Die 13 unglaublichsten Entdeckungen von Tauchern

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Vielen Urlaubern ist das Liegen am Strand und das Schwimmen im Meer nicht genug. Das Schnorcheln und vor allem das Tauchen ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Bevor ihr euch aber in die Tiefen stürzen könnt, müsst ihr einen Tauchschein absolvieren.

Es gibt unzählige Dinge, die es im tiefen Blau der Ozeane der Welt zu entdecken gilt. Und doch sind einige Bereiche so tief, dass Wissenschaftler sie noch nicht vollständig erforscht haben, weil ihre Ausrüstung einfach nicht so weit reicht. Es gibt aber schon jetzt so viel zu entdecken und im Laufe der Jahre gab es Tausende von Schätzen und ungewöhnlichen Entdeckungen, die von Tauchern entdeckt wurden. Viele Entdeckungen sind Meereslebewesen und bunte Kreaturen, die immer wunderbar zu sehen sind, aber Taucher haben auch einige der schockierendsten Entdeckungen entdeckt, die in der Tiefe lauern.

Obwohl zwei Drittel unserer Erde mit Wasser bedeckt ist, ist sogar der Mond mehr erforscht als die Tiefen der Weltmeere. Trotzdem haben die vielen Jahre zu einigen unglaublichen Entdeckungen geführt, die wir euch hier in einer Liste aufgeführt haben.

1. Geisterflotte, Chuuk Lagoon

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Einer der besten Wracktauchplätze der Welt liegt im Westpazifik, 600 Meilen südöstlich von Guam und 3400 Meilen südwestlich von Hawaii. Chuuk Lagoon war früher der japanische Flottenstützpunkt Truk und ist nun auf der Wunschliste der meisten Taucher weltweit. Die ehemalige japanische Flotte wurde am 17. Februar 1944 in einer Operation der US-Marine als Rache für Pearl Harbor hier angegriffen und versenkt. Seither besitzt der 1990 in Chuuk umbenannte Staat auch den größten Schiffsfriedhof der Welt.

Hier ruhen neben den 60 japanischen Kriegsschiffen auch Flugzeuge, Panzer und anderes Kriegsgerät. Die Überreste liegen überwiegend in erreichbaren Tiefen bis zu 50 Metern und sind teilweise mit Korallen bewachsen. Vor allem menschliche Knochenreste sorgen bei den Tauchern immer noch für Betroffenheit. Eines der beliebtesten Ziele im Chuuk Lagoon ist die „Fujikawa Maru“, ein Militärfrachter von 130 Metern Länge, der aufrecht am Grund der Lagune liegt.

2. Cristo degli abissi, Ligurien

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Eine ungewöhnliche Entdeckung können Taucher in der Bucht von San Fruttuoso im italienischen Ligurien machen. Vor der Stadt Camogli befindet sich innerhalb des Meereschutzgebietes Portofino in 15 Metern Tiefe eine Christusstatue auf dem Meeresgrund. Mit offenen, Richtung Meeresoberfläche ausgestreckten Armen und erhobenem Kopf steht diese Bronzestatue seit 1954 ganz in der Nähe der Abtei von San Fruttuoso und überrascht so manche Taucher.

Die Statue trägt den Namen Cristo degli abissi und bedeutet übersetzt so etwas wie „Christus der Abgründe“. Sie wurde in Gedenken an einen der ersten italienischen Taucher Dino Gonzatti, der bei einem Tauchunfall 1950 umkam, errichtet. 1954 wurde sie mit Hilfe der Marine in der Bucht versenkt. Die nach oben gerichteten, betenden Hände sollen ein Zeichen des Friedens sein.

3. Sandzeichnungen, Japan

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Im Jahr 2012 fotografierten Taucher vor der Küste vor Amami-Oshima einzigartige Muster am Meeresboden, für die sie keine Erklärung hatten. Der Unterwasserfotograf Yoji Ookata entdeckte vor einer der Amami-Inseln im japanischen Pazifik geometrische Kreismuster, die an Kornkreise erinnerten. Diese haben einen Durchmesser von rund zwei Metern und entstehen dadurch, dass an einigen Stellen der Sand abgetragen und an anderen wieder angehäuft wurde. Studien haben ergeben, dass diese Kunstwerke von einer neuen Art des Kugelfisches geschaffen werden.

