Die 20 ärmsten Länder der Welt

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Mehr als 20 Länder weltweit weisen einen sehr geringen Wohlstandsindikator auf. Dies geht aus dem jährlichen Bericht der Vereinten Nationen (UN) hervor. Seit dem Jahr 1990 ermitteln diese eine Übersicht über die zentralen Bereiche, der menschlichen Entwicklung in 189 Ländern. Dabei setzt sich der sogenannte Human Development Index (HDI) aus den folgenden drei Dimensionen zusammen.

  • Lebenserwartungsindex (Lebenserwartung bei Geburt) 
  • Bildungsindex (durchschnittliche versus voraussichtliche Schulbesuchsdauer)
  • Lebensstandard (Bruttonationaleinkommen pro Kopf kaufkraftbereinigt in US-Dollar)

Der Gesamtwert kann zwischen 0 und 1 liegen. Deutschland liegt beispielsweise mit einem Wert von 0.936 hinter Norwegen, Schweiz, Australien und Irland auf dem fünften Platz. Der Index der nachfolgenden 20 Länder liegt jedoch weit unter dem Durchschnitt. Keiner der Nationen umfasst einen Wert von über 0.5! Lesen Sie nun, welche Länder von Armut betroffen sind.

20. Elfenbeinküste

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Die Elfenbeinküste — oder auch Côte d’Ivoire genannt — liegt in Westafrika. Der Staat zählt ungefähr 60 verschiedene Ethnien zu seinem Volk. Jede davon spricht eine andere Sprache. Diese Vielfalt wird zusätzlich zu der Amtssprache Französisch gesprochen. Auch das Bildungssystem orientiert sich an dem in Frankreich.

Demnach wäre eine Schulausbildung von neun Jahren vorgesehen. Doch seit den inneren Unruhen, Anfang des 21. Jahrhunderts, wurden viele Einrichtungen zerstört. Demnach wird die Schule derzeit durchschnittlich nur 5,2 Jahre besucht. Infolgedessen der unzureichenden Ausbildung liegt der Wert des Lebensstandards bei nur 3.481. Zusätzlich verdeutlichen der Lebenserwartungsindex von 54,1 Jahren, sowie der HDI von 0,492 die unzureichenden Bedingungen vor Ort.

  • HDI: 0.492
  • Lebenserwartungsindex: 54,1
  • Bildungsindex: 9,0 – 5,2
  • Lebensstandard: 3.481

19. Malawi

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Auf diesem Foto sehen Sie einige Kinder in Malawi, die im Freien Unterricht bekommen. Leider hat nur ein Teil der über 17 Millionen Einwohner die notwendige Schulausbildung erhalten. Dabei ist mehr als die Hälfte der malawischen Bevölkerung erst unter 18 Jahre alt! Den Angaben zufolge liegt die Alphabetisierungsquote in Malawi bei 62,1 Prozent. Anstelle der empfohlenen 10,8 Jahren Schulausbildung, liegt der Durchschnitt bei etwa 4,5 Jahren

Mit einem Bruttonationalkommen pro Kopf (kaufkraftbereinigt in US-Dollar) von 1.064 liegt der Human Development Index bei 0.477. Auch wenn die Lebenserwartung in den vergangenen Jahren auf 63,7 Jahren angestiegen ist, gibt es jährlich zahlreiche Todesfälle. Grund dafür sind unter anderem eine hohe HIV-Rate, sowie Säuglings- und Müttersterblichkeit in Malawi.

  • HDI: 0.477
  • Lebenserwartung bei Geburt: 63,7
  • Bildungsindex: 10,8 – 4,5
  • Lebensstandard: 1.064

18. Dschibuti

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Haben Sie schon einmal etwas von Dschibuti gehört? Mit einem HDI von 0.476 ist es eines der ärmsten Länder der Welt und liegt neben Äthiopien, Eritrea sowie Somalia am Horn von Afrika. Die Republik ist stark unterentwickelt. Doch aufgrund des Klimas und der überwiegenden Wüstenlandschaft kann nur ein Bruchteil aus landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden. 

