Diese 10 Wüstenlandschaften müssen Sie erleben

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Was fällt Ihnen bei dem Gedanken an Wüste ein? Ein Hauch von Nichts. Oder? Urlaub in der Wüste, klingt für die Meisten zunächst nicht direkt nach Traumurlaub. Doch da Irren sich die Meisten! Oftmals bieten die Wüstenlandschaften mehr als nur Quad-Touren oder Kamelreiten! Wer dem ganzen Trubel der Städtetrips und vollen Stränden entkommen möchte, und auf der Suche nach einem ganz speziellen Abenteuer ist, muss sich das hier näher ansehen!

Endlose Weiten, ob aus Sand, Schnee, Salz oder Stein, Spektakuläre Naturphänomene sind Ihnen im jeden Fall sicher! Und darüber hinaus: Ein Traum für Geologie-Interessierte. Neben Wüstenwanderungen, kann man hier Millionen Jahre alte Gesteine entdecken, Gebirge erklimmen und – sein wir mal ganz ehrlich – einfach mal seine Ruhe haben.

1. Weiße Wüste, Ägypten

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Die “el-sahara-el-beida “ liegt im ägyptischen Teil der libyschen Wüste. Die Kalksteine, die die Landschaft prägen, wurden über Jahrmillionen von Sandstürmen und Wind geformt.  Im Jahr 2002 wurde die Weiße Wüste mit ihrer Umgebung zum Nationalpark erklärt. Dieser erstreckt sich über 3010 km². Mit einer ausführlichen Landkarte und wichtigen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten im Nationalpark in englischer, italienischer und arabischer Sprache, werden Ihnen bei Ihrem Abenteuer behilflich sein! Bei den Kalkstein-Monolithen handelt es sich um sedimentiertes und kalzifiziertes Plankton aus dem Ende der Kreidezeit von vor 80 Mio. Jahren, als das heutige Mittelmeer noch die Wüste bedeckte.

Ihre Form erinnert an Pilze, ein Huhn unter einem Baum, Menschenköpfe und ähnliches. Originale oder fossilierte Muscheln, Schnecken, Ammoniten, Korallen, Tierknochen und versteinerte Zweige finden sich in der Weißen Wüste. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen Felsformationen wie das Doppeltor (el-Babein) oder el-Aqqabat, eine angeblich 2000 Jahre alte Akazie (el-Santa), der Kristallberg sowie die Höhle von Djara. Es lohnt sich diese Wüstenlandschaft mit eigenen Augen zu sehen! Und das Beste! Sie ist nicht weit weg von Deutschland!

2. Patagonische Wüste, Argentinien

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Über all nichts als Sand, und spürbare Hitze! Mit zu den letzten Naturparadiese der Erde zählt die Patagonische Wüste in Argentinien! Über mehr als 900 000 Quadratkilometer dehnt sich Patagonien zwischen Argentinien und Chile aus und erstreckt sich zwischen dem 40. und 55. Grad südlicher Breite. 600 Kilometer „Pampa“, darauf folgen endlos wirkende Graslandschaften, in denen man sich schnell verliert. Diese windgefegten Landschaften wecken in einem das Gefühl von Betäubung, ein Zustand, in dem es scheint, als passiere nichts, als sei die Zeit stehen geblieben! Die Landschaften Patagoniens berühren einen tiefer als man denkt. Ihre Seele wird es Ihnen danken! 

Doch es gibt auch jenes Patagonien, worüber kaum jemand spricht! Ein Ort, welches weit weniger gleichförmig, weit weniger bekannt, weit weniger berechenbar ist. Dieses Patagonien besteht nicht nur aus Steppe, sondern aus Seen, Schnee, Eis und Wäldern. Es gibt nicht viele Plätze auf unserem Planeten, die solch abwechslungsreiche Landschaften auf engem Raum bieten! Zudem leben hier viele wundervolle Tierarten, wie das diesen Gürteltier, oder die Magellan-Pinguinen. Schauen Sie in die Lüfte, mit ein bißchen Glück können Sie den größten Raubvogel bei seiner Beutejagd beobachten!

3. Namib, Namibia

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Vielleicht waren Sie schon einmal in Afrika, aber auch hier? Die Wüste Namib beginnt direkt an der Küste des Atlantiks und verbindet so endlose Meere und Wüstenlandschaft. Mit etwa 80 Millionen Jahren ist Namib die älteste Wüste der Welt. Gleichzeitig einer der unwirtschaftlichsten Orte des Planeten! Bekannt ist die Namib für ihre wunderschönen Sanddünen, die, je nach Sonnenstand und Feuchtigkeitsgehalt, intensiv ihre Farben ändern. 