Obwohl dieser nur rund 12 Zentimeter groß wird, haben die Unterwasser-Kornkreise einen Durchmesser bis zu zwei Metern. Nur mit ihren Flossen schaufeln die Fische den Sand zu den geometrischen Mustern, die zusätzlich noch Funktionen erfüllen. Die Männchen bauen einige Tage an diesen Kreisen, die die Funktion eines Paarungsplatzes erfüllen. Weibchen begutachten diese und entscheiden dann, ob sie paarungswillig mit dem jeweiligen Männchen sind. Nebenbei vermindern die Kornkreise die Strömung am Meeresboden und damit das Fortschwemmen der abgelegten Eier.

4. Die versunkene Löwenstadt, Shi Cheng

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Im Jahr 2001 entdeckten Taucher im Qiandao-See kunstvolle Häuser, Stadttore und Mauern, die sich in etwa 30 Metern Tiefe erhoben. Und tatsächlich war die Entdeckung eine vergessene Stadt aus der Han-Dynastie Chinas. Shi Cheng war eine malerische Stadt, die dem Bau des Wasserkraftwerks Xin-An-Jiang zum Opfer fiel. Erbaut wurde Shi Cheng im Jahr 208, 1800 Jahre später wurde sie geflutet, um einen Staudamm für das Kraftwerk zu schaffen.

Dadurch entstand der künstliche Qiandao-See, der auch See der 1000 Inseln genannt wird. Auf dessen Grund liegt jetzt die chinesische Atlantis, wie die versunkene Löwenstadt auch oft genannt wird. Tauchschulen bieten immer wieder Wochenend-Touren zum Qiandao-See an mit Tauchgängen zur Löwenstadt. Erhalten sind drei Stadttore, die Stadtmauern und Wohnhäuser mit Treppen und sogar Teilen von Möbeln, die an ihrem ehemaligen Platz stehen.

5. Schiffswrack USS Saratoga, Bikini-Atoll

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Die USS Saratoga war einer der wichtigsten Flugzeugträger der amerikanischen Flotte in den 50er Jahren. Vor allem im Pazifikkrieg von 1937 bis 1942 war dieser im Einsatz und vielen Schlachten beteiligt. 1945 wurde das Schiff im Zuge der Heimholung amerikanischer Truppen nach dem zweiten Weltkrieg zurück in die USA gebracht. Da es anschließend für die Nachkriegsflotte zu alt war, wurde sie für Atombombentest verwendet, um deren Sprengkraft einschätzen zu können.

Am 25. Juli 1946 sank das Schiff nach einem Test mit einer Unterwasserbombe in der Nähe des Bikini-Atolls. Heute ist es ein beliebtes Ziel von Tauchern, da der Flugzeugträger einer von zweien ist, bei dem dies möglich ist. Eigentlich liegt das Schiff in 58 Metern Tiefe, da die Saratoga jedoch aufrecht im Wasser steht und damit die Brücke nur 12 Meter unterhalb der Wasseroberfläche liegt, ist es für Taucher sehr gut erreichbar. Im Hangar der Saratoga befinden sich sowohl Flugzeugwracks als auch Waffen und Munition.

6. Wasserhund Axolotl, Mexikos

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Eine ehemals einmalige Entdeckung machten anfängliche Taucher in Mexiko mit dem sogenannten Axolotl. Dieser Name stammt aus der Sprache der Azeteken und bedeutet übersetzt so etwas wie Wassermonster. Bezeichnet wurde dieses Tier auch oft als Wasserhund Mexikos, da sein Aussehen einem solchen gleicht. Der Axolotl besitzt ein breites Maul, eine abgerundete Schnauze und Augen, die weit auseinander liegen.

Diese Tiere werden knapp 30 Zentimeter lang, sind gedrungen gebaut und meist dunkelgrau oder braun marmoriert. Sie zählen zu den Schwanzlurchen und kommen nur im Xochimilco-See in Mexiko-Stadt vor. Eine absolute Besonderheit dieser Tiere ist die Fähigkeit zur Regeneration von Gliedmaßen und Organen. Sie sind in der Lage, diese nach Verletzungen oder Verlust vollständig und funktionsfähig wiederherzustellen. Leider sind Axolotl sehr akut vom Aussterben bedroht, weshalb das Finden eines solchen in seinem natürlichen Lebensraum sehr schwierig geworden ist.