Auch wenn Brot beispielsweise relativ günstig erworben werden kann, ist der Großteil der Lebensmittel sehr teuer. Diese müssen aus den Nachbarländern, wie beispielsweise Äthiopien, importiert werden. Dabei liegt der Wert des Lebensstandards bei 3.392. Obwohl das Bildungswesen an Frankreich angelehnt ist und es sogar ein E-Learning-Zentrum gibt, ist die Zahl der Arbeitslosen in Dschibuti sehr hoch. 

  • HDI: 0.476
  • Lebenserwartung bei Geburt: 62,6
  • Bildungsindex: 6,2 – 4,1
  • Lebensstandard: 3.392

17. Äthiopien

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Obwohl das Bruttoinlandsprodukt in Äthiopien pro Jahr schneller als in den meisten anderen Ländern wächst, ist das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf (kaufkraftbereinigt in US-Dollar) von 1.719 sehr gering. Zahlreiche Bewohner leben in Armut. Dies verdeutlicht auch der HDI von 0.463. 

Dennoch versucht das Land dem Rückstand hinsichtlich der Bildung entgegen zu wirken. So ist unter anderem die durchschnittliche Besuchsdauer von Schulen seit dem Jahr 2000 angestiegen. Der Wert liegt nun bei 2,7 Jahren, was eine Steigerung von 1,2 Jahren bedeutet. Dennoch werden 8,5 Jahre erwartet. Neben dem Bildungsindex hat sich auch die Lebenserwartung in den vergangenen Jahren auf 65,9 Jahren erhöht. Dieser Wert lag Anfang der 1990er Jahren noch unter 50!

  • HDI: 0.463
  • Lebenserwartung bei Geburt: 65,9
  • Bildungsindex: 8,5 – 2,7
  • Lebensstandard: 1.719

16. Gambia

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Wissen Sie, was das wichtigste Exportgut von Gambia ist? Es ist die Erdnuss. Zudem trägt der Tourismus einen relevanten Beitrag zum Wirtschaftswachstum bei. Dabei zieht es Leute vor allem, wegen der traumhaften Strände und einzigartigen Natur an. Dennoch sollte man nicht über die Schattenseiten des Landes hinweg sehen.

Laut den Vereinten Nationen ist Gambia eines der Länder, welches eine sehr geringe menschlichen Entwicklung vorweisen. Mit einem Index von 0.460 erzielt es den 174. Platz. Dieser resultiert unter anderem aus dem niedrigen kaufkraftbereinigtem Bruttonationaleinkommen pro Kopf, welches bei 1.516 US-Dollar liegt. Zudem liegt die Schulbesuchsdauer von 3,5 Jahren weit unter den erwarteten 9,2 Jahren. Durch eine bessere medizinische Versorgung liegt der Lebenserwartungsindex nun bei 61,4 Jahren.

  • HDI: 0.460
  • Lebenserwartungsindex: 61,4
  • Bildungsindex: 9,2 – 3,5
  • Lebensstandard: 1.516

15. Guinea

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Noch immer leidet die westafrikanische Republik Guinea unter den anhaltenden Folgen des Ebola-Virus aus dem Jahr 2014. Über 2.000 Menschen mussten damals, wegen der Krankheit mit dem Leben bezahlen. Betrachtet man jedoch die Entwicklung der Lebenserwartung über einen längeren Zeitraum, hat sich diese seit den 1950er nahezu verdoppelt. 

Neben der Epidemie haben auch schwerwiegende Korruptionen der Wirtschaft von Guinea geschadet. Daher liegt der Lebensstandard der Bewohner nun bei einem Wert von 2.067. Eine extrem hohe Analphabetenquote unter den Erwachsenen ist auch der unzureichenden Schulausbildung geschuldet. Schlussendlich folgt aus der niedrigen Lebenserwartung bei Geburt von 60,6 Jahren ein HDI von 0.459. 

