Diese außergewöhnlichen Fakten unterscheidet Island von anderen Ländern

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Im rauen Island trifft Eis auf Feuer. Diese nördlichste Insel Europas zeichnet sich durch wilde und atemberaubende Naturschönheit aus. Obwohl sie zum Beispiel unterhalb des Polarkreises liegt, können die Winter hier milder sein als in Berlin. Islands Landschaften sind wild und romantisch: steile Klippen, die in schmale Fjorde abfallen, tiefe Schluchten, riesige Gletscher mit Moränen, schwarze Sandwüsten, polternde Vulkane und kochende Geysire. Übrigens gibt es in Island bei Weitem mehr Schafe (450.000) als Menschen (350.000).

Diese 100.000 Quadratkilometer große Insel mit ihren freundlichen Einwohnern bietet auch interessante und einzigartige kulturelle Eigenheiten. Hier einige Fakten über Island, die es nirgendwo anders gibt.

1. Lustige Polizei

In Island gibt es kaum Kriminalität, was sich wohl auch bei den Polizisten bemerkbar macht. Sie besitzen eine Menge Humor und gelten deshalb als die lustigsten Polizeibeamten der ganzen Welt. Außerdem nehmen sie sich auch Zeit für die schönen Dinge des Lebens.

Haben die Polizisten etwas weniger zu tun, legen sie auch mal ihr Füße hoch, füttern Gänse oder bauen einen Schneemann. Sollte es zu einem Einsatz kommen, sind sie selbstverständlich sofort wieder zur Stelle. Auf Instagram posten die isländischen Polizisten sogar ihre Einsätze. Trotz allem nehmen sie ihre Arbeit natürlich ernst und lieben ihren Beruf sehr.

2. In Island gibt es 130 Vulkane

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Island gilt als die weltweit größte Vulkaninsel und liegt inmitten des Nordatlantiks zwischen Europa und Nordamerika. Mehrere der aktivsten Vulkane befinden sich in dieser Spalte. Es gibt insgesamt 130 Vulkane auf dem Eiland. Experten sind der Meinung, dass etwa 30 von ihnen aktiv sein könnten.

Im Durchschnitt lässt sich sagen, dass das Intervall (früher brach der Vulkan alle zehn Jahre aus) sich langsam auf fünf Jahre verringert. Die meisten Menschen werden sich noch an den Eyjafjallajökull-Gletscher erinnern, der 2010 ausbrach und eine Staubwolke erzeugte, die den Flugverkehr in Europa stark beeinträchtigte.

3. Gegärter Grönlandhai ist in Island eine Spezialität

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Die meisten Menschen finden traditionelle Lebensmittel aus Island bizarr und seltsam. Die Ursache dafür sind die dort geschätzten Gerichte, welche noch aus Wikingerzeiten stammen. Auch der sogenannte Rotten Shark zählt zu den Wikingergerichten.

Rotten Shark ist der Name von Hákarl, einem traditionellen isländischen Gericht. Das ist fermentiertes Grönlandhai-Fleisch. Das Besondere ist, dass es im Gegensatz zu den meisten anderen Lebewesen keine Nieren hat, weshalb sich die beim Stoffwechsel entstehenden Giftstoffe im Fleisch ablagern. Während der Fermentation werden die Giftstoffe abgebaut und das Fleisch ist verzehrfertig. Hinweis: Der Verzehr großer Mengen kann Durchfall verursachen.

4. In Island gibt es ein Penis-Museum

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Im isländischen Phallusmuseum, welches sich in Reykjavík befindet, gibt es über 280 Phalli von zahlreichen Säugetieren zu bestaunen. Bereits seit Tausenden von Jahren gilt der Phallus als ein Symbol für Fruchtbarkeit und Kraft. Unter den Phalli beziehungsweise Phallusteilen befinden sich Exemplare von Walross- und Robbenarten, Walen und Bären. Des Weiteren ist seit dem Jahr 2011 in dem Museum auch ein Penis von einem Menschen ausgestellt.

Sigurður Hjartarson gründete 1997 das Penis-Museum. Alles begann mit einem Spaß, als der ehemalige Lehrer den Penis eines Wals geschenkt bekam. Daraus entwickelte sich eine ausgiebige Sammelleidenschaft.

