Die Adoption eines Puma-Babys veränderte zwei Leben

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„Haus“-Tiere sind doch ungewöhnlich, denn ursprünglich lebte ein Tier in Freiheit. Der Mensch hat sich irgendwann entschlossen, nicht nur Nutztiere wie Schweine und Kühe zu halten, sondern zähmte wilde Tiere, die mit der Zeit zu Familienmitgliedern wurden. Auch heute noch gibt es wildlebende Tiere, die zu Haustieren werden.

Maria und Aleksandr Dimitriev nahmen so ein Tier auf, dessen Zuhause eigentlich die Wildnis ist und das für Menschen gefährlich werden kann. Sie erfuhren von einem krankes Puma-Baby in einem lokalen Zoo und entschlossen sich, es zu adoptieren. Dadurch haben sie das Leben des Pums-Babys gerettet und er hat ihr Leben seitdem verändert.

1. Wer sind die Dmitrievs?

Maria und Aleksandr Dmitriev leben in einem relativ beengten zwei Zimmer Appartment in Penza, einem kleinen Ort im Westen Russlands. Sie führten eigentlich ein ganz recht normales Leben, wie andere junge Paare eben auch. Maria und Aleksandr sind beide ausgebildete Psychologen, mit normalen Arbeitszeiten und einem gewohnten Tagesablauf. In Ihrer Freizeit gehen Sie ihren Hobbies nach und treffen sich mit Freunden.

Ihr Leben sollte sich jedoch grundlegend verändern. Der Grund dafür war ein kleines Puma-Baby, das dringend Hilfe brauchte. Es wurde in dem kleinen Streichelzoo in Penza geboren und war, im Gegensatz zu seinen zwei Geschwistern, nicht gesund.

2. Katzenliebhaber

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Aleksandr und Maria lieben Katzen über alles, besonders ihre Kira, eine reinrassige Sphynx-Katze, die bei ihnen zuhause in der Wohnung lebt. Kira gehört zu einer besonderen Katzen-Rasse, die kein Fell hat und wie nackt aussieht. Aber eigentlich hatte Aleksandr schon immer davon geträumt, zusätzlich noch eine Großkatze in der Wohnung zu halten.

Viele Menschen träumen davon, mit einem exotischen Tier zusammenzuleben. Je seltener die Tiere sind, desto weiter oben stehen sie auf der Wunschliste. Für die Meisten bleibt es nur ein Traum. Aleksandr gehört zu den Menschen, für die dieser Traum wahr wurde und er vollbrachte damit sogar noch eine gute Tat.

3. Ankunft in Penza’s Streichelzoo

Im Jahr 2018 fand in Russland die Fußball-Weltmeisterschaft statt, eines der größten Sportereignisse weltweit und die wichtigste Veranstaltung für die Fußball-Teams aller Nationen. Im selben Jahr wurden drei süße Puma-Babys in Penza’s Streichelzoo geboren.

Für die drei kleinen Pumas mussten schnell Namen gefunden werden. Was lag da näher, als bei der Suche nach den Namen einen Bezug zum legendären Fußballereignis herzustellen. Die Wahl der Pfleger fiel auf die Namen Messi, Suarez und Neymar, drei der Welt besten Fußballspieler. Den drei Neugeborenen ging es die erste Zeit noch sehr gut, bis Messi, im Alter von drei Monaten, plötzlich sehr krank wurde.

4. Kein Ort für Messi

Es war genaugenommen wirklich kein allzu großes Wunder, dass Messi im Streichelzoo krank wurde. Maria beschrieb den Zoo später als ziemlich heruntergekommen, denn die Tiere wurden in viel zu kleine Räume, gemessen an ihren Bedürfnissen, gepfercht, in die jeder Besucher eintreten konnte, um sie zu streicheln. Messi war der Schwächste von den drei Pumas.

Maria und Aleksandr hörten von den Zuständen im Zoo und dass Messi, einer der kleinen Puma-Babys, krank geworden war. Eines war für sie sicher, dort konnte das kranke und schwache Tier nicht bleiben. Sie entschlossen sich, den Kleinen zu adoptieren, um ihn gesund zu pflegen.

5. Messi war zu verkaufen

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Aleksandr und Maria wussten, wenn sie Messi nicht helfen würden, bestand die große Gefahr, dass er noch schlimmer erkrankt und schließlich vielleicht sogar stirbt. Das wollten sie um jeden Preis verhindern. Die Betreiber des Steichel-Zoos waren jedoch nicht bereit, einen ihrer Pumas einfach wegzugeben.

Die Beiden waren verzweifelt und überlegten sogar Messi zu kaufen. Sie verhandelten mit den Zoo-Besitzern und hatten schon fast aufgegeben. Maria versuchte ein letztes Mal, die Besitzer zu überzeugen, denn es ging um Messies Leben. Sie hatten nicht umsonst um den kleinen Puma gekämpft, denn letztendlich klappte es und sie konnten den Kleinen mit nach Hause nehmen.

