So sehen diese Sehenswürdigkeiten in der Realität aus

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Sicher kennen Sie das Gefühl, dass man dazu neigt, ein Bild zu vergöttern und dann stellt sich heraus, dass die Erwartungen die Realität um Längen übertroffen haben? Es wird eine Enttäuschung genannt, und es passiert viel öfter als angenommen, wenn man zu den berühmtesten Urlaubszielen und Sehenswürdigkeiten reist. Heutzutage tragen die meisten Menschen keine rosarote Brille, sondern entscheiden sich für einen Instagram-Filter.

Daher ist das Reisen so entmutigend geworden. Wo sind die idyllischen Strände, die Sie online gesehen haben? Es war besser, wenn wir nur über diese exotischen Orte zum Reisen lesen und sie uns vorstellen konnten – nun, ruiniert von Instagram, werden Ihre Reiseideen niemals mit der Realität übereinstimmen.

1. Besuch der chinesischen Mauer

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In Reiseführern wird stets eine idyllische und menschenleere chinesische Mauer als Sehenswürdigkeit dargestellt, denn die Realität würde wahrscheinlich Besucher abschrecken. Die chinesische Mauer als Attraktion ist nämlich sehr von Menschenmassen überfüllt, so dass dies den Stresslevel jedes Einzelnen erhöht. Die Mauer verfällt zunehmend und ist eine Art Freizeitmuseum geworden.

Es fehlt nicht nur an Geld und Personal, sondern auch am Verständnis. Der Massentourismus bedroht die Mauer mit neuem Unheil. Für junge Chinesen sei es „in und cool“, „wilde“ Mauerteile zu erklimmen, um dort zu picknicken oder gar zu übernachten. Die Mauer wird mit Graffiti beschmiert und die Souvenirgier hat die Bauern sogar zum Handel mit Mauersteinen verleitet.

2. Blaue Lagune in Island

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Die blaue Lagune ist ein Thermalfreibad bei Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel auf Island und auf Instagram ein beliebtes Motiv von Reise-Bloggern und Influencern, die im türkisfarbenen Wasser relaxen. Die blaue Lagune ist derart surealistisch dargestellt, dass viele Menschen hohe Erwartung haben. Die Realität sehen Sie nämlich auf diesem Foto.

Das Thermalbad ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands – von Einsamkeit und Ruhe ist hier keine Spur. Die Darstellungen von Influencern oder Reiseführen ist in der Regel einladender, als die Wirklichkeit her gibt. Seien Sie nicht enttäuscht, erkundigen Sie sich lieber vorab nach Geheimtipps fernab vom Massentourismus für das jeweilige Urlaubsziel.

3. Taj Mahal

Bild: shutterstock/ YURY TARANIK

Die meisten Bilder vom Taj Mahal in Indien sehen traumhaft aus. Es zeigt sich ein Ort der Ruhe, schließlich handelt es sich um ein Mausoleum. In der Realität findet man das Mausoleum allerdings fast nie so menschenleer vor. Viele Tausende Touristen drängen sich jedes Jahr rund um das Gebäude und viele sind auf der Suche nach dem perfekten Erinnerungsfoto.

So ist es meistens bei den berühmten Sehenswürdigkeiten, die der Massentourismus täglich anzieht, Gedränge und Stress inklusive. Die weltweiten Attraktionen sind eben gut besucht, da sie stets als wunderschöne Orte angepriesen werden. Das Gedränge vor Ort wird in Reiseführern natürlich nicht erwähnt, da es viele Personen von vorneherein abschreckt.

4. Santorini

Bild: shutterstock/ Zebra-Studio

Santorini gilt als der wahrgewordene Instagram-Traum: Die weißen Häuser mit ihren blauen Dächern vor dem endlosen Meer sind die perfekte Fotokulisse für Influencer. Leider haben das inzwischen wirklich ALLE gecheckt und möchten diese Idylle vor Ort geniessen. Die kleine griechische Insel ist dadurch die meiste Zeit des Jahres restlos überlaufen.

Wer vorhat einfach mal romantisch mit dem Partner den Sonnenuntergang zu genießen, findet wohl bei diesen Menschenmassen kaum Gelegenheit. Die Realität enttäuscht viele Erwartungen, aber das ist ja nicht nur bei Sehenswürdigkeiten so. Die Werbung stellt ihre Produkte genauso „übertrieben realistisch“ dar. Damit müssen wir leben und uns darüber im Klaren sein.