7. Yonaguni-Monument, Japan

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Im äußersten Südwesten Japans, nahe der Insel Yonaguni im ostchinesischen Meer, liegt circa 100 km von Taiwan entfernt eine mysteriöse Gesteinsformation, deren Ursprung immer noch umstritten ist. Innerhalb eines Areals von 5 km² liegt in 5 bis 30 Metern Tiefe eine Felsformation, die ca. 200 Meter lang und 150 Meter breit ist. Entdeckt wurde das Yonaguni-Monument im Jahr 1985 vom japanischen Taucher Kihachiro Aratake, während er auf der Suche nach neuen Tauchgründen für Touristen war.

Aufgrund dessen, dass die Formation aus exakten Proportionen, Kanten und Winkel besteht, wird noch immer diskutiert, ob sie eine natürliche geologische Entstehung ist oder von Menschenhand geschaffen wurde. Auch nach jahrelanger Forschung ist nicht eindeutig zu klären, welchen Ursprungs die sogenannten Unterwasserpyramiden von Yonaguni sind. Die Ähnlichkeit zu anderen Bauwerken sowie Hinweise auf Tierabbildungen deuten auf einen anthropogenen Ursprung hin, der den Vorstellungen der Zivilisationsgeschichte widersprechen würde.

8. Silent Evolution, Cancun

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Ein eher ungewöhnliches Museum hat der britische Bildhauer Jason deCaires Tylor in der Nähe von Cancun in Mexiko geschaffen. Vor der Küste der mexikanischen Feriendestination Cancun liegen, stehen und sitzen 400 lebensgrosse Figuren in unterschiedlichsten Posen unter Wasser und vereinen sich zu einem einzigartigen Unterwasser-Skulpturenpark. Die Flora und Fauna des Meers vervollständigt diesen zu einem Kunstwerk.

Nach dem Künstler sollen die Skulpturen eine Verbindung zwischen Kunst und Umweltwissenschaften sein. Denn diese sind aus einem Material hergestellt, die den Korallen das Ansiedeln erleichtern. Dadurch bilden sich künstliche Riffe, die natürliche Riffe als Lebensräume von Meeresbewohner entlasten können. In einer Tiefe bis zu zehn Metern können sowohl Schnorchler als auch Taucher diese Kunstwerke bewundern, die sich durch Einflüsse des Meeres und deren Bewohner ständig verändern.

9. Wrack der Titanic, Atlantik

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Eine Entdeckung von Tauchern, die auf dieser Liste auf keinen Fall fehlen darf, ist das wohl berühmteste Schiffswrack der Welt. Im Jahr 1912 kollidierte die Titanic, ein Passagierschiff zweimal so groß wie ein Airbus A380, auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York mit einem Eisberg. 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland sank das Schiff nach wenigen Stunden, über 1500 der 2200 Menschen an Bord kamen ums Leben. Aufgrund der großen Anzahl der Opfer zählt der Untergang der Titanic zu den größten Katastrophen der Seefahrt.

Im Jahr 1985 schließlich entdeckten Taucher auf einer Expedition das Wrack der Titanic auf dem Grund des Atlantik in 3800 Metern Tiefe, welches anschließend ausgiebig erforscht wurde. Bis heute beschäftigen sich Literatur, Film und Fernsehen mit dem Schicksal der Titanic. Noch immer zieht die Titanic einige Taucher an, obwohl ein Tauchgang zu dieser sehr teuer ist. Schon in einigen Jahren könnten die Überreste jedoch verschwunden sein, da sie von Bakterien zersetzt werden.

10. Treffen mit einem Blauwal, Quebec

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Eine etwas andere Art von Entdeckung in dieser Liste ist das Treffen mit einem Blauwal. Dies liegt vor allem daran, dass die größten Tiere der Erde aufgrund des Walfangs extrem bedroht sind. Blauwale können bis zu 33 Meter groß werden und 190 Tonnen schwer, sie schwimmen meist entspannt mit einem Ruhepuls von vier bis sechs Herzschlägen pro Minute vor sich hin. Damit gehören sie zu den einzigartigsten Tieren der Welt, doch genau das macht eine Begegnung so schwierig.