  • HDI: 0.459
  • Lebenserwartungsindex: 60,6
  • Bildungsindex: 9,1 – 2,6
  • Lebensstandard: 2.067

14. Demokratische Republik Kongo

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Durch einen erneuten Ausbruch des Ebola-Virus in der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage angespannt. Hinzu kommt die Hungersnot, von der zahlreiche Personen betroffen sind. Ein Großteil der Bevölkerung leidet unter Armut, was auch der erschreckend niedrige BNE-Wert von 796 zeigt. Ausschlaggebend ist unter anderem auch die instabile Sicherheitslage. Diese führt auch zu einer rückläufigen Schulausbildung im Land.

Während des Krieges wurden nicht nur Schulen, sondern auch Krankenhäuser zerstört. Daher ist die medizinische Versorgung im Land schlecht. Wie bereits zu Beginn geschrieben, erkranken immer wieder Bewohner an lebensgefährlichen Krankheiten. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt derzeit bei etwa 60,0 Jahren.

  • HDI: 0.457
  • Lebenserwartungsindex: 60,0
  • Bildungsindex: 9,8 – 6,8
  • Lebensstandard: 796

13. Guinea-Bissau

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Obwohl Guinea-Bissau relativ sicher ist, zählt das Land nicht zu den typischen Touristenzielen. Dies resultiert unter anderem aus der Infrastruktur, die weit unter den uns bekannten Standards liegt. Guinea-Bissau zählt als eines der ärmsten Länder der Welt. Der HDI liegt bei 0.455. 

Obwohl eigentlich eine Schulpflicht besteht, werden nur wenige Kinder wirklich eingeschult. Daraus folgt eine durchschnittliche Schulbesuchsdauer von 3,0 anstatt 10,5 Jahren. Die Kinder müssen dafür ihren Eltern bei der Landwirtschaft helfen. Mit einem kaufkraftbereinigten Bruttonationaleinkommen von nur 1.552 US-Dollar müssen die Arbeiter im Schnitt auskommen. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen wird die Lebenserwartung auf nur 57,8 Jahren geschätzt.

  • HDI: 0.455
  • Lebenserwartungsindex: 57,8
  • Bildungsindex: 10,5 – 3,0
  • Lebensstandard: 1.552

12. Jemen

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Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage in Jemen drastisch verschlechtert. Ganze sechs Plätze ist das Nachbarland, zu Oman und Saudi-Arabien gefallen. Mittlerweile liegt der Human Development Index bei einem Wert von nur noch 0.452. Das Auswärtige Amt warnt vor einer Reise und einem Aufenthalt in Jemen. Die Lage vor Ort ist für Touristen als auch Einheimische kritisch. 

Zum Zeitpunkt der Auswertung lag der Wert des Lebensstandards bei 1.239. Wie der Jemen-Konflikt die Lebensbedingungen beeinflusst, ist bisher noch nicht datiert. Dennoch erleben einige Menschen aufgrund der Vorfälle nicht die erwarteten 65,2 Jahre. Das Bild zeigt keinen Einzelfall. Einige der Schulen und Bildungseinrichtungen wurden in der vergangenen Zeit zerstört.

  • HDI: 0.452
  • Lebenserwartungsindex: 65,2
  • Bildungsindex: 9,0 – 3,0
  • Lebensstandard: 1.239

11. Eritrea

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Eritrea ist eines der wenigen Länder, die hier aufgeführt sind, dessen voraussichtliche und durchschnittliche Schulbesuchsdauer nahezu identisch sind. Der „angestrebte“ Wert von 5,4 ist jedoch im Vergleich zu den anderen Nationen auch viel geringer. Dennoch hat Eritrea einen der höchsten Alphabetisierungsgrade südlich der Sahara. Der Hintergrund dazu ist, dass das Bildungswesen seit der Erklärung der Unabhängigkeit profitiert hat. Für Bürger, die einen Armutsausweis vorlegen können, ist eine medizinische Versorgung kostenlos. Daher wird die Lebenserwartung derzeit auf ungefähr 65,5 Jahre geschätzt.

