Haben Delfine das Leben eines Schwimmers gerettet?

Bild: Willyam Bradberry / Shutterstock.com

Professionelle Sportler sind dauernd auf der Suche nach der nächsten großen Herausforderung. Zu ihnen zählt auch Adam Walker, ein britischer Hochseeschwimmer. Im Jahr 2008 begann er seine erste Langstrecke zu meistern. Über 30 Kilometer legte der Brite schwimmend zurück. Von da an war er vom Ehrgeiz gepackt. Er wollte mehrere Meerengen schwimmend überqueren.

Adam Walker war sich bewusst, welche Gefahren im offenen Meer auf ihn lauern konnten. Durch jahrelanges Training war er an die extremen Strömungen und die kalten Wassertemperaturen gewöhnt. Doch war er auch auf das unerwartete Ereignis während einer Schwimmetappe vorbereitet? In diesem Moment ahnte keiner, was wirklich geschehen war. Erfahren Sie hier die spannende Geschichte von Adam Walker während seiner unglaublichen Leistung.

1. Kennen Sie Adam Walker?

Bild: Twitter/Adam Walker

Adam Walker wurde im Jahr 1978 in Nottingham, Großbritannien geboren. Seine sportliche Motivation hat er von seinem Vater Peter geerbt. Gemeinsam mit seinem Bruder Mark spielten sie zunächst Rugby und Cricket. Aufgrund seiner Knie- und Rückenprobleme war es Adam jedoch schon bald nicht mehr möglich, diese Sportarten weiter auszuführen. Trotz seines Talents musste er sein Hobby bereits in der Jugend aufgeben. 

Doch Adam Walker machte weiter. So begann er mit dem Schwimmen. Sein erster Wettbewerb war auf Kreisebene. Dabei musste er 50 Meter Rückenschwimmen. Erfahren Sie auf der nächsten Seite, wieso ein Urlaub mit seiner Familie sein Leben veränderte.

2. Wieso ein Familienurlaub sein Leben veränderte

Bild: Twitter/Adam Walker

Nach dem Studium startete Adam eine Karriere im Verkauf. Dabei profitierte er von seinem zielstrebigen und pflichtbewussten Charakter. Dennoch ließ ihn ein Gefühl nicht los. Er war der Meinung, dass irgendwas in seinem Leben fehlte

Ein Urlaub mit seiner Familie sollte zurückblickend alles verändern. Genau vor 13 Jahren flog Adam Walker mit seiner Familie nach Australien. Um die Zeit während des Fluges zu überbrücken, klickte er sich durch die Mediathek. Dabei stoß er auf den Film On A Clear Day. Die britische Tragikomödie aus dem Jahr 2004 handelt von einem langjährigen Werftmitarbeiter, welcher kurzfristig arbeitslos wurde. Falls Sie den Film nicht kennen, sollten Sie schnell weiterlesen. Denn die fiktive Geschichte war ausschlaggebend für Adam’s heutiges Leben.

3. Diese Entscheidung war ausschlaggebend

Um sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, beschloss der Hauptdarsteller des Films On A Clear Day, den Ärmelkanal, einen Meeresarm des Atlantiks, zu durchqueren. Dies inspirierte Adam so sehr, dass er kurzerhand eine maßgebliche Entscheidung traf.

Er war es satt, weiterhin sein alltägliches Leben zu führen. Er plante eine große Veränderung. So beschloss er, selbst durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Durch den Film motiviert, entwarf er sofort einen strikten Trainingsplan. Er bereitete sich monatelang sowohl körperlich als auch mental auf die Herausforderung vor. Dabei hat er womöglich eine Gefahr des offenen Wassers etwas unterschätzt. Nach nur 45 Minuten passierte das…

4. Wie lange hält ein Mensch das aus?

Abhängig von der Wassertemperatur kann es bereits nach wenigen Minuten zu einem Kälteschock kommen. Bei einem seiner ersten Übungen betrug die Wassertemperatur nur 9°C. Dabei war Adam Walker etwa 45 Minuten im Wasser. Trotz einer Unterkühlung überlebte es der Brite. Der Vorfall schreckte ihn dabei jedoch nicht ab.

Er war motivierter, denn je. Aufgeben war keine Option für ihn. Im Jahr 2008 war es dann so weit. Walker wagte die bis dahin größte Herausforderung. So durchquerte Adam am 14. Juli 2008 schwimmend den Ärmelkanal. Obwohl er es geschafft hat, musste er zwischendurch mit Problemen kämpfen. Anschließend fragte er sich wieder, ob das schon alles gewesen sei? 

