Ein altes unentdecktes Königreich versteckt sich in diesem türkischen See

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Viele vergangene Zivilisationen haben in den vielen Jahren der Erde Spuren hinterlassen. Einige von ihnen überliefern wichtige Erkenntnisse und faszinierendes Wissen. Aber bis heute gibt es Zivilisationen aus längst vergangener Zeit, über die bis heute wenig bis gar nichts gewusst ist.

So kommt es immer wieder vor, dass alte Ruinen oder andere Überreste gefunden werden, die Forscher nicht so leicht einer Kultur zuordnen können. Auf diese Art und Weise haben Wissenschaftler vor kurzem Gegenstände einer mysteriösen Zivilisation gefunden.

Auf dem Grund eines 600.000 Jahre altem See in der Türkei sind Ruinen und uralte Dinge einer vergessenen Kultur entdeckt worden. Es wird vermutet, dass diese einem verschwundenem Königreich angehören. Diese Entdeckung zeigt wiederum, dass es noch viel herauszufinden über diese Welt gibt.

1. Vansee

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Der Vansee gilt als einer der faszinierendsten und schönsten Seen in der heutigen Türkei. Der türkische See ist der größte des Landes und der flächenmäßig größte Sodasee der Welt.

Gelegen im Osten der Türkei, ist er umrahmt von Obst- und Getreideplantagen. Der See befindet sich mitten in einem riesigen Gebirge auf etwa 1648m Höhe. Eines der Besonderheiten des Vansees ist, dass er abflusslos ist. Der Vulkan Nemrut zeichnet die Seelandschaft.

Das Wasser des Vansees ist insofern besonders, dass es hochalkalisch und damit ein Sodasee ist. Er ist reich an Salzen und Soda, die z.Bsp. für die Produktion von Waschmitteln weiterverarbeitet werden.

2. Die bedeutende Vulkaneruption

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Vor vielen Jahrtausenden kam es in dieser Region zu einem Vulkanausbruch, der die gesamte Gegend verändern sollte. Als damals der Vulkan Nemrut ausbrach, verwandelte sich die Landschaft rund um das Gebirge. Von dem Vulkanausbruch war auch der Vansee betroffen.

Forscher und Archäologen gehen davon aus, dass der Vansee damals noch einen Ausfluss hatte. Durch die Eruption des Vulkans kam es jedoch wahrscheinlich dazu, dass der See nicht mehr seine Gewässer ausbreiten konnte. Durch seinen daraus entstandenen hohen Salzgehalt, kann der Vansee nun auch im Winter nur selten zufrieren.

Unabhängig davon, ob im Gebirge Schnee liegt oder wie tief die Außentemperaturen fallen: der Vansee friert nicht zu und nur an den Ufern kommt es gelegentlich zu dünnen Eisschichten. Fraglich ist nun, ob durch den Vulkanausbruch auch noch etwas anderes entstanden ist.

3. Die ansteigende Flut

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Als der Vansee sich vor über 600.000 Jahren geformt hat, sah die Landschaft ganz anders aus als heute. Die Gegend hat sich in den tausenden von Jahren immer häufiger verändert und sich den Umweltbedingungen angepasst.

So ist es natürlich verständlich, dass sich auch der See selbst verwandelt hat. Der Vansee war früher viel flacher und hat nicht den gleichen Umfang aufgewiesen, wie er es heutzutage tut. Dadurch, dass der Vansee nach dem Ausbruch des Vulkans keinen Ausfluss mehr hatte, begann das Wasser sich im See zu stauen. Inzwischen ist die Tiefe des Vansees signifikanter geworden und es ist offensichtlich, dass das Gewässer langsam angefangen hat, seine Umgebung einzunehmen.

Durch diese Erkenntnis haben viele angefangen sich neue Fragen zu stellen. Denn es wäre möglich, dass der Vansee mehr Geheimnisse birgt als bisher angenommen.