Die Temperaturunterschiede bei Tag und Nacht sind extrem! Bei Tagestemperaturen deutlich über 50 °C, und Nachttemperaturen von unter 0 °C, wird den Lebewesen schonmal „anders“. Schon Jahrzehntelang dauern Trockenperioden sowie häufige Sandstürme an! Pflanzen und Tiere sind extremen Lebensbedingungen ausgesetzt. Da diese jedoch über sehr lange Zeiträume stabil geblieben sind, hat es doch eine ganze Reihe von Lebewesen geschafft, sich anzupassen und (nur) hier sich mittlerweile heimisch fühlen! Sie staunen? Wir im jeden Fall! 

4. Eiswüste Arktis: Alaska, Kanada, Grönland, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland

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Sie wundern sich über das viele Eis? Wer denkt, dass Wüste immer gleich Hitze und Dürre bedeutet, liegt mehr als daneben! In den verschiedenen Gebieten der Arktis warten atemberaubende Eislandschaften. Die arktische Tundra reicht über die gesamte nördliche Halbkugel von Eurasien bis Nordamerika und liegt dabei jenseits der polaren Waldgrenze. Im Südpolargebiet wird fast die gesamte Antarktis von Gletschern eingenommen und die wenigen eisfreien Täler und Küstenzonen sind von einer kalten Polarwüste bedeckt. Geprägt durch eine kurze Vegetationszeit von max. 2 Monaten: Lange, kalte Winter, und kurze kühle Sommer.

Charakteristik der Tundra, ist der Dauerfrostboden! Dieser kann bis mehr als 100 m tief reichen. In Teilen der Länder kommt es zu riesigen Überschwemmungsgebieten.  Es ist nahezu unmöglich, dass das geschmolzene Wasser in die Tiefe versickert. Ein weiteres Merkmal ist die schwache Sonneneinstrahlung, da die Sonne im Winter lange Zeit unterhalb des Horizonts bleibt und selbst im Sommer nicht sehr hoch am Himmel steht. Sie werden sich nicht wundern, wenn Teile der Gebiete frei von Pflanzen sind. In den meisten Gebieten, wird die gesamte Vegetation von weniger als 10 Arten gestellt.

5. Salar de Uyuni, Bolivien

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Der Salar de Uyuni ist mit mehr als 10.000 Quadrat­kilometern die größte Salzwüste der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen gebildet, und zählt zu den extremsten Reisezielen Südamerikas! Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird von den Experten auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in unterschiedlichste Städte transportiert. Darüber hinaus reicht die unter der Oberfläche liegende Sole „mind. 121 Meter“ in die Tiefe. Auch hier sind die Nächte bitter kalt. Der Salar de Uyuni ähnelt einem zugefrorenen See.

Er ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen, aber einige Flamingo Arten brüten hier fleißig. Während der Regenzeit kann die Salzkruste mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden. Bolivien, im jeden Fall ein sehr interessantes Land! 

6. Painted Desert, USA

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Diese Wüste müssen Sie unbedingt sehen! Es macht den Eindruck als sei dieses Naturphänomen gemalt worden. Finden Sie nicht auch? Auf dem Colorado-Plateau in Arizona erstreckt sich das bunte Wüstengebiet der Painted Desert. Reisende berichten von einer Erinnerung des Naturschauspiels, welches sie ihr Leben lang nicht vergessen werden! Wir machten uns schlau für Sie: Die Painted Dessert liegt auf ca. 1800 Metern. 

Im engeren Sinne gehören zur Painted Desert nur die Badlands, die durch stark verwitterte runde Kuppen aus vielfach geschichtetem Gestein geprägt sind. Sie werden aus der Chinle-Formation aufgebaut, und setzt sich zusammen aus Konglomeraten, Sandsteinen, Tonschiefern, Schluffsteinen, Lehmen und vulkanischen Aschen. Die vielfältigen Farben – vorwiegend Rot- und Gelbtöne, aber auch weiße und dunkle Schichten sind zugegen – veranlassten bereits um 1540 die ersten spanischen Entdecker, das Gebiet als El Desierto Pintado zu bezeichnen. Und wann plündern Sie Ihr Sparschwein? 

7. Sahara

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Die Sahara ist mit neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde. Sie müssen nicht weit fliegen, ob eine tolle Wüstentour zu unternehmen! Die Sahara reicht über unglaublich weite Flächen! Die Neun Millionen Quadratkilometer entsprechen knapp der Fläche der gesamten USA oder etwa der 26-fachen Fläche Deutschlands. Sie erstreckt sich von der afrikanischen Atlantikküste bis zur Küste des Roten Meeres und bildet annähernd ein Trapez von 4500 bis 5500 Kilometern westöstlicher und 1500 bis 2000 Kilometern nordsüdlicher Ausdehnung. Die Sahara ist größtenteils eine Stein- oder Felswüste.