5. Die nächste Herausforderung

Nachdem Adam Walker durch den Ärmelkanal geschwommen ist, konzentrierte er sich bereits auf sein nächstes Ziel: Er wollte die Straße von Gibraltar schwimmend durchqueren. Die Meerenge ist jedoch weitaus kürzer als der bereits bestrittene Ärmelkanal. Hinzu kommt, dass die Wassertemperatur weitaus höher ist.

Zum Vergleich:
Die kürzeste Distanz des Ärmelkanals beträgt über 30 Kilometer. Die Straße von Gibraltar misst eine Strecke von nur etwa 14 Kilometer. 

Kein Wunder, dass das einem Sportler, wie Adam Walker nicht ausreicht. Im Juli 2011 machte er etwas, was bisher noch kein anderer Brite vor ihm tat. Um dies zu schaffen, musste er jedoch sein Tempo erhöhen.

6. Ocean’s Seven Challenge

Adam Walker war der erste Brite, der die Strecke der Straße von Gibraltar in beide Richtungen durchquerte. Mittlerweile entwickelte sich auch eine neue Herausforderung im Langstreckenschwimmen. Die sogenannte Ocean’s Seven Challenge besteht aus sieben verschiedenen Langstrecken auf fünf Kontinenten. 

Neben dem Ärmelkanal und der Straße von Gibraltar zählen sowohl der Nordkanal vor Schottland, der Santa Catalina Kanal vor Los Angeles, die Tsugaru-Straße in Japan, der Kaiwi Kanal auf Hawaii und die Cook-Straße in Neuseeland zu den Strecken. Nachdem Adam Walker bereits zwei der Herausforderungen geschafft hatte, wollte er natürlich weiter machen. Doch zu dem Zeitpunkt als Adam beschloss, seine sechste Strecke zu bestreiten, ahnte er nicht was ihn erwartet.

7. Die Ocean Walker Schwimmtechnik

Bereits während der Durchquerung des Ärmelkanals zog sich der Brite eine schwere Verletzung an der Bizepssehne zu. Trotz einiger Operationen haben die Ärzte versucht, ihm das Schwimmen auszureden. Wie Sie sehen, konnte ihn jedoch keiner stoppen. Ganz im Gegenteil: Er passte seinen Schwimmstil an seinen Körper an. Mit seiner entwickelten Ocean Walker-Schwimmtechnik war es sein Ziel, die Ocean’s Seven zu meistern. Da er bereits einen Teil der Herausforderungen geschafft hat, hatte er keine großen Bedenken. 

In welcher Reihenfolge die Distanzen zurückgelegt werden, ist den Schwimmern selbst überlassen. Wer hätte geahnt, dass er bei einer Strecke beinahe mit dem Leben bezahlen hätte müssen…

8. Aufgeben war keine Option

Trotz der möglichen Gefahren stand für Walker fest, dass er die Herausforderung meistern möchte. Wie wir bereits wissen, gibt der Extremschwimmer nicht einfach auf. Woher hat Adam Walker nur diesen Mut und Ehrgeiz genommen? Vielleicht war der Vorfall bei seiner dritten Strecke, der Überquerung des Kaiwi-Kanals, ausschlaggebend für seine Furchtlosigkeit?

Zwischen den Inseln Moloka’i und O’ahu auf Hawaii wurde Adam Walker im Jahr 2012 von einer Portugiesischen Galeere gestochen. Das Gift der Qualle kann sehr gefährlich werden. So reicht eine kurze Berührung aus, um bei einem Menschen starke Schmerzen zu verursachen. Trotz der Einschränkungen quälte sich Adam Walker durch den Kaiwi-Kanal. Doch weder er, noch sein Team, waren darauf vorbereitet, was ihn bei der Überquerung der Cook-Straße erwartete…

9. Die Cook-Straße

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Wie Sie vermutlich wissen, wird Neuseeland in eine Nord- und Südinsel unterteilt. Außerdem gibt es zahlreiche kleine Inseln um die beiden Hauptinseln. Eine der sieben Herausforderungen der Ocean’s Seven ist die Cook-Straße. Die Meerenge zwischen der Nord- und Südinsel misst an der schmalsten Stelle eine Distanz von 22 Kilometern. Um die Strecke erfolgreich zu absolvieren, muss der Schwimmer den Abstand zwischen den beiden Inseln zurücklegen.

