Meeresbiologin enthüllt ein tief unter Wasser verborgenes Geheimnis

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Über zwei Drittel der gesamten Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Dennoch ist der Großteil der Unterwasserwelt noch immer ein Geheimnis für uns. Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, was in den Tiefen der Ozeane auf uns lauert? Was würde uns erwarten, wenn wir zum Meeresboden hinab tauchen würden? Fragen über Fragen. Diese versuchen Wissenschaftler kontinuierlich zu erforschen und zu beantworten. 

Es schien ein ganz normaler Arbeitstag zu sein; bis die Crew eines Bootes in Sri Lanka plötzlich etwas Merkwürdiges entdeckte. Erst an Land fanden sie heraus, was an diesem Tag wirklich geschehen war.

Was war nur in den Tiefen des Wassers verborgen? Was hatte die Crew gesehen?

1. Asha de Vos

Bild: TEDx Monterey – Asha de Vos, CC BY-SA 2.0

Die Hauptfigur dieser Geschichte ist Asha de Vos. Asha wurde Ende der 1970er Jahre in Sri Lanka geboren. Nach ihrer grundlegenden Schulausbildung in der Hauptstadt Colombo, studierte sie in Schottland Meeres- und Umweltbiologie. Nach ihrem Abschluss an der St. Andrews Universität bildete sie sich weiter fort. Zu den weiteren Stationen gehörten die University of Oxford und The University of Western Australia. 

Damit ist Asha de Vos die einzige Sri Lankerin, die im Bereich Meeresbiologie promoviert hat. Ihr Wissen nutzt sie seit vielen Jahren in einer Organisation für Meeresschutz und -bildung in Sri Lanka. Dabei fokussiert sie sich in ihrer Arbeit auf den nördlichen Teil des Indischen Ozeans. Was sie bei ihren Forschungen entdeckte prägt bis heute ihr Leben.

2. Zurück in die Heimat

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Nach der erfolgreichen Erlangung ihres Doctor of Philosophy-Grades (PhD) kehrte Asha de Vos nach Sri Lanka zurück. Noch immer war die Unterwasserwelt rund um die Insel kaum erforscht worden. Durch ihre Leidenschaft und der Verbundenheit zu ihrer Heimat, hatte sie ein großes Anliegen. Sie wollte ihr Wissen nützlich einsetzen und machte die Erkundung der Meereswelt um Sri Lanka zu ihrer Mission. 

Doch wieso wurden bisher keine Expeditionen rund um Sri Lanka durchgeführt? Unter anderem fehlten den umliegenden Ländern die finanziellen Mittel für die angestrebte Meeresforschung. Außerdem war Sri Lanka zwischen 1983 und 2009 von einem Bürgerkrieg betroffen. Auch damals bestand immer noch die Gefahr, auf unentdeckte Seeminen zu stoßen. Doch Asha de Vos hatte weiterhin ihr Ziel vor Augen. Damals ahnte sie noch nicht, wie ihre Entscheidung maßgeblich ihr Leben beeinflussen wird.

3. Sie spezialisierte sich auf das größte Lebewesen der Welt

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Asha de Vos spezialisierte sich in ihrem Studium auf die Säugetierforschung. Der Fokus lag dabei auf die Welt des Blauwals. Mit einer Länge von bis zu 33 Metern zählt dieser als das größe Lebewesen der Welt. Sie wählte ihren Schwerpunkt bewusst, denn dieser einzigartige Meeresbewohner ist vor allem vor der Küste von Sri Lanka zu beobachten.

Bereits im Jahr 2008 leitete Asha de Vos die erste Untersuchung über Blauwale in Sri Lanka. Die Langzeitstudie Sri Lankan Blue Whale Project ist nur eine der bedeutenden Forschungsarbeiten von Oceanswell. Gleichzeitig ist Oceanswell die erste Forschungs- und Bildungsorganisation für den Meereserhalt in Sri Lanka. Doch ihre Pionierarbeiten im Bereich der Blauwal-Forschung waren erst der Anfang einer erfolgreichen Karriere.

4. Ehrgeiz und Zielstrebigkeit

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Eines der Anliegen der Meeresbiologin ist der Schutz der Blauwale. Sie bezeichnet sie selbst als unorthodoxe Wale, da die Meeresbewohner die bisherigen Vermutungen teilweise widerlegen. Sie betonte, dass die Forschung über die Blauwale noch lange nicht abgeschlossen ist. Ihr Engagement wurde in den vergangenen Jahren weltweit anerkannt.