5. Das Lieblingsessen der Isländer

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In Island gelten Hotdogs zu den beliebtesten Speisen. Auch hierzulande werden sie gerne verzehrt, allerdings werden sie in Island anders zubereitet. Promis wie beispielsweise Kim Kardashian oder Metallica besuchten einen isländischen Hotdog-Stand und probierten einen der berüchtigten Hotdogs.

Das Besondere an diesen Hotdogs ist das Fleisch. Während man hierzulande das Brötchen eher mit Würstchen aus Rind- oder Schweinefleisch belegt, wird der Hotdog in Island mit Lammfleisch zubereitet. Auch der Ketchup wird selbst hergestellt, wobei Äpfel als beliebte Zutat nicht fehlen dürfen. Die Kunden stehen Schlange an den Ständen, weil der Hotdog in Island so lecker ist.

6. Island hat keinen McDonald’s

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Obwohl die Insel konstant 360.000 Einwohner hat, gibt es dort keinen McDonald’s. Der letzte McDonald’s schloss im Jahre 2009 seine Pforten. Eröffnet wurde bislang keiner mehr. Isländer mögen Fast Food durchaus, was sie dadurch beweisen, indem sie sehr oft essen gehen.

Der Anlass dazu war unter anderem die Finanzkrise, die besonders Island hart traf. Im Gegensatz zu Waren aus dem Inland wurde der ausländische Import immer teurer, was fatal war. Die Produktionskapazität reichte für die benötigten Warenmengen nicht aus, um die Filialen zu versorgen. Verpackungen, Gemüse sowie Fleisch mussten eingeführt werden.

7. Babys schlafen unter freiem Himmel

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In Island ist es eine Tradition, dass Kleinkinder unter freiem Himmel schlafen. Dabei ist es gleich, welche Jahreszeit es ist, ebenso spielt die Außentemperatur absolut keine Rolle.

Im 20. Jahrhundert wurde Island von einer Tuberkulose-Epidemie heimgesucht. Dr. David Thorsteinsson brachte 1926 einen Ratgeber heraus. In diesem ging hervor, dass Frischluft das Immunsystem von Kindern stärkt und riet gleichzeitig den Eltern, den Nachwuchs im Freien schlummern zu lassen.

Der Trend überzeugte die Eltern so sehr, dass sich daraus eine Tradition entwickelte. Isländer sind der Meinung, dass Babys an der frischen Luft viel besser schlafen und dadurch seltener krank werden.

8. In Reykjavik waren Hunde nicht erlaubt

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Zwischen 1924 und 1984 waren in der Hauptstadt von Island keine Hunde erlaubt. In Reykjavik liebt man die Vierbeiner, doch damals machte ein Bandwurm Tier und Mensch schwer zu schaffen. Man fand heraus, dass der Hund ein Überträger war. Der Bandwurm war gefährlich, denn er verursachte Infektionen im Darm, im schlimmsten Fall führte er sogar zum Tod.

Nach der Aufhebung des Verbots muss man in Reykjavik nun einen Antrag stellen, wenn man einen Hund halten möchte, denn es bedarf einer Genehmigung. Dafür müssen die Einwohner einmal pro Jahr eine Gebühr aufbringen und strikte Auflagen erfüllen.

9. Kein Weihnachten ohne Bücher

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Isländer sind wahre Liebhaber von Zeitschriften und Büchern. Auch in der Weihnachtszeit spielt das Lesen eine große Rolle. Für Isländer gehört es bereits seit 1945 zur Tradition, sich an Weihnachten gegenseitig mit Büchern zu beschenken, was sich Jolabokaflod – Weihnachtsbücherflut nennt. Ganz klassisch wird der Heilige Abend, nachdem die Bücher ausgepackt wurden, mit Lesen verbracht.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, war Island der Armut verfallen und es gab kaum erschwingliche Importwaren. Papier jedoch war bezahlbar, was der Grund dafür war, dass Bücher wertgeschätzte Geschenke wurden. Island ist inzwischen stolzer Besitzer von 83 Buchläden.