5. Tulum Beach

Bild: shutterstock/ DC_Aperture

Tulum gilt seit Jahren als der Hotspot der Instagram-Szene. Hier treffen sich Blogger und Influencer zu den angesagtesten Partys und posten Fotos vom Traumstrand. Auch hier unterscheiden sich die Erwartungen und die Realität leider, denn die Wirklichkeit sieht seit einigen Jahren in Mexiko leider zumeist anders aus.

Wie die gesamte Karibik leidet auch Mexiko an der Algenplage. Jeden Tag werden viele Tonnen Braunalgen aus dem Atlantik an die Strände gespült. Im Ergebnis möchte hier Niemand mehr baden gehen. Mit viel Anstrengung und Mühe versuchen die Resorts nun, die Strände jeden Tag aufs Neue von den lästigen Algen zu befreien.

6. Sonnenuntergang über Rio

Bild: Shutterstock/ Celso Diniz

Einmal im Leben vom Zuckerhut aus den Sonnenuntergang über Rio de Janeiro erleben – dies ist ein Traum für viele Reisende! Der Anblick ist wirklich atemberaubend und unvergesslich! Die Wirklichkeit ist allerdings nicht ganz so rosig, denn man muss sich den Blick auf den Sonnenuntergang in der Tat hart erkämpfen.

In den Abendstunden jeden Tages drängen sich auf dem Zuckerhut nämlich hunderte Touristen, die allesamt das perfekte Foto schießen wollen. Wer lange Arme hat, ist klar im Vorteil! Von welcher Sehenswürdigkeit waren Sie persönlich bisher am meisten enttäuscht, als Sie vorort waren? Können Sie sich erinnern?

7. Koh Phi Phi

Bild: shutterstock/ Matej Kastelic

Die wunderschöne Maya Bay in Koh Phi Phi in Thailand wurde durch den Film The Beach mit Leonardo DiCaprio weltberühmt. Allerdings sah die Bucht danach leider nur selten so idyllisch wie auf dem Foto aus. In der Tat wurde die berühmte Bucht vom Massentourismus derart überrannt, dass Thailands Regierung keine andere Lösung sah, als die Bucht im Jahre 2018 für Touristen sogar zu sperren.

Unterdess wird diskutiert, ob die Natur sich ausreichend erholt hat und eine Öffnung im Jahr 2021 wieder möglich ist. Nähere Informationen über das Ergebnis liegen uns leider derzeit nicht vor.

8. Pyramiden von Gizeh

Bild: shutterstock/ AlexAnton

Irgendwo weit draußen in der Wüste vermuten die meisten Leute die berühmten Pyramiden von Gizeh. Dass die berühmte Ausgrabungsstätte allerdings lediglich einen Steinwurf von der Millionenmetropole Kairo entfernt liegen, ahnen die wenigsten. Auf Fotos in Reiseführern erkennt man es nicht. Das Bild hier zeigt deutlich, wie nah die Pyramiden wirklich an Kairo stehen.

Es ist also kein Wunder, dass sie täglich von vielen tausenden Touristen besucht werden. Abgeschiedenheit und Ruhe gibt es hier nicht. Im Gedränge und Großstadtstress fühlen sich die Touristen häufig nicht wohl. Wir sagen allerdings mit unserer Liste nicht, dass diese Attraktionen von Ihnen gänzlich unbeachtet bleiben sollen beim nächsten Urlaub.

9. Gates of Heaven

Bild: shuttertsock/ kravka

Er ist eine der beliebtesten Fotolocations auf Bali: der Lempuyang-Luhur-Tempel. Er ist auch als „Gates of Heaven” bekannt. Jedoch entsprechen die traumhaften Fotos auf Instagram nicht wirklich der Realität. Auf Twitter zeigten sich nun User empört darüber, dass sämtliche typischen Gates of Heaven-Bilder auf Instagram fake sind.

Es sei nämlich überhaupt kein Wasser vor dem Tor– die Spiegelung kommt in Wahrheit nur durch einen kleinen Spiegel zustande, welchen die Fotorafen quasi unter die Linse halten. Um dieses perfekte Foto zu erhalten, stehen die Touristen in Bali übrigens oft mehrere Stunden Schlange. Stellt man sich so den idealen Urlaub vor, um für ein Foto stundenlang anzustehen?