Einer der wichtigsten Faktoren für die Wirtschaft ist die Landwirtschaft. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet in diesem Bereich. Dennoch beträgt das kaufkraftbereinigte BNE pro Kopf in Eritrea nur 1.750 US-Dollar.

  • HDI: 0.440
  • Lebenserwartungsindex: 65,5
  • Bildungsindex: 5,4 – 4,0
  • Lebensstandard: 1.750

10. Mosambik

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Noch immer muss sich die afrikanische Republik Mosambik von dem jahrelangen Bürgerkrieg erholen. Neben den andauernden Folgen ist das Land jedoch auch von anderen Problemen betroffen. Unter anderem ist die Qualität des Unterrichts für die Schüler zu schlecht. Zudem gehen die meisten Kinder nur etwa 3,5 Jahre zur Schule. Doch viel schlimmer ist das Gesundheitssystem in Mosambik.

Zum einen sind viele Bewohner des Landes HIV-positiv. Durch zwei Wirbelstürme im Frühjahr 2019 ist die Lage in Mosambik kritischer denn je. Das Risiko für Durchfallerkrankungen ist in den betroffenen Gebieten stark gestiegen. Viele Familien, die bereits zuvor mit Hunger und Armut kämpfen mussten, wurden durch die Katastrophen obdachlos. Derzeit liegt die Lebenserwartung bei der Geburt bei nur 58,9 Jahren. 

  • HDI: 0.437
  • Lebenserwartungsindex: 58,9
  • Bildungsindex: 9,7 – 3,5
  • Lebensstandard: 1.093

9. Liberia

Bild: Konoplytska / Shutterstock.com

„Das Land der Befreiten“ — zunächst sollten in Liberia ehemalige Sklaven angesiedelt werden. Mittlerweile leben ungefähr fünf Millionen Einwohner in dem westafrikanischen Staat. Für die nächsten Jahre wird eine stark steigende Einwohnerzahl prognostiziert, die aus einer hohen Geburtenrate resultiert. Dennoch liegt die Lebenserwartung bei nur etwa 63,0 Jahren. 

Trotz des kostenlosen Bildungssystem besuchen nur ein Bruchteil der Kinder die Schule. Nach dem Gesetz sollte die Schule zehn Jahre besucht werden. Aufgrund der fehlenden Infrastruktur auf dem Land ist dies jedoch nicht für jedes Schulkind möglich. Zahlreiche Familien leben zudem in Armut. Es ist erschreckend zu hören, dass das kaufkraftbereinigte Bruttonationaleinkommen pro Kopf bei nur 667 US-Dollar liegt! 

  • HDI: 0.435
  • Lebenserwartungsindex: 63,0
  • Bildungsindex: 10,0 – 4,7
  • Lebensstandard: 667

8. Mali

Bild: Riccardo Mayer / Shutterstock.com

Obwohl Mali etwa drei- bis viermal so groß wie Deutschland ist, leben in dem westafrikanischen Land nur 18,4 Millionen Einwohner. Der Großteil davon ist in der Fischerei, Landwirtschaft oder dem Bergbau tätig. Dennoch lebt die Hälfte von ihnen in Armut! Auch das Bildungswesen in Mali ist von der Finanznot betroffen. Die Schule wird durchschnittlich nur 2,3 Jahre besucht. 

In den ländlichen Gebieten, außerhalb der Hauptstadt Bamako, sind die Lebensbedingungen weitaus schlechter. Nur ein Bruchteil kann die Amtssprache Französisch sprechen. Vor allem in den 1990er Jahren gab es hier kaum Ärzte. Und auch aktuell ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 58,5 Jahren unfassbar gering. 