4. Ein verborgener Schatz

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Wissenschaftler waren schon immer vom Vansee fasziniert. Seine Lage, Größe und Chemie haben bisher die Forscher in den Bann gezogen – bis sie auf einmal eine aufregende Entdeckung machten.

Erstmals haben sich Wissenschaftler mit der Tiefe des Sees vertraut gemacht und dabei neue Strukturen gefunden. Aufgrund von aufwendigen Recherchen hat sich herausgestellt, dass es früher in der Gegend vom Vansee Menschensiedlungen gab. Diese Zivilisation lässt sich laut Forscher auf die Eisenzeit zurückdatieren. Genauer gesagt auf etwa 860 bis 560 v.Chr.

Diese Zivilisation ist bei Historikern als Urartu-Königreich bekannt. Die Hauptstadt dieses Imperiums war damals sehr nahe am Vansee gelegen. Weshalb Forscher nun den Verdacht hegten, dass es sich bei den gefundenen Strukturen im See um die Überbleibsel dieser Stadt handelt.

5. Der Aufbruch zur Expedition

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2017 hat sich eine Gruppe von Wissenschaftlern, Historikern und Photographen zusammengetan, um sich das Mysterium der versunkenen Stadt näher anzuschauen.

Die Gruppe von Forschern hatte nämlich von Gerüchten gehört, dass sich auf dem Boden des Vansees etwas befinden könnte, das eine der wichtigsten Entdeckungen ihrer Karriere werden könnte. Der See selbst hat Forscher schon immer interessiert, da er in seiner Geographie und Chemie einzigartig ist. Es wurde schon lange vermutet, dass sich etwas in den Tiefen des Sees befindet.

Die Gruppe von 2017 waren nicht die ersten, die sich näher mit dem türkischen See befassten. Bereits im letzten Jahrhundert, in den Fünfziger und Sechziger, hatte eine Gruppe Forscher erste Untersuchungen des Sees festgehalten.

6. Erste Entdeckungen

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In den fünfziger Jahren hatten die Forscher bereits Vermutungen, dass es möglich wäre, dass auf dem Boden des Vansees uralte Strukturen auffindbar sein könnten. Die ersten Einschätzungen ergaben, dass die Strukturen vielleicht aus dem Mittelalter stammen.

Die versunkenen Ruinen wurden auf etwa 476 bis 1450 n.Chr. eingeschätzt. Im 19. Jahrhundert mussten sich die Wissenschaftler und Archäologen mit einer Technologie begnügen, die noch nicht so entwickelt war wie die jetzige. Dadurch war es bei den ersten Expeditionen des vergangenen Jahrhunderts schwieriger die Strukturen des Vansees aufzunehmen und zu analysieren.

Die Expeditionen waren schwer erreichbar und jede Unterwassertour stellte die Wissenschaftler vor Probleme.

7. Die verlorene Stadt

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Der Vansee ist bereits seit vielen Jahren ein Hotspot für abenteuerlustige Touristen geworden. Viele reisen in den Osten der Türkei, um im Vansee zu tauchen, in der Hoffnung auf verborgene Schätze zu treffen.

Die Hoffnung auf eine versunkene Stadt, die ähnlich zu Atlantis ist, hat noch mehr Menschen angespornt in die Tiefe zu tauchen. Einige haben sogar Glück und finden hin und wieder einen Gegenstand, der zwar auf eine vergessene Stadt hinweisen könnte, aber nicht Beweis genug ist, um diese Theorie zu bestätigen.

Forscher und Wissenschaftler haben sich also schließlich auf den Weg gemacht, den Vansee zu erkunden. Sie rechneten damit, die ein oder anderen Hinweise auf das mystische Königreich zu finden, jedoch nicht mit der Entdeckung, die sie vorfanden.

