiten Fotografen, der dieses Bild geschossen hat. Frei nach dem Motto: Bleib ganz ruhig, Weißkäppchen. Dann frisst der große weiße Wolf Dich vielleicht nicht. Und solange kann ich ja noch ein paar Bilder von Euch machen.

Wer einen Hund zu Hause hat, kennt das Phänomen vielleicht. Einige Hunde lieben es, an den Ohren ihrer Menschenfreunde zu knabbern. Wenn es nicht ausartet, ist es eigentlich nicht schmerzhaft. Und da der Hund ja bekanntlich vom Wolf abstammt, scheint diese Form der Liebkosung schlicht in der Familie zu liegen. Davon bekommt die abgebildete Fotografin gerade eine Kostprobe.

13. Fokus auf das Sixpack

„Das ist aber eine verdammt dicke Nuss, die da gerade mein Sixpack in den Fokus nimmt.“ Dieses Eichhörnchen war wohl nicht ganz sicher, wie ihm geschieht, als dieser Mann mit seiner großen Kamera auf es zukam. Na nu, schauen wir doch mal was sich oberhalb der Linse befindet, dachte sich dieses süße Eichhörnchen. Ob der Fotograf genau in diesem Moment abgedrückt hat? Wir hoffen es, denn dann kann er und das Eichhörnchen den flauschigen Bauch noch ganz lange betrachten und dieser lustige Moment wird wohl auch nie vergessen.

Das war unsere Reihe der lustigsten Tierfotos, die na ja, sagen wir mal etwas anders ist, als die klassischen Tierfotos aus dem Zoo.