Das Geheimnis des achten Weltwunders könnte gelöst werden

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Das Bernsteinzimmer war mit sechs Tonnen Bernstein ein sehr verschwenderisches Geschenk an Peter den Großen im frühen 18. Jahrhundert. Nachdem es von deutschen Soldanten geplündert wurde, verschwand es am Ende des Zweiten Weltkrieges. Vor seinem Verschwinden galt das Bernsteinzimmer als „achtes Weltwunder.“ Seit mehreren Jahrzehnter fragen sich weltweit Historiker, was mit dem Bernsteinzimmer passiert ist.

Ursprünglich wurde das Bernsteinzimmer 1701 von dem deutschen Barockbildhauer Andreas Schlüter entworfen und galt als „achtes Weltwunder.“ Zu dieser Zeit galt seine Arbeit als extravagante architektonische Leistung. Der Raum sollte mithilfe der Bernsteinmeister Ernst Schact und Gottfried Turau im Schloss Charlottenburg errichtet werden. Die Verwendung von Bernstein für die Innenausstattung war bis dahin eine große Seltenheit.

1. Blick in das Bernsteinzimmer

Bild: Imago / SKATA

Die Bernsteinmeister haben das versteinerte Baumharz erhitzt, es mit Honig und Leinsamen infundiert und an den Holztafeln befestigt, die das Zimmer umrahmten. Als der Bernstein auf den Tafeln war, wurden diese mit Blattgold oder Silber überdeckt und kostbare Juwelen hinzugefügt.

Außerdem war das Bernsteinzimmer mit Vergoldungen, Schnitzereien, großen Spiegeln, Engels- und Kinderstatuen und Kerzenlicht an jeder Ecke ausgestattet. Als die Bernsteinmeister fertig waren, haben sie so fast eine halbe Tonne Bernsteinplatten hergestellt.

Das Bernsteinzimmer war als Geschenk für den ersten König von Preußen Friedrich und seine Frau Charlotte gedacht. Es sollte in ihrem Schloss stehen. Stattdessen wurde es 1716 an Peter den Großen von Russland übergeben.

2. Das Bernsteinzimmer wurde an Russland übergeben

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Friedrich Wilhelm I., der Sohn Friedrichs übergab das Bernsteinzimmer als Geschenk an Peter den Großen von Russland. Dadurch entstand zwischen Preußen und Russland ein Bündnis gegen Schweden. Das Bernsteinzimmer wurde im St. Petersburger Winterhaus installiert. Später wurde es auf Befehl von Zarin Elizabeth, der Kaiserin von Russland in den Katharinen-Palast verlegt.

Der italienische Designer Bartolomeo Francesco Rastrelli wurde beauftrag, den Raum neu zu gestalten, damit er in einem größeren Zimmer installiert werden kann. Das fertige Zimmer umfasste ca. 590 Quadratfuß und enthielt über sechs Tonnen Bernstein und seltene Edelsteine. Das Zimmer wurde als Mediationskammer für Zarin Elisabeth, als Konferenzraum für Katharina die Große und als Trophäenzimmer für Alexander II. genutzt.

3. Heute wäre das Bernsteinzimmer 500 Millionen Dollar wert

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Historiker schätzen den Wert des Bernsteinzimmers, wenn es heute noch intakt wäre auf mehr als 500 Millionen US-Dollar. Die russische Königin war von dem Zimmer begeistert. Im 18. Und 19. Jahrhundert war das Zimmer eines der wichtigsten Orte Russlands. Es überlebte sogar die russische Revolution von 1917 bis 1923. Leider verblieb das Bernsteinzimmer nicht in Russland. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen die Deutschen im Rahmen der Operation Barbarossa nach Russland. Die Öffentlichkeit bekam noch eine letzte Möglichkeit, dass Bernsteinzimmer zu sehen.

