
Eine überraschende Änderung steht Fahrgästen der Hamburger S-Bahn bevor. Wer seinen Kaffeebecher oder ein benutztes Taschentuch im Zug entsorgen will, wird dies bald nicht mehr wie gewohnt tun können.
Die Bahn streicht eine Funktion, die bislang selbstverständlich war – und verspricht sich davon einen sauberen Effekt. Aber was steckt wirklich dahinter – und wer wird davon profitieren? Während andere Städte bereits ähnliche Wege gegangen sind, ziehen nun auch Hamburgs S-Bahnen nach.
1. Ein neues Bild im Zug

Wer regelmäßig mit der Hamburger S-Bahn fährt, wird es bald bemerken: Etwas fehlt. Ganz unscheinbar beginnt eine Veränderung, die das tägliche Fahrerlebnis für viele Pendler und Gelegenheitsnutzer beeinflussen könnte. Denn in der gewohnten Umgebung der Wagons wird es bald eine kleine, aber bedeutende Lücke geben.
Noch hängt sie da – graue Metallbox, unscheinbar zwischen den Sitzen. Doch was bislang niemand groß beachtet hat, steht nun im Fokus einer überraschenden Maßnahme.
2. Veränderung mit Folgen

Was auf den ersten Blick wie ein Detail erscheint, hat größere Auswirkungen, als man denkt. Denn bei dieser Veränderung geht es nicht nur um Ästhetik oder Kosten. Vielmehr stellt sie einen Eingriff in das alltägliche Verhalten der Fahrgäste dar.
In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Stadtsauberkeit im Vordergrund stehen, wirken Maßnahmen im Nahverkehr wie ein Signal. Aber was steckt wirklich dahinter – und wer wird davon profitieren? Während andere Städte bereits ähnliche Wege gegangen sind, ziehen nun auch Hamburgs S-Bahnen nach.
3. Mülleimer werden abgeschafft

Die Entscheidung ist gefallen: Alle Müllbehälter in den Hamburger S-Bahnen werden entfernt. Aktuell sind bereits 21 Waggons ohne die bekannten grauen Behälter unterwegs. Bis Anfang nächsten Jahres soll die Umrüstung aller Züge der alten Baureihe abgeschlossen sein. Danach folgt die neue Generation. Fahrgäste sollen ihren Müll künftig ausschließlich auf den Bahnsteigen entsorgen.
Der Wandel ist nicht neu – Berlins S-Bahn und Hamburgs U-Bahn haben bereits alle Mülleimer aus ihren Zügen verbannt. Nun folgt die S-Bahn Hamburg mit dem gleichen Ansatz und verspricht sich mehr Ordnung und weniger Müll im Zug.
4. Paradoxer Plan für mehr Sauberkeit

Klingt widersprüchlich – soll aber wirken: Die Bahn ist überzeugt, dass weniger Mülleimer für mehr Sauberkeit sorgen. Die kleinen Behälter seien oft überfüllt gewesen, was dazu führte, dass der Müll ohnehin auf dem Boden landete. Die Lösung: ganz entfernen.
Für die Fahrgäste bedeutet das allerdings auch, dass sie ihren Abfall bis zum nächsten Bahnhof mit sich tragen müssen. Doch genau diese Verlagerung soll laut Bahn zu einem ordentlicheren Erscheinungsbild der Züge führen. Ob dieser Plan aufgeht, wird sich im Alltag zeigen.
5. Kein Angriff auf Pfandsammler

Ein weiterer Aspekt: Die Maßnahme richtet sich laut Bahn nicht gegen Pfandsammler. Zwar durchwühlen diese häufig die kleinen Behälter – zum Teil aggressiv – doch das sei nicht der Auslöser für den Umbau gewesen. Vielmehr gehe es darum, Reinigungszyklen zu verbessern und Ressourcen effektiver einzusetzen.
Gleichzeitig betont die Bahn, dass das Reinigungspersonal nicht abgebaut werde. Die entlasteten Kräfte könnten künftig gezielter gegen Verschmutzungen vorgehen – ein indirekter Zugewinn an Service für alle Fahrgäste. Dennoch bleiben viele Fragen offen – vor allem: Wird der Müll nicht einfach woanders landen?
6. Vorbild andere Städte

Der Schritt kommt nicht überraschend. Hamburg folgt dem Vorbild anderer Metropolen. Berlin etwa fährt seit Jahren erfolgreich ohne Mülleimer in den S-Bahnen. Auch in Hamburgs U-Bahn sind bereits keine Behälter mehr vorhanden. Laut Bahn gibt es gute Erfahrungen: Trotz fehlender Eimer sei nicht mehr Müll angefallen.
Pendler halten sich nur kurz in den Zügen auf, heißt es – der nächste Abfalleimer sei ohnehin nie weit entfernt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Hamburger Bevölkerung auf die neue Sauberkeitspolitik reagiert – gerade bei längeren Fahrten oder bei höherem Müllaufkommen.
7. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung?

Am Ende stellt sich die Frage: Verbessert diese Maßnahme tatsächlich die Sauberkeit in den Zügen – oder führt sie lediglich zu mehr Müll an anderen Orten? Kritiker warnen vor einer Verlagerung des Problems. Doch die Bahn zeigt sich überzeugt und verweist auf das langfristige Ziel: ein ordentlicheres, angenehmeres Fahrgefühl für alle.
Die Idee klingt logisch, aber sie wird sich erst in der Praxis beweisen müssen. Bis dahin bleibt vielen Fahrgästen nichts anderes übrig, als den Kaffeebecher notfalls bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen – oder ihn gar nicht erst mitzunehmen.