
Donald Trump will Amerikas Wirtschaft wieder groß machen – notfalls mit Zöllen auf alles, was nicht „Made in USA“ ist. Nach Stahl, Solaranlagen und Autos gerät nun ausgerechnet die US-Filmindustrie ins Visier. Auf seiner Plattform Truth Social kündigte der Ex-Präsident mögliche Strafmaßnahmen an, die Hollywood angeblich retten sollen.
Was auf den ersten Blick patriotisch klingt, könnte für Studios und Kreative weltweit zur Katastrophe werden. Noch ist nichts offiziell beschlossen – doch die Debatte ist entfacht.
1. Hollywood produziert längst global

Die Realität sieht längst anders aus. Kaum ein Hollywood-Blockbuster entsteht heute noch komplett in den USA. Viele Produktionen werden ins Ausland verlagert – aus Kostengründen, aber auch wegen realistischer Drehorte. Serien und Filme wie Mission Impossible, Wicked oder Thunderbolts entstehen zu großen Teilen in Europa oder Asien.
Malaysia, Prag oder Budapest sind längst Produktionszentren. Trumps Zölle würden diese Produktionen treffen – mit erheblichen finanziellen Konsequenzen für Studios und letztlich auch für Konsumenten.
2. America First – auch im Kino

Trumps „America First“-Prinzip macht vor kaum einer Branche halt. Jetzt soll es auch auf die Filmindustrie angewendet werden. Hollywood müsse wieder amerikanischer werden, heißt es. Produktionen im Ausland seien laut Trump ein Verrat an der heimischen Wirtschaft. Deshalb sollen US-Studios mit Zollkosten belegt werden, wenn sie im Ausland drehen oder dort Postproduktion betreiben.
Die Idee: Filmemacher bleiben in den USA, Arbeitsplätze entstehen – und Amerika wird wieder Kino-Weltmacht. Doch Experten warnen: Der Plan könnte genau das Gegenteil bewirken.
3. Neue Zollpläne für Hollywood

Trump wirft anderen Ländern vor, gezielt amerikanische Filmstudios abzuwerben. In seinem Truth-Social-Post erklärt er: „Die Filmindustrie stirbt rasant.“ Der Schuldige? Andere Nationen, die attraktive Förderprogramme bieten. Um dem entgegenzuwirken, will Trump drastisch durchgreifen – mit 100 Prozent Zöllen auf Filme, die außerhalb der USA produziert werden.
Damit will er erreichen, dass US-Studios wieder verstärkt im eigenen Land drehen. Er betont, dies sei auch eine Frage der nationalen Sicherheit. Doch bislang fehlt eine offizielle Bestätigung aus dem Weißen Haus.
4. Film-Zölle könnten massive Kosten verursachen

Ein 100-Prozent-Zoll auf im Ausland produzierte Filme bedeutet: Verdopplung der Produktionskosten. Studios müssten entweder komplett in den USA drehen – was nicht immer möglich ist – oder immense Zusatzkosten tragen.
Diese würden sich unweigerlich auf Ticketpreise und Streaming-Abos auswirken. Kinos müssten höhere Gebühren zahlen, Plattformen wie Netflix und Disney+ könnten die Preise anheben. Für die Zuschauer wäre das ein teures Nachspiel. Und für viele unabhängige Studios könnte es sogar das Aus bedeuten.
5. Kreative Freiheit in Gefahr?

Auch inhaltlich wären die Zölle ein Problem. Filme, die international spielen, müssen oft an Originalschauplätzen gedreht werden, um authentisch zu wirken. Ein Bond-Film ohne Europa? Ein Marvel-Film ohne Asien-Szene? Kaum denkbar.
Die geplanten Zölle würden die künstlerische Freiheit einschränken – und könnten dazu führen, dass US-Filme weniger international wirken. Für ein Land, das seine Filmkunst immer auch als Exportschlager verstand, wäre das ein Rückschritt. Trump riskiert damit nicht nur Einnahmen, sondern auch Hollywoods Ruf.
6. Unterstützung oder Drohung?

Ob Trump die Filmbranche wirklich retten will, bleibt fraglich. Kritiker vermuten eher einen populistischen Schachzug. Die Filmindustrie gilt als eher liberal – und damit als Gegner Trumps. Seine Aussagen könnten also weniger ökonomisch als politisch motiviert sein.
Einige Republikaner begrüßen den Plan, doch viele Wirtschaftsverbände zeigen sich skeptisch. Auch aus Hollywood kommt bislang kaum Zustimmung. Die Angst vor einem Produktionsstopp oder massiven Einschnitten ist groß. Ob Trump die Maßnahme wirklich durchsetzt, ist offen – die Wirkung spüren Studios aber jetzt schon
7. Ein gefährliches Spiel mit globalen Folgen

Sollte Trump seine Zollpläne realisieren, könnte das weltweite Auswirkungen auf die Filmwirtschaft haben. Internationale Co-Produktionen würden schwieriger, kreative Zusammenarbeit über Grenzen hinweg wäre gefährdet. Hollywood könnte isoliert werden – und andere Länder würden profitieren.
Länder wie Südkorea, Deutschland oder Frankreich könnten sich weiter als Produktionsstandorte etablieren. Was als Schutzmaßnahme gedacht ist, könnte Hollywood schwächen – nicht stärken. Am Ende stünde Trump dann nicht als Retter, sondern als Zerstörer der amerikanischen Filmindustrie da.