Die Beamten des Katharinen-Palasts wussten, dass die deutschen Soldaten alles plünderten, was sie bekommen konnten. Das Bernsteinzimmer wurde mit gewöhnlicher Tapete überdeckt, um es zu verstecken.

4. Das Bernsteinzimmer wurde nach Kaliningrad verbracht

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Da der Bernstein aber so alt war, begann er auf den Boden zu fallen, und der Versuch ihn zu verstecken schlug fehl. Deutsche Soldaten haben den Raum abgebaut. Sie waren der Überzeugung, dass er von Deutschen für Deutsche gemacht wurde. Der Raum wurde in nur 36 Stunden auseinandergenommen, in 27 Kisten gepackt und nach Kaliningrad verschifft.

Am 14. Oktober 1941 wurde das Bernsteinzimmer im Schloss Königsberg untergebracht. Dabei sollte es sich um eine Museumsausstellung handeln. Für die nächsten Jahre blieb es ausgestellt, aber im Verlauf des Krieges wurde es wieder abgebaut. Der Beamte, der für den Abbau verantwortlich war, gab seinen Posten auf, und floh aus der Stadt.

5. Zerstörung des Schloss Königsberg

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Bild: Imago / Arkivi

Im August 1944 wurde das Schloss Königsberg durch schwere Bomben der Royal Air Force zerstört. Ein Jahr später verursachte das Artilleriefeuer der Russen noch größeren Schaden. Die Russen schickten im Mai 1945 Professor Alexander Brusov, der den Schaden überprüften und geplünderte Artefakte aus dem Bernsteinzimmer bergen sollte.

Im Keller des Schlosses entdeckte er die verbrannten Überreste fast aller florentinischen Mosaike. Der geflohene Beamte wurde für die Zerstörung verantwortlich gemacht. Er weigerte sich jedoch, die Schuld an sich zu nehmen. Viele glauben, dass das Bernsteinzimmer nicht zusammen mit Schloss Königsberg zerstört wurde. Es gibt zahlreiche andere plausible Theorien über den Verbleib des Bernsteinzimmers.

6. Theorien über den Verbleib des Bernsteinzimmers

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Nach dem Krieg wurde der Raum nie wieder von der Öffentlichkeit gesehen. Einige Augenzeugen berichten, dass der Raum auf das Militärtransportschiff MV Wilhelm Gustloff verladen wurde, das später von einem russischen U-Boot versenkt wurde. Andere gehen davon aus, dass sich die Überreste noch in Kaliningrad befinden. Historiker haben nicht aufgehört, nach Überresten des Bernsteinzimmers zu suchen.

Bisher wurden nur ein Schrank und ein florentinisches Steinmosaik gefunden. Das Mosaik wurde von einem deutschen Soldaten gestohlen. Die deutschen Behörden haben es 1997 bei seinem Sohn gefunden. Im Jahr 1998 vermutete eine Gruppe Deutscher das Bernsteinzimmer in einer Silbermine, ein litauisches Team in einer Lagune. Beide lagen jedoch falsch.

7. Die Suche nach dem Bernsteinzimmer geht weiter

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Die investigativen Journalisten Catherine Scott-Clark und Ariane Levy führten 2004 eine langwierige Untersuchung des Raumes durch, in dem sich das Bernsteinzimmer zuletzt befand. Einzelheiten darüber wurden in einem Buch veröffentlicht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die reich verzierte Kammer mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört wurde, als das Schloss 1944 und 1945 beschädigt wurde.

Nach der Durchsicht offizielle Dokumente war klar, dass andere Theorien nicht infrage kommen. Sie dienten nur der Vertuschung des Artilleriefeuers der Russen, mit dem sie ihr Eigentum selbst zerstört haben. Es gibt eine Theorie über einen Fluch, der auf dem Bernsteinzimmer liegen soll. Er handelt von Personen, die mit dem Zimmer befasst und vorzeitig gestorben sind.