So wurde Asha de Vos beispielsweise im Jahr 2013 mit dem President’s Award for Scientific Publications ausgezeichnet. Mittlerweile ist sie zudem für die Technology-Entertainment-Design-Konferenz (TED) tätig. Doch als sie und ihr Team am 5. Februar 2017 in das Boot stiegen, ahnten sie nicht, was im Anschluss passieren würde. Es war eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag, bis…

5. Tourismus in Sri Lanka

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Sri Lanka ist in den vergangenen Jahren ein aufstrebendes Ziel für Touristen geworden. Der Inselstaat im Indischen Ozean ist gerade mal so groß wie das deutsche Bundesland Bayern. Dennoch bietet die Insel zahlreiche Ausflugsziele und abwechslungsreiche Unternehmungsmöglichkeiten. 

Neben der wohl schönsten Zugfahrt der Welt — zwischen Ella und Kandy — sollten Sie das Hochland von Sri Lanka erkunden. Die Weiten der Teeplantagen sind genauso spannend wie eine Wanderung auf den Sigiriya-Felsen. Außerdem ist Sri Lanka für die traumhaften Strände und dem speziellen Wellengang für Surfer bekannt. Doch wussten Sie auch, was für viele Touristen ganz oben auf der To-do-Liste für Sri Lanka steht? 

6. Wie lange können Sie die Luft unter Wasser anhalten?

Ashadevos/Instagram

In den Küstenorten werben zahlreiche Anbieter für ihre spektakulären Walbeobachtungs-Touren. Auf der Fahrt können Sie unter anderem Delfine und unterschiedliche Walarten beobachten. Doch was Asha de Vos und ihr Team an jenem Tag entdeckten, stand auf keiner Liste…

Was schätzen Sie? Wie lange können Sie die Luft unter Wasser anhalten? Womöglich nicht allzu lange. Wale hingegen können mehrere Minuten bis sogar Stunden unter Wasser bleiben, bis sie wieder zum Atmen auftauchen müssen. Daher ist das Team um Asha de Vos darauf spezialisiert, immer die Kamera griffbereit zu haben. Wer weiß, ob sie ansonsten des Rätsels Lösung bis heute gefunden hätten…

7. Völlig unerwartet geschah das

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Während einer Expedition müssen die Beteiligten immer wachsam sein. Wale nähern sich nur selten einem Boot. Daher ist das richtige Kamera-Equipment umso wichtiger. Asha de Vos und ihr Team haben für solche Situationen zudem eine spezielle Dokumentationstechnik entworfen. Die jahrelange Erfahrung hat sie und ihr Team auf unerwartete Situationen vorbereitet. Das haben sie zumindest bis zu diesem Zeitpunkt gedacht…

Denn an diesem Tag passierte etwas, was bisher noch nie geschehen war. Unmittelbar in ihrer Nähe tauchte etwas Ungewöhnliches auf. Das Team wollte zunächst das Boot verankern, doch dieses Etwas kam direkt auf sie zu. Ihnen blieb nicht lange zum Überlegen: was sollten sie nun tun? 

8. Steckten sie in Gefahr?

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Asha de Vos und ihr Team waren nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Umdrehen war dennoch keine Option für sie. Sie wollten wissen, was in unmittelbarer Nähe zu ihnen schwamm. Aufgrund der Größe von bis zu 33 Metern präferieren Blauwale eher die Tiefen der Weltmeere. Daher nähern sie sich nur selten den Küstengebieten. 

Trotz der Maße sind Blauwale eher scheu. Sie würden sich somit nicht ohne Grund einfach so auf ein Boot zubewegen. Die Forscher schlossen es also aus, dass sie einen Blauwal gesichtet hätten. Früher gab es schätzungsweise etwa 350.000 Individuen. Heute leben von ihnen nur noch zwischen 10.000 und 25.000 im Ozean. Doch wenn es kein Blauwal war, was schwamm dann auf das Forscherteam zu?

9. Für den Notfall gewappnet

Bild: Chase Dekker / Shutterstock.com

Was auch immer sich gerade ihnen näherte, die Crew musste Ruhe bewahren. Nichts durfte sie ablenken. Denn eine Sekunde von Unachtsamkeit kann verheerende Folgen für sie haben. Dies gilt sowohl für die Navigation als auch die Dokumentation. Daher hielten sie sowohl die Kameras als auch Stift und Papier bereit. 

