
Tief im All, weit entfernt von unserer Erde, hat ein Forschungsteam eine Entdeckung gemacht, die große Fragen aufwirft. Mithilfe hochmoderner Teleskope werfen Wissenschaftler einen neuen Blick auf einen Exoplaneten, der möglicherweise mehr zu bieten hat als bloße Gesteinsschichten oder Gaswolken.
Was verbirgt sich auf K2-18b? Noch sind viele Daten ungesichert, doch die Hoffnung auf eine bahnbrechende Erkenntnis wächst – Schritt für Schritt.
1. Ein Planet sorgt für Aufsehen

Der Planet K2-18b steht schon länger im Fokus der Wissenschaft. Er liegt 124 Lichtjahre von der Erde entfernt und wurde bereits 2015 vom Kepler-Teleskop entdeckt. Seither sorgt er für Spekulationen, da er sich in einer Zone befindet, die als „bewohnbar“ gilt – dort könnten Temperaturen herrschen, bei denen Wasser in flüssiger Form existiert.
Das allein macht ihn noch nicht außergewöhnlich. Doch neue Messungen sorgen nun für eine plötzliche Welle internationaler Aufmerksamkeit. Was haben die Forscher genau entdeckt?
2. Warum gerade K2-18b?

K2-18b ist etwa 2,6-mal so groß wie die Erde und umkreist einen roten Zwergstern im Sternbild Löwe. Diese sogenannten Mini-Neptune sind für Forscher besonders spannend, weil sie möglicherweise Ozeane unter einer dichten Atmosphäre verbergen. Auch die Nähe zur Erde – astronomisch gesehen – macht ihn zu einem gut untersuchbaren Objekt.
Erste Spektralanalysen deuteten bereits auf Wasserdampf in der Atmosphäre hin. Doch es waren nicht diese Hinweise, die nun für Aufregung sorgen – sondern eine unerwartete chemische Entdeckung.
3. Überraschende Stoffe in der Atmosphäre

Bei neuen Auswertungen stießen Forscher auf zwei chemische Verbindungen: Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid. Beide gelten auf der Erde als sogenannte Biosignaturen – also Stoffe, die ausschließlich von lebenden Organismen erzeugt werden.
Der Fund ist spektakulär, denn es gibt keine bekannten geologischen Prozesse, die diese Stoffe ohne biologische Aktivität produzieren. Doch die Wissenschaftler mahnen zur Vorsicht. Die Signale sind noch schwach – eine Bestätigung steht aus.
4. Ein möglicher Hinweis auf Leben?

Die Entdeckung gelang mithilfe des hochmodernen James-Webb-Teleskops, das in der Lage ist, die Atmosphären entfernter Planeten zu analysieren. Die Hinweise auf biologische Prozesse auf K2-18b sind bisher nicht eindeutig – aber stärker als bei jedem anderen bekannten Exoplaneten.
Studienautor Nikku Madhusudhan von der Universität Cambridge sagte: „So nah waren wir einer Entdeckung, die Leben bedeuten könnte, noch nie.“ Dennoch: Bis zur Gewissheit ist es ein weiter Weg.
5. Was die Stoffe so besonders macht

Dimethylsulfid wird auf der Erde fast ausschließlich von mikroskopisch kleinen Meeresalgen produziert. Diese sogenannte Phytoplankton ist eine Grundlage marinen Lebens und ein starker Indikator für biologische Aktivität.
Dass genau dieser Stoff nun in den Daten auftaucht, lässt viele Wissenschaftler aufhorchen. Auch Dimethyldisulfid hat auf der Erde fast ausschließlich organischen Ursprung. Für Astrobiologen sind solche Substanzen der „heilige Gral“ in der Suche nach Leben. Und genau deshalb sorgt der Fund weltweit für Schlagzeilen.
6. Noch ist keine Bestätigung möglich

Trotz der Aufregung bleiben die Forscher vorsichtig. Die Signale sind noch nicht stabil genug, um eine endgültige Aussage zu treffen. Mehrere Messungen und unabhängige Auswertungen sind nötig, um auszuschließen, dass es sich um Fehler oder natürliche Phänomene handelt.
Frühere „Biosignaturen“ entpuppten sich in der Vergangenheit oft als geochemische Illusionen. Doch diesmal scheint vieles anders zu sein – nicht zuletzt wegen der Qualität der Daten aus dem James-Webb-Teleskop.
7. Was als Nächstes passiert

Die Entdeckung ist nur der Anfang einer Reihe geplanter Untersuchungen. Weitere Teleskope, darunter die europäische Raumsonde Ariel (ab 2029), sollen die Atmosphäre von K2-18b noch genauer analysieren. Außerdem hoffen Forscher, noch mehr potenzielle Biosignaturen zu entdecken.
Was jetzt noch Spekulation ist, könnte schon bald ein wissenschaftlicher Meilenstein werden. Die Frage, ob wir allein im Universum sind, hat jedenfalls neuen Zündstoff bekommen – und die Welt schaut gespannt nach oben.