Reise in die Vergangenheit: Hier können Sie heute diese 15 prähistorischen Tiere lebend sehen

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Dem eigenen Lieblingstier ganz nah zu sein, ist heute kaum mehr ein Problem. In vielen Zoos in Deutschland oder auch in den weltweiten Nationalparks können sie atermberaubenden Tieren direkt gegenüber stehen. Doch wussten Sie, dass einige der dort gehaltenen Lebewesen bereits seit mehreren Millionen Jahren existieren? 

Zu Zeiten der Dinosaurier fürchteten zahlreiche Kreaturen ihr Leben. Die meisten von ihnen sind bereits ausgestorben. Dennoch wissen nur die wenigsten, dass einige der prähistorischen Tiere heute immer noch unter uns sind. Lesen Sie auf den folgenden 15 Seiten mehr über die Geschichte einiger dieser Lebewesen. Außerdem erfahren Sie hier, wo sie die außergewöhnlichen Tiere besuchen können.

1. Ameisenigel

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Kommen Sie dem Ameisenigel besser nicht zu nahe. Unterschätzen Sie das kleine Lebewesen, welches hier ganz unschuldig hinter dem Baumstamm hervorblickt, nicht. Die Stacheln können bis zu sechs Zentimeter lang werden. Auch wenn er vom Aussehen dem nahezu gleichnamigen Igel ähnelt, zählt er zu den Kloakentieren. Zu der Ordnung gehört beispielsweise auch das Schnabeltier. Beide zählen unter anderem zu den ältesten bekannten Lebewesen der Welt.

Sie leben überwiegend in Australien sowie Neuguinea. Hier ist die Chance einen frei lebenden Ameisenigel zu finden, sehr hoch. Hinsichtlich ihrer Wahl des Lebensraumes sind sie relativ anspruchslos und leben daher sowohl in Wüsten– als auch Waldflächen. Dennoch werden sie auch in deutschen Zoos, wie in Duisburg gehalten. Um ihren Hunger zu stillen, greifen sie dabei gerne zu Ameisen.

2. Komodowaran

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Der Komodowaran zählt zu der Gattung der Waranen. Ursprünglich kommt diese Art vermutlich aus Australien. Die Entwicklung der Komodowaranen fand während des Pliozäns — vor etwa 2,6 bis 5,3 Millionen Jahren — statt. Aufgrund der folgenden Eiszeit verbreitete sich die Art weiter nach Indonesien. Schon bald wurden die rießigen Echsen ein Highlight für die Touristen vor Ort. Die Tiere zogen die Besucher aus der ganzen Welt an. Jeder wollte die „letzten Drachen“ einmal in freier Wildbahn sehen. Dies war bisher jedoch nur im indonesischen Nationalpark Komodo möglich.

Erst vergangenes Jahr erhöhte die Regierung die Eintrittspreise von umgerechnet neun auf über 400 Euro. Ab Januar 2020 wird der Zutritt für ein Jahr verboten. In der Zeit soll der Lebensraum der Komodowarane gepflegt werden, um die Anzahl der Tiere weiterhin aufrechterhalten zu können.

2. Schnabeltier

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Das Schnabeltier gehört zu der Gattung des Ornithorhynchus. Die ältesten Funde dieses Genus sind über 4,5 Millionen Jahre alt. Die heute bekannte Art des Schnabeltiers lebt dabei seit etwa 100.000 Jahren auf der Erde. Ebenso, wie der Ameisenigel gehört das Schnabeltier zu den Kloakentieren. Neben dieser Besonderheit ist auch das Aussehen sehr außergewöhnlich. Es scheint, als wäre das Schnabeltier eine Kombination aus verschiedenen Tieren

Obwohl diese Art häufig in Australien vorkommt, ist sie dennoch gefährdet. Daher bedarf die Haltung sogar für Tiergärten eine separate Genehmigung. Aufgrund dessen gibt es in Deutschland keine Schnabeltiere zu sehen. Sie haben einzig in Australien oder Tasmanien die Möglichkeit ein Schnabeltier in der Realität zu sehen.

3. Neunauge

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Der Neunauge wurde im Jahr 2012 zum Fisch des Jahres ernannt. Dabei ist die Art ein ursprünglicher Vertreter der Wirbeltiere. Neben den beiden Augen befinden sich auf der Seite des Neunaugens Kiemenspalten und seine Nase. Der Name Neunauge geht auf die Anzahl der Öffnungen zurück. Wie der Aal hat der Neunauge einen langen Körper. Dabei kann er zwischen 25 und 80 Zentimeter lang werden. 

In den vergangenen 360 Millionen Jahren hat sich das Aussehen der Tiere kaum verändert. Das zeigen die Fossilien, die bereits gefunden und analyisiert wurden. Heute leben die Arten überwiegend in Süßwassern rund um die Welt.