6. Messi wird schnell gesund

Für Aleksandr und Maria war Messi zunächst wie jedes andere kleine Kätzchen das Liebe, Futter und Spielzeug braucht und zu ihrer großen Freude lebte er sich schnell ein. Sicherlich wurde er etwas größer als eine normale Hauskatze, aber Kira, ihre Sphynx-Katze war ja auch keine normale Katze und deshalb empfanden sie es nicht als allzu ungewöhnlich.

Dennoch war es keine leichte Aufgabe ein kleines Kätzchen, egal welche Größe es hatte, gesundzupflegen. Immerhin handelte es sich um ein nicht ungefährliches Raubtier und das machte sich bemerkbar. Beiden wurde schnell klar, dass sie einige gravierende Veränderungen in Ihrer Wohnung vornehmen mussten, wenn Sie Messi behalten wollten.

7. Ein ungewöhnlicher Mitbewohner

Messi wurde größer und obwohl er sich wie eine normale Hauskatze verhielt, mussten Aleksandr und Maria doch einige Vorkehrungen in ihrer Umgebung treffen, damit die Wohnung zu einem sicheren Ort wurde, an dem sie sich alle wohlfühlten.

Als Erstes richteten Sie für Messie einen gemütlichen Platz auf dem Flur ein. Die Wände wurden mit Bambus verkleidet, ein Material, das für Messie ideal zu Kratzen geeignet ist und leicht ausgetauscht werden kann. Niemals hätten die beiden damit gerechnet, so bald derartig viele Vorkehrungen in ihren vier Wänden treffen zu müssen. Sie integrierten einen Baumstamm zum Klettern und eine Ecke, in die er sich zurückziehen kann. Sie wurde jedoch nicht Messi‘s Lieblingsplatz.

8. Messi’s Lieblingsplatz

Messie hält sich besonders gerne im Bad der Wohnung auf. Er springt auf die Fensterbank und starrt aus dem Fenster. Von dort aus schaut er auf die endlose Weite des Weidelandes, das das Apartment umgibt.

Diese Angewohnheit bei Katzen ist bestimmt jedem bekannt, der eine besitzt. Aleksandr kannte das aus der Vergangenheit, denn er hatte derartige Erfahrungen mit kleineren Katzen gemacht. Messie verhält sich eben wie eine ganz normale Katze, er ist nur viel größer. Er hat alle Gewohnheiten einer Katze, aber trotzdem ist Vorsicht geboten, denn auch seine wilden Instinkte können zum Vorschein kommen, und was für den Stuben-Puma ein Spiel bedeutet, könnte in der Realität ernste Folgen haben.

9. Messi machte sie zu Fußball-Fans

Maria und Aleksandr waren keine Fußball-Fans, bevor der Puma mit dem Fußballernamen „Messi“ zu ihnen kam. Aber mit einer Katze, die den Namen eines der berühmtesten Fußballspieler der Welt trägt, ist es unmöglich, nicht mit Fußball in Berührung zu kommen. Sie hatten sich weder mit Fußball befasst, noch kannten sie die Regeln.

Das änderte sich, als der kleine, süße Puma in ihr Leben trat und nach Lionel Messi, einem berühmten argentinischen Fußball-Nationalspieler, benannt wurde. Durch ihn wurden Aleksandr und Maria zu wahrhaft eingefleischten Fußball-Fans. Sie drückten wegen Messi jedes Mal die Daumen, wenn das argentinische Fußball-Team auf dem Platz spielte.

10. Ein besonderes Geschenk für Messi

Aleksandr und Maria sind vielleicht nicht die größten Fußball-Fans geworden, aber die Tatsache, dass Messi bei ihnen lebt wurde zu einem einzigartigen Ereignis für die ganze Welt. Seit das junge Paar die kleine Wildkatze adoptiert haben, sind sie fast zu einer Berühmtheit geworden.

Es ist wie eine Pilgerfahrt, die Reporter, von überall auf der Welt her unternehmen, um die unglaubliche Geschichte des einst kleinen Puma-Babys zu hören und ihn bei Maria und Aleksandr zu bewundern. Die meisten machen ein paar Schnappschüsse und interviewen die Beiden. Ein brasilianischer Reporter ließ sich allerdings etwas ganz Besonderes einfallen. Er schenkte Messi einen kleinen Fußball.

11. Messi und sein Fussball

Wie alle anderen Katzen, liebt Messi es, mit seinen vielen Spielsachen ausgelassen herumzutollen. Sein Lieblingsspielzeug ist der kleine Fußball, den er von dem Reporter aus Brasilien geschenkt bekommen hat. Allerdings hat er nichts gemeinsam mit seinem Namens-Vetter, denn von Pässen und Dribbeln versteht er natürlich nicht das Geringste.

Er liebt es, mit seinem kleinen Fußball zu spielen und in ihn hineinzubeißen. Das soll auch so bleiben, denn warum sollten Maria und Aleksandr Messie irgendwelche Fußball-Kunststücke beibringen, nur weil er denselben Namen, wie ein berühmter Fußballspieler, trägt. Messie wächst ohne Druck auf, so gut es eben geht in einer Wohnung.