8. Fluch des Bernsteinzimmers

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Der Museumsdirektor auf dem Königsberg Alfred Rohde und seine Frau hatten Typhus, während das Zimmer inspiziert wurde. Der russische Geheimdienstoffizier Yuri Gusev geriet kurz nach einem Gespräch mit Journalisten über das Bernsteinzimmer in einen Autounfall. Der ehemalige deutsche Soldat Georg Stein, der nach dem Bernsteinzimmer suchte, kam auf mysteriöse Weise im bayrischen Wald ums Leben.

Diejenigen, die das Bernsteinzimmer nie persönlich gesichtet haben, werden möglicherweise von dem Fluch verschont. Die Regierung der Sowjetunion begann 1979 mit dem Wiederaufbau des Raumes im Katharinen-Palast. Es hat unglaubliche 24 Jahre gedauert, bis deutsche und russische Bernsteinexperten damit fertig waren. Sie bildeten den Raum anhand alter Fotos und Beschreibungen nach.

9. Neue Artefakte könnten aufgetaucht sein

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Es gab Augenzeugen, die gesehen haben wollen, dass Inhalte des Zimmers auf ein Schiff verlanden wurden. Gegen Ende des Jahres 2020 wurde auf dem Grund der Ostsee durch ein Sonar ein Schiffswrack namens „Karlsruhe“ gefunden. Es wurde davon ausgegangen, dass das Wrack und einige Kisten in der Nähe die Schätze des Bernsteinzimmers enthalten könnte.

Die „Karlsruhe“ war das letzte Schiff, das 1945 die ehemalige deutsche Stadt Königsberg, heute Kaliningrad verließ. Das Schiff wurde im Rahmen der Evakuierungsaktion Hannibal eingesetzt. Als der Krieg gefährlich wurde, flohen die deutschen mit der „Karlsruhe.“ Die russischen Streitkräfte konnten das Schiff einholen und versenken. An Bord befanden sich über 1.000 Menschen. Es gab nur 113 Überlebende.

10. Was im Wrack gefunden wurde

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Die Taucher glaubten, dass die 10 vom Sonar aufgenommenen Kisten wertvolle Gegenstände enthielten, die von deutschen Soldaten geplündert wurden. Auch Überreste des Bernsteinzimmers wurden darunter vermutet. Die Kisten wurden von dem Wrack heruntergespült, als es fast 300 Fuß unter den Meeresspiegel sank.

Eine Kiste soll eine spezielle Gummidichtung enthalten haben, um die Gegenstände vor Unterwasserschäden zu schützen. Niemand kann jedoch sagen, was sich in den Truhen befindet. Es gibt viele Einschränkungen darüber, wer sie öffnen darf. Der Haupttaucher des Teams Tomasz Stachura sagt zudem, dass nur bis zu einer Tiefe von 130 Metern abgetaucht werden kann. Die Forscher kommen nicht nahe genug an die Artefakte heran.

11. Hilfe für die Bergung erforderlich

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Einige gehen davon aus, dass in den Kisten unbezahlbare Gemälde, kostbare Juwelen und andere Dekorationen aus dem Bernsteinzimmer enthalten sein könnten. Die Artefakte könnten einen Wert von Hundert Millionen Dollar haben. Beamte arbeiten daran, die einzigartigen Artefakte des Wracks zu bergen. Dies könnte im April 2021 erfolgen. Neben den Kisten enthält die „Karlsruhe“ laut Stachura noch etwas Porzellan und Militärfahrzeuge.

Laut „Baltitech“ nahm das Schiff 360 Tonnen Mehrweggüter in Kisten auf. Experten gehen davon aus, dass die meisten Artefakte in einem guten Zustand sind. Zu gegebener Zeit werden Archäologen eine lange Untersuchung durchführen. Ein Forschungsteam kann unmöglich so viele wertvolle Gegenstände bergen. Die Besatzung von Stachura braucht hierfür Hilfe.