4. Riesensalamander

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Heute gibt es nur noch zwei rezente Arten von Riesensalamandern. Darunter zählen sowohl der Japanische als auch der Chinesische Riesensalamander. Mit einer Länge von 1,5 Metern zählen sie heutzutage gleichzeitig als die größten Lurche. Bereits seit mehreren Millionen Jahren lebt der Riesensalamander auf der Erde. Nun ist er vom Aussterben bedroht. 

Grund dafür ist der Mensch. Einerseits wurden in den vergangenen Jahren die Lebensräume der Riesensalamander zerstört. Andererseits wurde das Tier aus medizinischen Gründen getötet. Jeglicher Handel ist seit geraumer Zeit zum Glück verboten. Einige der wenigen verbliebenen Tiere werden aktuell in dem Zoo in Dresden oder dem Chemnizer Tierpark gehalten.

6. Alligatorschildkröte

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Der älteste bekannte Fund eines Fossils der Familie der Alligatorschildkröten ist über 70 Millionen Jahre alt. Auch heute noch leben zwei der Gattungen auf der Erde. Darunter zählt zum einen die Schnappschildkröte und zum anderen die Geierschildkröte. Diese unterteilt man wiederum in insgesamt sechs verschiedene Arten. Die zuletzt genannte Gattung kann bis zu 70 Zentimeter lang werden und ist daher die größte Süßwasserschildkröte. Die Familie der Alligatorschildkröten zeichnen sich durch den außergewöhnlichen Rückenpanzer aus.

Die sogenannte Geierschildkröte wird aktuell in einigen Zoos in Deutschland gehalten. Darunter zählt die Einrichtung in Aschersleben, Frankfurt oder auch Leipzig. In ihren natürlichen Lebensräumen in Nord-, Mittel- und Südamerika werden die Alligatorschildkröten leider immer wieder gejagt und anschließend verzehrt.

7. Kasuar

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Leider gibt es nur wenige Informationen zu den Fossilen der Kasuaren. Einige der Funde deuten jedoch daraufhin, dass die Kasuaren während des Zeitraums des Pleistozän (vor etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahren) in Australien gelebt haben. Heute findet man die Laufvögel überwiegend in Queensland und vor allem in Neuguinea.

Die flugunfähigen Tiere werden in drei verschiedene Arten unterteilt. Diese unterscheiden sich je nach dem bevorzugten Lebensraum. Der Einlappenkasuar lebt in den Wäldern des Tieflands. Dahingegend fühlt sich der Bennettkasuar vor allem in den Bergen wohl. Den Helmkasuar, der ursprünglich die mittleren Höhenlagen bevorzugt, können Sie beispielsweise auch im Frankfurter Zoo sehen. 

8. Tapir

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Auch wenn das Tapir wie ein Schwein aussieht, ist es mit den Pferden sowie Nashörnern verwandt. Die letzten beiden Linien haben sich vor etwa 47 Millionen Jahren getrennt. Seit diesem Zeitpunkt lebt die Gattung der Tapire auf der Erde. Obwohl es früher zahlreiche Arten gab, sind bis heute nur noch fünf lebende davon bekannt. Davon leben vier in Mittel- und Südamerika. Das sogenannte Schabrackentapir finden Sie dahingehend in Südostasien. 

Dennoch wird es schwierig werden, dass Sie die Tiere in freier Natur entdecken. Tapire sind nachtaktiv und zudem lieber allein. Unter anderem können Sie wilde Tapire in dem Corcovado Nationalpark in Costa Rica entdecken. Wer jedoch nicht so weit reisen will, kann auch in den Nürnberger Zoo. Dort werden Flachland– sowie Schabrackentapire gehalten.

9. Pfeilschwanzkrebs

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Pfeilschwanzkrebse gibt es bereits seit über 400 Millionen Jahren. Genauer gesagt ist bekannt, dass die ersten Pfeilschwanzkrebse bereits während des Ordovizium gelebt haben. Da sie sogar das Aussterben der Dinosaurier überlebt haben, könnte man meinen, dass sie so schnell nicht zerstört werden können. Leider ist dies aktuell jedoch weltweit ein kritisches Thema. Nicht nur aufgrund der Historie sind die Pfeilschwanzkrebse etwas ganz Besonderes. 

Das Interesse an den einzigartigen Lebewesen ist seit ihrer näheren Untersuchung gestiegen. Durch ihren Körper fließt blaues Blut, welches für medizinische Zwecke verwendet wird. Außerdem werden die Pfeilschwanzkrebse in Asien gerne auf dem Teller serviert. Da heute nur noch vier Arten der Pfeilschwanzkrebse übrig geblieben sind, ist deren Schutz umso wichtiger.

10. Hirscheber

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Die sogenannten Babirusas bzw. Hirscheber leben heute vor allem auf der indonesischen Insel Sulawesi. Die sich dort befindenden Höhlenmalereien geben Hinweise auf das frühere Vorkommen der Hirscheber in Indonesien. Analysen zur Folge ist das Bild des Babirusas etwa 35.400 Jahre alt.