  • HDI: 0.427
  • Lebenserwartungsindex: 58,5
  • Bildungsindex: 7,7 – 2,3
  • Lebensstandard: 1.953

7. Burkina Faso

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Neben Mali liegt auch der westafrikanische Staat Burkina Faso. Das Land der Aufrechten ist von Gewalt, Entführungen und Armut betroffen. Das Bevölkerungswachstum ist jedoch so groß, dass daraus weitere Probleme für das Land resultieren. Prognosen zufolge wird sich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die niedrige Lebenserwartung von nur 60,8 Jahren. Doch bereits heute kämpfen die Bewohner um ihre Existenz. 

Mit einem kaufkraftbereinigten BNE von nur 1.650 US-Dollar pro Kopf können sich viele Familien den Schulbesuch der Kinder nicht leisten. Eine weitere Barriere ist der Unterricht in der französischen Sprache. Anstelle der erwarteten 8,5 Jahre wird die Schule im Durchschnitt nur 1,5 Jahre besucht. Zusammengefasst ergibt das einen Human Development Index von nur 0.423.

  • HDI: 0.423
  • Lebenserwartungsindex: 60,8
  • Bildungsindex: 8,5 – 1,5
  • Lebensstandard: 1.650

6. Sierra Leone

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Die Geschichte von Sierra Leone ist erschütternd. Der westafrikanische Staat ist geplagt von Schicksalsschlägen und Krisensituationen. Noch immer versucht sich das Land von dem langen Bürgerkrieg zwischen den 1990er und 2000er Jahren zu erholen. Zahlreiche Einwohner mussten damals mit dem Leben bezahlen bzw. verloren ihr Hab und Gut. Sowohl die Bürger als auch die Republik haben hohe Schulden. Ihr kaufkraftbereinigtes BNE liegt bei nur 1.240 US-Dollar pro Person.

Die humanitäre Lage ist unter anderem aufgrund eines unzureichenden Gesundheitswesens sehr schlecht. Der Ausbruch des Ebola-Virus im Jahr 2014 hat die Bevölkerung stark erschüttet. Derzeit liegt die erwartete Lebensdauer bei nur 52,2 Jahren. Mittlerweile stieg die durchschnittliche Besuchszeit der Schule auf 3,5 Jahre an.

  • HDI: 0.419
  • Lebenserwartungsindex: 52,2
  • Bildungsindex: 9,8 – 3,5
  • Lebensstandard: 1.250

5. Burundi

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Obwohl das ostafrikanische Burundi eines der kleinsten Staaten in Afrika ist, leben dort knapp 400 Bewohner pro Quadratkilometer. Trotz der niedrigen Lebenserwartung von 57,9 Jahren steigt die Bevölkerung jährlich um etwa 3 %. Aus der hohen Bevölkerungsdichte, resultieren vor allem, Hungersnot und Armut. Davon ist ein Großteil der Einwohner betroffen. Können Sie sich vorstellen mit einem kaufkraftbereinigten BNE von nur 700 US-Dollar im Jahr auszukommen? Das ist die traurige Wahrheit über die Lebensbedingungen in Burundi.

Mehreren Indizes zufolge ist Burundi eines der ärmsten Länder der Welt. So zählt es mit einem HDI von 0.417 auch laut den Vereinten Nationen zu den fünf schlechtesten entwickelten Staaten weltweit. Anstelle der vorgegeben 11,7 Jahre besuchen die Kinder im Durchschnitt nur drei Jahre die Schule.

  • HDI: 0.417
  • Lebenserwartungsindex: 57,9
  • Bildungsindex: 11,7 – 3,0
  • Lebensstandard: 702

4. Tschad

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Tschad liegt in Zentralafrika und ist von den Ländern Kamerun, Libyen, Niger, Nigeria, Sudan und der Zentralafrikanischen Republik umgeben. Etwa 200 verschiedene Volksgruppen leben in Tschad. Viele von ihnen sprechen eine eigene Sprache. Dabei sind Arabisch und Französisch die beiden Amtssprachen in Tschad. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung kann lesen oder schreiben. Dies resultiert aus der geringen mittleren Schulbesuchsdauer von nur 2,3 Jahren.