Die Cookstraße wurde nach dem Entdecker James Cook benannt. Sie zählt zu den gefährlichsten Strecken der Welt. Aufgrund der Gezeiten kann es in der Meerenge sehr stürmisch werden. Zudem lauern während der Durchquerung weitere Gefahren auf die Schwimmer

10. Hat es Adam Walker bereits geahnt?

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Keiner weiß, was Adam Walker vor der Überquerung der Cook-Straße alles durch den Kopf ging. Er selbst erzählt, dass er am Morgen des 22. Aprils 2014 sehr früh aufgewacht sei. Er nutzte die Zeit, um sich Motivationsreden anzuhören. Dennoch fühlte er sich bei dem Start nicht so gut. Er schob es auf den Jetlag… Hat er womöglich geahnt, was später noch passieren würde? 

Während des Schwimmens war er mit seinem Trainer Phil immer wieder in Kontakt. Auch er erkannte, dass irgendwas nicht mit Adam Walker stimmte. In den ersten drei Stunden fühlte sich der Schwimmer müde und schlapp. Doch plötzlich veränderte sich jedoch sein Zustand… 

11. Plötzlich war er nicht mehr allein

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Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Flosse neben ihm auf. War es ein Hai? Ohne, dass er lange darüber nachdenken konnte, verschwand die Flosse auch schon wieder im Meer. Was umkreiste Adam Walker? Kurz nach dem er die erste Flosse sah, bemerkte er, dass er von einem Schwarm von Delfinen umgegeben war. Er konnte sein Glück kaum fassen. Was für ein unglaublicher Moment im Leben von Adam Walker. 

Er vergaß seine Beschwerden und tankte in Sekunden neue Energie. Dieses Gefühl auf dem offenen Meer war einfach unbezahlbar für ihn. Von dem atemberaubenden Moment geblendet, begriff Adam Walker jedoch nicht, was wirklich passierte…

12. Warum wichen die Delfine nicht von seiner Seite

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Auch wenn die Begegnung mit den Delfinen ein Highlight war, ist sie dennoch ungewöhnlich. Welchen Grund gibt es, dass sich ihm plötzlich ein Schwarm von Delfinen anschließt? Delfine schwimmen eigentlich schneller. Sie können beispielsweise eine Geschwindigkeit von bis zu 55 km/h erreichen. 

Was bewegte also die Meerestiere, Adam Walker zu begleiten? Der Forschung zufolge sind Delfine sehr intelligent und sozial. Was ging hier vor sich? Doch Adam Walker wollte sich nicht länger ablenken lassen, er hatte sein Ziel vor Augen. Doch als er gerade mit dem Kopf untertauchen wollte, passierte das Unfassbare. Er begriff, wieso die Delfine um ihn herum kreisten…

13. Die Gefahr lauerte direkt unter ihm

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Als er nach unten blickte, sah er eine weitere Finne. Diese gehörte jedoch nicht zu einem Delfin. Direkt unter ihm schwamm ein Hai! Doch nicht nur ein kleiner, ungefährlicher Hai… Spätestens seit dem Film Der Weiße Hai aus dem Jahr 1975 kennt der Großteil der Bevölkerung das Ungeheuer aus der Tiefe. 

Was soll Adam Walker nun tun? Würde er seinem Trainerteam Bescheid geben, würden Sie ihn vermutlich sofort retten wollen. Er hat es doch so weit geschafft. Soll er nun wirklich aufgeben? Er wusste, welche Gefahren im offenen Wasser auf ihn lauern konnten. Doch wie soll er sich nun in dieser Situation verhalten? 

14. Weiter, immer weiter

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Auch wenn es nicht so einfach war, versuchte er ruhig zu bleiben. Er wusste, dass er auf keinen Fall in Panik geraten darf. Dies würde nicht nur ihn, sondern auch seine Begleitung in Gefahr bringen. Daher beschloss er, einfach weiter zu schwimmen. Keiner wusste, was wirklich geschehen war. 

Immer wieder wagte er einen Blick nach unten. Der Hai folgte weiterhin seinen Bewegungen. Wird er ihn angreifen? Einige der verzeichneten Haiangriffe auf den Menschen haben bereits tödlich geendet. Kaum jemand kann sich vorstellen, wie groß die Bedrohung wirklich war. Der Weiße Hai ist der größte Raubfisch der Welt. Und einer von ihnen schwamm in diesem Moment unter Adam Walker…

15. Treue Begleiter

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Der Gedanke, dass eine Gruppe der intelligentesten Lebewesen jedoch zeitgleich um ihn herumschwammen, motivierte Adam Walker weiter zu machen. Als er nach einiger Zeit nach unten blickte, war der Hai zum Glück spurlos verschwunden. Die Delfine hingegen wichen trotzdem lange nicht von seiner Seite. 