Neben den Sulawesi-Hirschebern gibt es heute noch weitere Arten, die jedoch vorwiegend in Indonesien leben. Um die Säugetiergattung mit den außergewöhnlich großen Hauer zu sehen, können Sie jedoch auch in einen deutschen Zoo gehen. Hirscheber können unter anderem in Berlin oder Stuttgart besucht werden. Bisher ist jedoch keine Einrichtung in Deutschland bekannt, die eine andere Art als den Sulawesi-Hirscheber hält.

11. Brückenechse

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Brückenechsen werden oft auch als Tuatara bezeichnet und zählen zu den lebenden Fossilien. Grund dafür ist, dass die Ordnung der Sphenodontia seit ungefähr 240 Millionen Jahren existiert. Trotz des zahlreichen Bestandes starb ein Großteil der Brückenechsen bereits zu der Kreidezeit.

Heute leben die einzigen rezenten Brückenechsen ausschließlich auf den zu Neuseeland gehörenden Inseln. Die 50 bis 75 Zentimeter langen und gräulich gefärbten Tiere stehen daher unter Artenschutz. Nur wenige Exemplare werden außerhalb von Neuseeland gehalten. Sie haben jedoch Glück: im Berliner Zoo werden einige Tuataras gehalten! Namensgebend für die Brückenechse ist übrigens der untere Schläfenbogen, welcher als Brücke bezeichnet wird.

12. Quastenflosser

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Der Quastenflosser galt lange Zeit als ausgestorben. Die ersten Fossilfunde deuten auf ein erstes zeitliches Auftreten vor ungefähr 409 Millionen Jahren hin. Bis zu einem aktuellen Fund eines lebenden Quastenflosser im 20. Jarhundert vermutete die Forschung, dass der Quastenflosser vor 65 Millionen Jahren ausgestorben sei.

Dennoch gibt es heute nur noch wenige Exemplare dieser Ordnung. Unter anderem wurden Quastenflosser in der Nähe der Komoreninseln gefunden. Eine weitere Art lebt vermutlich in der Nähe von Indonesien. Trotz einer Größe von bis zu zwei Metern ist die Wahrscheinlichkeit einen Quastenflosser zu sehen relativ gering. Das Lebewesen wird auch in keinem Zoo gehalten.

13. Ganges-Gavial

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Auch wenn sich Ganges-Gaviale, Krokodile und Alligatoren sehr stark ähneln, unterscheiden sie sich voneinander. Einer der wesentlichen Unterschiede ist ihre Ernährung. Erst genanntere essen keine Menschen, sondern ernähren sich ausschließlich von Fisch. Aufgrund dessen hat sich ihr Schädel an die Bedürfnisse angepasst. Die Adaption macht sich vor allem durch den langen Kiefer erkenntlich. 

Die Gaviale gehören zu der Familie der Krokodile. Sie selbst sind eine der letzten verbliebenen Arten. Da die Tiere vom Aussterben bedroht sind, stehen sie auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Unter anderem wird im Chitwan-Nationalpark in Nepal versucht, die Anzahl der aktuell nur noch 1400 bis 1500 Tiere zu erhöhen. Dort können Sie die Eier und Jungtiere der Gaviale beobachten.

14. Karibu

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Ein Karibu sieht nicht nur wie ein Rentier aus — es ist auch eines. In Nordamerika werden diese Tiere jedoch Karibu genannt. Bereits Höhlenmalereien aus der Steinzeit zeigen die Rentiere, die damals gerne gejagt wurden. Vor über 5000 Jahren jedoch begann der Mensch den Nutzen der Rentiere zu realisieren. Aktuell gibt es immer noch etwa sieben Millionen Rentiere. Daher ist es eines der wenigen überlebenden Arten, die heute nicht vom Aussterben bedroht sind. Die größte jemals gezählte Herde war in den 1980er Jahren die George-River-Herde mit einer Anzahl von etwa 900.000 Individuen.

Um die faszinierenden Lebewesen in der Realität zu sehen, gibt es in Deutschland einige Wildparks. Da der Großteil der wilden Rentiere in Nordamerika leben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung hier sehr hoch. 

15. Moschusochsen

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Die Geschichte der Vorreiter der Moschusochsen geht etwa eine Millionen Jahre zurück. Es ist die letzte fortbestehende Art der Familie der Hornträger. Durch seine Anpassung an die kalten Bedingungen überlebte der Moschusochse die anderen Arten. Wie Sie auf dem Foto sehen, fühlt sich der Moschusochse auch heute noch in kühleren Gegenden sehr wohl. So können Sie die ursprüngliche Tierart in Ländern wie Grönland oder Kanada bestaunen. In Alaska hingegen musste der Moschusochse nach der einstigen Ausrottung später erneut eingeführt werden.

Wundern Sie sich über den außergewöhnlichen Namen des Moschusochsen? Diesen verdanken die Paarhufer dem nach Moschus riechenden Urin, der männlichen Tiere, während der Balzzeit.