Mit Hilfe der Notizen und Aufnahmen wollten sie erfahren, was in den Gewässern vor Sri Lanka lebte. Denn mit dem bloßen Auge konnten sie es nicht erkennen. Nur eines war gewiss: Je näher das Wesen auf sie zu kam, desto größer erschien es ihnen. Aussagen zufolge soll das Wesen die Größe eines Schulbusses gehabt haben.

10. Es kam immer näher

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Das Team konnte erkennen, dass es sich um ein Lebewesen handelte. Jedoch waren bis zu diesem Zeitpunkt weder die Größe noch weitere Charakteristika bekannt. Es handelte sich dabei um kein Säugetier, welches sie zuvor bereits einmal gesehen haben.

Asha de Vos musste schnell handeln. Das Tier kam immer näher auf sie zu. Schon bald umkreiste das Lebewesen das Boot. Mit gemischten Gefühlen hörte Asha de Vos nicht auf. Die Forscher aus Sri Lanka machten weiter Fotos. Jedoch hatten sie immer etwas im Hinterkopf: Befand sich das Team in Gefahr? Würde das Tier sie angreifen? Doch die viel wichtigere Frage lautete: Um welches Tier handelt es sich hierbei? 

11. Diese Fotos veränderten ihr Leben

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Als Asha de Vos nach ihrem Studium nach Sri Lanka zurückkehrte, war das Gebiet um die Insel nur wenig erforscht. Ihr Ziel war es, die Forschung voranzutreiben. Nie im Traum hätte sie jedoch geahnt, welch eine Wendung ihr Leben plötzlich nehmen würde.

Keines der offensichtlichen Merkmale passte zu den bekannten Arten. Handelte sich hierbei um einen Wal, einen Hai oder etwas gänzlich Unbekanntem? Haben Asha de Vos und ihr Team an diesem Tag etwas entdeckt, was bisher noch keiner gesehen hatte? Erfahren Sie unter dem nächsten Punkt, wieso Asha de Vos so viel Glück hatte…

12. Asha de Vos hatte sehr viel Glück

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Später berichtete die Forscherin aus Sri Lanka, dass sie an diesem Tag sehr viel Glück hatte. Nur selten kommt es vor, dass sich ein Tier so sehr einem Boot nähert. Eine weitere Besonderheit war, dass das Lebewesen so ruhig war. Nur so war es Asha de Vos möglich, so viele Fotos zu machen.

Sie versuchte jedes Detail mit der Kamera einzufangen. Die Mission glückte ihr — wie sich im Nachgang herausstellen sollte. Sie schaffte es, die wichtigsten Charakteristika der Entdeckung zu fotografieren. Die Kombination passte jedoch nicht zu den bereits bekannten Meeresbewohnern. Auf was ist Asha de Vos bei ihrer Expedition bloß gestoßen? 

13. Ran an die Arbeit

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Unbeschadet kehrte das Team schon bald wieder an Land zurück. Immer noch war die Crew von den Vorfällen geschockt und zugleich aufgeregt. Doch der Arbeitstag war noch lange nicht vorbei. Erst jetzt sollte es so richtig losgehen. Die Forscher fügten alle Dateien zusammen und untersuchten jeden Hinweis ganz genau. 

Weder die Fotos noch die schriftlichen Dokumentationen gaben dem Team Aufschluss über ihre Entdeckung. Asha de Vos spezialisierte sich während des Studiums auf die Säugetierforschung. Trotz ihres umfangreichen Wissens, war sie in diesem Moment ratlos. Asha de Vos gab jedoch nicht auf. Ihr war bewusst, dass sie noch eine andere Möglichkeit hatte…

14. Was das Team über das Lebewesen wusste

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Weder ihre Erfahrung, noch die zahlreichen Fotos und Dokumentationen reichten aus, um das Tier eindeutig zu klassifizieren. Dennoch gab es einige Merkmale, die Asha de Vos auf etwas brachte. Sie war der Meinung, dass sie die Art möglicherweise doch kennen könnte. Doch was hat sie dies vermuten lassen? 

Auf den Fotos erkannte sie einen asymmetrischen Kiefer des Tieres. So war der rechte Unterkiefer beispielsweise viel heller als der linke Teil. Wie bei diesem Fisch auf dem obigen Bild entdeckte die Forscherin aus Sri Lanka zudem eine Chevron-Markierung. Doch haben diese Erkenntnisse ausgereicht? Würde Asha de Vos schon bald wissen, was sie an jenem Tag entdeckt hatte? 