Beobachtet man Delfine jedoch in ihrem natürlichen Umfeld, schwimmen diese Lebewesen meist weitaus schneller, als an diesem Tag. Sie können bis zu 55 Kilometer pro Stunde zurücklegen. Adam Walker brauchte jedoch beispielsweise für die etwa 40 Kilometer lange Distanz des Kaiwi-Kanals über 17 Stunden. Durch ihren Beschützerinstinkt begleiteten sie Adam Walker auch noch, nachdem die Gefahr vorüber war. Doch eine Frage stellen wir uns noch: wieso hat der Hai den britischen Schwimmer an diesem Tag nicht angegriffen? 

16. Wie konnte Adam Walker überleben?

Bild: Willyam Bradberry / Shutterstock.com

Eine der möglichen Erklärung ist das Jagdverhalten der Haie. Diese greifen vorwiegend junge oder kranke Tiere an. Der Vorteil von Delfinen ist dabei, dass sie in der Gruppe leben — den sogenannten Schulen. Würde der Hai einen der Delfine angreifen, würde der Rest der Gruppe ihn attackieren. 

Wer weiß, was an dem 22. April 2014 passiert wäre, wenn die Delfin-Schule nicht in seiner Nähe gewesen wäre. Keiner des Trainerteams ahnte in dem Moment, was Adam gerade durchmachen musste… Ohne Wissen versuchten sie, ihn zu motivieren. Eine selbstgemachte Suppe seiner Freundin sollte seinen Magen beruhigen. Gleichzeitig solle er sich nicht länger von den Delfinen ablenken lassen. Habe er das Schlimmste bereits überstanden? Doch das Schwimmen war ja noch lange nicht vorbei… 

17. Zwei Kanäle in einem Jahr

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Ein Hindernis forderte Adam Walker noch einmal so richtig heraus. Wegen der starken Strömung dauerten die letzten Kilometer unter anderem viel länger. Zugleich musste er noch zwei Felsen überwinden. Schlussendlich hat Adam Walker im April 2014 in einer Zeit von acht Stunden und 39 Minuten die Cook-Straße schwimmend durchquert. Was danach passierte, grenzte fast an ein Wunder!

Voller Motivation beschloss er, im selben Jahr noch einen zweiten Kanal und damit die letzte Herausforderung zu bestreiten. Im August 2014 vollendete Adam Walker als erster Brite die Ocean’s Seven. Unter dem nächsten Punkt erfahren Sie, was aus Adam Walker heute geworden ist! 

18. Was macht Adam Walker heute?

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Auch wenn er im selben Jahr noch einen zweiten Kanal durchquert hat, wird er die Erfahrung in der Cook-Straße wohl nie mehr vergessen. Innerhalb von sieben Jahren hat er alle sieben Herausforderungen erfolgreich auf den ersten Versuch gemeistert. Mittlerweile ist er kein Verkäufer mehr, sondern der Inhaber von Ocean Walker Ltd. 

Dabei vermittelt er über Camps, Einzeltrainings oder auch Online-Seminaren seine eigene Ocean-Walker-Schwimmtechnik. Die Kurse bereiten weitere Schwimmer auf die Ocean’s Seven Challenge vor. Dabei gibt der erfolgreiche Schwimmer Tipps und Ratschläge, was die Teilnehmer beachten sollen. Doch das ist nicht alles, Adam Walker will jedem eine ganz besondere Botschaft mitgeben.

19. Seine Geschichte bewegt die Welt

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Trotz seiner Rückschläge hat Adam Walker niemals aufgegeben. Diese Botschaft will er einem noch größeren Publikum mit auf dem Weg geben. Daher ist der britische Extremsportler mittlerweile auch als Motivationscoach tätig. Um Ihre Träume verwirklichen zu können, dürfen Sie keine Angst vor einem Misserfolg haben. Halten Sie Ihr Ziel im Auge, seien Sie entschlossen und geben Sie nicht auf. Weitere Ratschläge gibt Adam Walker in seinem ersten Buch Man vs Ocean, welches im Jahr 2016 veröffentlicht wurde. 

Seine Geschichte berührt die Menschen auf der ganzen Welt. Deswegen wurden seine Erlebnisse auch von einigen Medienformaten aufgegriffen. Mittlerweile sind nicht nur Fernsehsender oder Zeitungen auf ihn aufmerksam geworden.