Das arabische Wort für „Wüste“ ist sahra’ , eigentlich ganz einfach. Die antiken Römer bezeichneten diesen Ort als „verlassenes Land“. Im Mittelalter nannte man die Sahara schlicht Große Wüste. Erst im 19. Jh. hat sich die Bezeichnung Sahara durchgesetzt. Darüber hinaus können extreme Temperaturschwankungen auftreten. Tagsüber bis zu 60 °C und nachts ca. 30 °C. Die Tagesdurchschnittstemperaturen erreichen im Sommer rund 38 °C und im Winter rund 25 °C. In den Wintermonaten kann die Temperatur nachts bis auf −10 °C sinken, kurzzeitig Bodenfrost auftreten und in Höhenlagen auch Schnee fallen. Die Natur ist und bleibt eine Faszination! 

8. White Sands National Monument, New Mexico

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Mexiko hat so viel zu bieten! Aber hörten Sie auch hier von? Wie ein Meer aus Sand erhebt sich White Sands glitzernd aus dem Herzen des Tularosa Beckens inmitten der Wüste New Mexicos. Die riesigen wellenförmigen Dünen bestehen aus Gipssand – und machen dieses National Monument zu einem der großen Naturwunder der Welt. Die ständig in Bewegung sind. Die stabileren Sandflächen weisen hingegen nur sehr wenig Bewegung auf. 

Der reine Gips (wasserhaltiges Calciumsulfat), der diese ungewöhnlichen Dünen bildet, stammt aus dem westlichen Teil von White Sands von einem kurzlebigen See mit einem sehr hohen Mineralgehalt. Wenn das Wasser verdunstet, bleiben die Mineralien zurück, die anschließend Gipsablagerungen bilden. Diese werden vom Wind vertragen und bilden die hier so typisch weißen Sanddünen. Die hier lebenden Pflanzen und Tiere haben spezielle Strategien, um hier zu überleben. Die Lebensbedingungen sind rau: die Winter sind kalt, die Sommer sehr heiß, Oberflächenwasser gibt es kaum und das Grundwasser ist hoch minimalisiert. Sie gehört definitiv zu den Top Wüstenlandschaften der Welt! 

9. Outback, Australien

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Wenn Sie es darauf anlegen, werden Sie tagelang keinem Menschen über den Weg laufen! Als Outback werden australische Regionen bezeichnet, die fernab der Zivilisation liegen. Es umfasst beinahe drei Viertel der Fläche Australiens! Unterschiedliche Klimazonen und Landschaftsformationen sind hier vertreten! Weite Gebiete des extrem trockenen Outbacks im Westen, in denen manchmal jahrelang kein Regen fällt und im Sommer Temperaturen über 50 °C herrschen, sind völlig unzugänglich.

Das Outback von Queensland hingegen besteht zum Teil aus unberührtem tropischen Regenwald.  Hier bekommen Sie zutritt. Es ist touristisch gut erschlossen. Zu entdecken: Die Regenwälder des Top End, der Kakadu-Nationalpark und die Wüsten des Red Centre mit dem Uluru–Kata-Tjuta-Nationalpark, in dessen Zentrum befindet sich der berühmte Ayers Rock! Eines ist klar: Sie sollten einmal in Ihrem Leben das Outback erleben! 

10. Great Basin Nationalpark

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Der Great-Basin-Nationalpark liegt im Osten von Nevada unweit der Grenze zu Utah im White Pine County. Der Name stammt von der Wüste des Großen Beckens (Engl. Great Basin), die eine abflusslose Senke zwischen der Sierra Nevada im Westen und den Rocky Mountains im Osten bildet. Der Park ist für das Vorkommen der Langlebigen Kiefer bekannt, die das älteste bekannte Lebewesen bildet, z.B. Prometheus. Beeindruckend sind außerdem die Lehman Caves, eine Tropfsteinhöhle am Fuße des Wheeler Peak.

Einige Bäume sind älter als 5000 Jahre! In derart spektakulärer Umgebung ist eine Wanderung auf dem Mountain View Nature Trail kaum zu überbieten! Die abgeschiedene Lage im östlichen Zentrum Nevadas macht den Great-Basin-Nationalpark noch attraktiver, denn auf Menschenmassen werden Sie auch hier mit Sicherheit nicht treffen. Die Einsamkeit und die überwältigende Landschaft machen diesen Nationalpark zum perfekten Ort für alle, die Ruhe und Abenteuer suchen.