15. War es eine falsche Fährte?

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Asha de Vos und ihr Team glichen ihre Ergebnisse untereinander ab. Sie kamen zu dem Entschluss, dass es sich bei der Entdeckung um einen Brydewal handeln muss. Diese Art, die Sie auch auf dem Foto sehen können, zählt zu den Furchenwalen. Im Gegensatz zu den anderen der Familie der Furchenwale (Balaenopteridae) werden sie nur 12 bis 14 Metern lang. Zudem leben sie in warmen Gewässern. Die Merkmale würden zu dem Vorfall im Jahr 2017 im Indischen Ozean passen.

Aber je länger Asha de Vos darüber nachdachte, wurde sie immer ungewisser. Das Aussehen passt nicht zu den bekannten Informationen über die besagte Art. Doch wenn es sich hierbei um keinen Brydewal handelte, welches Säugetier war es dann? 

16. Asha de Vos suchte nach Hilfe

Ihre Vermutungen führten zu einer maßgeblichen Entscheidung. Asha de Vos hatte eine Eingebung, die sie jedoch zunächst abklären wollte. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn sie wirklich recht haben sollte. Daher bat sie bei zwei Kollegen um Unterstützung. Sie hoffe, dass Dr. Robert Brownell und Dr. Salvatore Cerchio ihr dabei helfen könnten. Der zuletzt genannte Meeresbiologe untersucht seit über 30 Jahren frei lebende Wale auf der ganzen Welt.

Dr. Cerchio machte vor einigen Jahren eine ähnliche Entdeckung in Madagaskar. Daher spekulierte die Forscherin aus Sri Lanka, dass die beiden ihre Vermutungen bestätigen oder ablehnen konnten. Doch was passiert, wenn es wirklich das war, was sie in dem Moment glaubte?

17. Legendäre Entdeckung

Bild: Artem Pachkovskyi / Shutterstock.com

Sowohl Dr. Brownell als auch Dr. Cerchio bestätigten das Unfassbare. Asha de Vos hat an jenem Tag im Februar 2017 eine revolutionäre Entdeckung gemacht. Neben Dr. Cerchio ist die Forscherin aus Sri Lanka eine der wenigen, die diese Walart in der Realität gesehen haben. Erste Aufzeichnungen gab es im Jahr 2003 in Japan. Daraufhin folgten in den vergangenen Jahren nur noch eine Sichtung vor Madagaskar und dem Iran.

Asha de Vos war jedoch die erste Meeresbiologin, die im Indischen Ozean einen Omura-Wal entdeckte. Da diese Art so selten ist, wurde lange Zeit darüber spekuliert, ob es den Omura-Wal wirklich gibt. Der beeindruckende Moment im Leben von Asha de Vos und der Meeresgeschichte soll nun weitere Informationen über die Walart liefern.

18. Der Omura-Wal

Bild: aDam Wildlife / Shutterstock.com

Leider gibt es aktuell kaum Bilder über das Aussehen eines Omura-Wals. Weiterhin ist nicht geklärt, wie viele Individuen aktuell in den Weltmeeren leben. Bislang wurden nie mehrere Omura-Wale an einem Standort entdeckt. Daher stellt sich die Frage, ob es eine Verbindung zwischen den einzelnen Sichtungen gibt. 

Dennoch dokumentiert die Entdeckung von Asha de Vos ein wesentliches Merkmal über die Walart. Der Omura-Wal wurde nur wenige Kilometer vor der Küste von Sri Lanka entdeckt. Dies deutet darauf hin, dass diese Art von Furchenwalen womöglich flacheres Gewässer bevorzugen. Doch wie hat diese Entdeckung das Leben von Asha de Vos verändert? 

19. Halten Sie die Augen offen

Bild: Alexander Machulskiy / Shutterstock.com

Noch im selben Jahr veröffentlichte Asha de Vos ihre Aufzeichnungen zu der ersten Entdeckung des Omura-Wals in ihrer Heimat. Es folgten zahlreiche Einladungen zu Konferenzen und Terminen. Sie präsentierte ihre Forschungsergebnisse weltweit bei anerkannten Organisationen.

Zudem wurde sie in unterschiedlichen Kategorien für ihre Entdeckung ausgezeichnet. Wer hätte geahnt, dass ein vermeintlich ganz normaler Arbeitstag so einen Einfluss auf ihr Leben haben würde. Doch eines hat sich bis heute nicht geändert. Asha de Vos hat ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf gemacht. Ihre Mission ist es, die Unterwasserwelt zu erforschen und die Lebewesen zu schützen. Wer weiß, was sie in den nächsten Jahren noch alles entdeckt. 

Halten auch Sie die Augen offen: wer weiß, was sich in den Weiten und Tiefen der Ozeane noch alles versteckt!