12. Puma Messi trainiert täglich

Das Zusammenleben der Drei klappte zwar sehr gut, aber Maria und Aleksandr wurde immer mehr bewusst, dass Messi eben doch ein wildes Tier ist. Sie merkten schnell, wie wichtig es ist, mit Messi vorsichtig und mit einem gewissen Respekt umzugehen. Messi musste auch dahingehend trainiert werden, dass er auf ihre Kommandos hört und sich unter Menschen bewegen kann.

Sie brauchten einen „Puma Trainer“, der auch im Westen Russlands nicht einfach oder gar nicht zu finden ist. Deshalb mussten sich Aleksandr und Maria etwas einfallen lassen, um auf die Dauer mit Messie leben zu können. Sie hatten eine verblüffend einfache Idee.

13. Puma Messi’s beste Freunde

Aleksandr und Maria suchten nah und fern nach einem geeigneten Trainer für Messie, der möglichst Erfahrung mit wilden Tieren haben sollte. Es war für sie wichtig, dass Messie so trainiert wird, dass er sich gefahrlos in seinem Umfeld und mit ihnen bewegen konnte. Sie hatten keinen Erfolg, ein Trainer, wie sie ihn suchten, war nicht zu finden.

Nachdem die Beiden schon fast aufgegeben hatten, den passenden Trainer zu finden, gerieten sie an einen Hundetrainer. Sie erzählten ihm die Geschichte von dem kleinen Puma-Baby und schilderten, was sie für Messi als wichtig empfanden. Tatsächlich erklärte sich der Hundetrainer bereit, Messie zusammen mit Hunden zu trainieren.

14. Ein Puma beim Hundetrainer

Man sagt, es wäre unmöglich eine Katze zu trainieren, aber wer immer das behauptet, hat dabei nicht an Pumas gedacht. Die Dmitrievs meldeten Messi bei der Hundetraining-Schule an und er lernte eine Menge dort. Heute hört er auf mehr als zehn Basis-Kommandos und führt sie aus, einschließlich „sitz“, „bleib da“, „komm her“ und „Nein“.

Aber das ist noch nicht alles, Messi hat noch etwas Besonderes in der Hundeschule gelernt. Katzen sind normalerweise nicht für ein Schaumbad zu begeistern. Für Messi ist es das Schönste, was es gibt, denn er fühlt sich danach so richtig wohlig entspannt. Wer hätte das gedacht, auch Pumas haben einzigartige Vorlieben.

15. Messi braucht Auslauf

Katzen sind bekannt dafür, dass sie im Allgemeinen sehr gerne schlafen. Meistens sind das Hauskatzen, die sich vorwiegend gerne im Haus aufhalten. Messi allerdings braucht unbedingt regelmäßige Bewegung und Auslauf, um gesund zu bleiben. Zu Hause, in der Wohnung von Aleksandr und Maria, ist das natürlich nicht möglich.

Deshalb geht das junge Paar mit Messi gerne in einen Park oder auf ein freies Feld. Dort kann sich der Puma, nach Herzenslust, richtig austoben. Im Gegensatz dazu hat Messi noch etwas Besonderes in der Hundeschule gelernt und das ist eigentlich sehr ungewöhnlich für eine Katze. Er lernte dort an der Leine zu laufen.

16. Messi bleibt eben doch eine Katze

Wenn man in Penza zu Fuß unterwegs ist, könnte einem etwas Ungewöhnliches begegnen. Ein Mann geht mit seinem Haustier an der Leine spazieren. Es handelt sich allerdings nicht um einen Hund, sondern um den fast ausgewachsenen Puma Messi.

Messi scheint es zu lieben, an der Leine spazieren geführt zu werden. Wie ein normaler Hund läuft er an der Leine von einer Seite zur anderen und schnüffelt neugierig herum. Wenn man nicht so genau hinschaut, könnte man ihn, vom Weiten, fast mit einem Hund verwechseln. Aber auch, wenn er sich draußen wie ein Hund verhält, ist er zu Hause wieder eine ausgelassene Wildkatze.

17. Messi und Kira

Als Messi zuhause, bei den Dmitrievs, ankam, war er noch ein ganz kleines und völlig tapsiges Puma-Baby. Kira, die Hauskatze war scheinbar gar nicht erfreut über sein Erscheinen, musste sie doch fürchten, ihren wohlverdienten Platz zu verlieren. Die Begrüßung war dementsprechend nur ein ärgerliches Fauchen. Das sollte wohl abschreckend wirken.

Inzwischen hat Messi Kira in Bezug auf Größe und Stärke weitaus überholt. Trotzdem behandelt der empathische Puma die Katze mit viel Respekt und bleibt auf Distanz. Genauso verhält sich Kira Messie gegenüber und die so unterschiedlichen Katzen teilen sich nun ein Revier. Vielleicht sind die Beiden inzwischen sogar Freunde geworden.