Daraus folgt ein Index der menschlichen Entwicklung von lediglich 0.404. Der Wert ist deswegen so gering, da der Lebenserwartungsindex auch nur bei 53,2 Jahren liegt. Der Lebensstandard hingegen liegt im Vergleich zu den vorgestellten Ländern bei 1.750 US-Dollar pro Kopf.

  • HDI: 0.404
  • Lebenserwartungsindex: 53,2
  • Bildungsindex: 8,0 – 2,3
  • Lebensstandard: 1.750

3. Südsudan

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Kann ein Staat seine zentralen Funktionen nicht mehr erfüllen, wird er als gescheitert bezeichnet. Dies ist bei der Republik Südsudan der Fall. Infolge des Bürgerkrieges zwischen 2013 und 2018 ist die Lage im Staat kritisch. Zahlreiche Bürger sind auf Unterstützung angewiesen. Laut der UN belegt der Südsudan mit einem HDI von 0.388 den drittletzten Platz des Rankings der menschlichen Entwicklung. Zudem herrscht seit 2017 offiziell Hungersnot in dem Staat.

Weltweit hat der Südsudan die höchste Blindheitsrate. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel und den Barrieren während des Krieges, können die Betroffenen nicht geheilt werden. Das kaufkraftbereinigte BNE eines Einwohners liegt bei nur 963 US-Dollar und die Lebenserwartung bei 57,3 Jahren.

  • HDI: 0.388
  • Lebenserwartungsindex: 57,3
  • Bildungsindex: 4,9 – 4,8
  • Lebensstandard: 963

2. Zentralafrikanische Republik

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Die Zentralafrikanische Republik zählt mit einem Index der menschlichen Entwicklung von 0.367 zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit einem kaufkraftbereinigten Bruttonationaleinkommen von nur 663 US-Dollar, pro Kopf ist der Lebensstandard der Bürger erschreckend niedrig. Durch eine hohe Geburtenrate hat sich die Einwohnerzahl seit den 1980er Jahren verdoppelt. Dennoch ist die Lebenserwartung mit einem Wert von 52,9 Jahren eine der niedrigsten weltweit. Zahlreiche Staatsangehörige sind unterernährt. 

Auch wenn die Bildung in der Zentralafrikanischen Republik kostenlos ist, liegt die mittlere Schulbesuchsdauer bei nur 4,3 Jahren. Ganzheitlich betrachtet ist die Republik unterentwickelt. Die instabile Lage verhindert zudem einen Aufschwung des Binnenstaates.

  • HDI: 0.367
  • Lebenserwartungsindex: 52,9
  • Bildungsindex: 7,2 – 4,3
  • Lebensstandard: 663

1. Niger

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Die westafrikanische Republik Niger, ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, welcher von großer Bedeutung für die Einwohner ist. Auf dem Foto sehen Sie zum Beispiel eine Frau, die ihre Wäsche im Niger wäscht. Kaum vorstellbar, wie das Leben ohne Waschmaschine und moderne Technologien ist. Doch die Bewohner Nigers kennen diesen Luxus nicht. 

Niger ist laut der UN auf dem letzten Platz ihres jährlichen Rankings. Der Index der menschlichen Entwicklung von 0.354 verdeutlicht die schlechten Lebensbedingungen vor Ort. Zudem kommt eine hohe Rate an Analphabeten, da der durchschnittliche Besuch der Schule bei nur zwei Jahren liegt. Ein großes Problem ist die stark steigende Einwohnerzahlentwicklung. Seit den 1960er Jahren hat sich diese Zahl versechsfacht! Dabei liegt die aktuelle Lebenserwartung bei der Geburt bei etwa 60,4 Jahren.

  • HDI: 0.354
  • Lebenserwartungsindex: 60,4
  • Bildungsindex: 5,4 – 2,0
  • Lebensstandard: 906