Diese Schwierigkeit liegt auch darin, dass diese Tiere nur noch extrem selten und dazu meist noch als Einzelgänger unterwegs sind. Insgesamt gibt es weltweit nur noch einige Tausend, weshalb es kaum verlässliche Orte gibt, an denen man diesen Tieren begegnen kann. Die mitunter besten Chancen hat man wohl noch an der nordamerikanischen Ostküste im St. Lorenz-Golf von Quebec. Da sich Blauwale vor allem von Krill ernähren und dieses tagsüber gewöhnlich in der Tiefe leben, sind die Wale eher abends- und nachtaktiv, was ein Treffen zusätzlich erschwert.

11. Unterwasserhöhle Kathedrale, Australien

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Im Jahr 1964 entdeckte die Unterwasserforscherin Valerie Taylor in Südaustralien, 490 Kilometer südöstlich von Adelaide und 30 Kilometer südöstlich von Mount Gambier, ein Areal von glasklaren Tümpeln, Teichen und Unterwasserhöhlen. Wenig später wurden die Piccaninnie Ponds zum Naturschutzgebiet. Der Piccaninnie Ponds Conservation Park bewahrt ein von Süßwasserquellen gespeistes Feuchtgebiet in einer Karstlandschaft.

Vor allem für Taucher ist der Naturschutzpark sehr interessant. So enthält er drei Hauptplätze für Höhlentaucher. Eine sehr bekannte Stelle ist die sogenannte Kathedrale, eine riesige Unterwasserhöhle mit Kalksteinformationen. Diese bilden förmlich ein Labyrinth mit teilweise sehr engen stellen, die furchteinflösend sein können. Aufgrund von mehreren Todesfällen in den Anfangsjahren wird der Zugang zu den Tauchplätzen kontrolliert.

12. Längste Unterwasserhöhle der Welt, Yucatan

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Eine erst vor kurzem gemachte Entdeckung gehört ebenfalls in diese Liste. Anfang 2018 fanden Taucher nach zehnmonatiger Arbeit die längste Unterwasserhöhle der Welt. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan entdeckten die Forscher eine Verbindung zwischen zwei der ausgedehntesten Unterwasserhöhlensystemen Sac Actun und Dos Ojos. Aufgrund dieses Verbindungsglieds bilden diese beiden nun mit 346 Kilometern die längste Unterwasserhöhle der Welt.

Diese ist nun die wichtigste archäologische Stätte unter Wasser, da sich dort Hinweise auf über 100 historische Kontexte finden lassen. Von Spuren der ersten Siedler Amerikas über ausgestorbene Fauna bis hin zur Maya-Kultur enthält eine einzige Höhle archäologische Fundstücke. Wie ein Labyrinth zieht sich diese Höhle unter der Erde durch das Wasser und enthält dabei noch eine ungeahnte Artenvielfalt an Meerestieren.

13. Thistlegorm, Sharm-el-Sheikh

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Eines der beliebtesten Schiffswracks für Taucher ist heutzutage das ehemalige britische Marineschiff Thistlegorm östlich der Südspitze der Sinai-Halbinsel. 40km westlich von Sharm El Sheikh wurde das Frachtschiff im zweiten Weltkrieg 1941 vor ihrem eigentlichen Ziel von der deutschen Luftwaffe versenkt. Daher ist neben dem Schiffswrack auch noch ein Großteil der Ladung vorhanden und macht die Thistlegorm zum populärsten Wrack im roten Meer. Der Hauptteil liegt in 30 Metern Tiefe, während die Kommandobrüche bis in eine Tiefe von 17 Metern hinaufragt.

Die Position des Schiffes wurde lange Zeit nicht veröffentlicht, was dazu führte, dass erst deutsche Taucher im Jahr 1991 die Thistlegorm wieder entdeckten. Eisenbahnwaggons, Motorräder und Lastkraftwagen sind zum Großteil noch sehr gut erhalten, während auch eine Flugabwehrkanone, Schützenpanzerwagen und Granaten zu finden sind. Zusätzlich hat sich das Wrack zu einem beeindruckenden Biotop mit Korallenbewuchs und Fischreichtum entwickelt.