8. Das fast verschollene Gebäude

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In den Untiefen des Vansees fanden die Forscher etwas vor, das sie zuvor nie gesehen haben. Es war eine Entdeckung, die sie noch lange beschäftigen sollte.

Die Gruppe Forscher zog ihre Taucheranzüge an, wappnete sich mit Fotogeräten und ging hinab in die Tiefe. Nach einer Weile und vielen Tauchgängen entdeckten sie schließlich eine uralte Ruine. Als sie die faszinierenden Strukturen sahen, wurde ihnen bewusst, dass sie gerade eine bedeutende Entdeckung gemacht hatten.

Das etwa 3000 alte Gebäude befand sich in noch fast perfektem Zustand. Die Salzgelagen des Vansees hatten dafür gesorgt, dass die historischen Mauern nicht zerfallen waren.

9. Die Unterwasser-Stadt

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Die Wissenschaftler und Archäologen waren von der Größe und Weite der Entdeckung überrascht. Sie waren sich davor zwar bewusst, und haben sogar erwartet, dass sie auf Überreste treffen würden. Dass sie jedoch ganze Gebäude dabei finden, hat ihre kühnsten Hoffnungen übertroffen.

Auf den salzigen Böden des Vansees traf die Gruppe Forscher schließlich auf die bisher größte Entdeckung ihrer Karriere. Es offenbarte sich ihnen ein Schloss, das hoheitsvoll und beeindruckend vor ihnen empor wuchs. Das Schloss war in einem unglaublich guten Zustand, was wahrscheinlich auf den Salzgehalt des Wassers zurückzuführen ist.

Allerdings warf der gute Zustand des Schlosses auch Fragen auf. Die Forscher waren sich uneinig darüber, wie es sein konnte, dass so ein riesiges Gebäude von einem See komplett verschlungen werden kann und wie es zum Vergessen dieser Zivilisation kam.

10. Das unbekannte Königreich

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Das gefundene Schloss und die umliegenden Strukturen wiesen auf massive Umfänge hin. Allein die Schlossmauern waren um die 4 Meter hoch und die Strukturen verteilten sich auf einen Umfang von mindestens 1 Kilometer.

Bei dem Fund mussten sich die Wissenschaftler und Forscher aber auch die Frage stellen, wie so große Strukturen einfach vom See überschwemmt werde können. Das Schloss scheint ein Beweis zu sein, dass vor vielen Jahrhunderten einmal das Urartu-Königreich am Vansee zuhause war und dort ihre Macht ausübte.

Wissenschaftler haben sich viel mit der Problematik auseinandergesetzt und Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, wie das Königreich am Vansee sein Ende fand. Schließlich kamen sie zu dem Entschluss, dass wahrscheinlich das steigende Wasser des Vansees dazu geführt hat, dass das Königreich der Urartu gezwungen war, die Strukturen zu verlassen.

11. Das Urartu-Königreich

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Die Forscher vermuten, dass das Volk des Urartu-Königreichs damals das Schloss in der Nähe des Wassers gebaut hat. Wahrscheinlich wurde es so nah am Ufer des Vansees gebaut, um einen besseren und schnelleren Zugang zum Frischwasser zu haben. Über einen möglichen Anstieg des Sees hat sich damals niemand Gedanken gemacht.

Je mehr sich die Forscher mit den Funden am Seegrund beschäftigte, desto mehr wurden neue Erkenntnisse gewonnen. Aber auch neue Fragen wurden aufgeworfen.

Die Wissenschaftler haben beim Tauchen Mauern und ganze Räume des Schlosses gefunden, die praktisch intakt waren. Teilweise mussten sie aber auch feststellen, dass hier und da nur noch ein Haufen Ruinen standen. Die Forscher begannen also die Strukturen abzumessen und berechneten, wie tief diese im See verwurzelt waren.

12. Widersprüchliche Funde

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Bei der Erforschung der Strukturen, begannen die Wissenschaftler nicht alle dieselbe Theorie über die verschollene Zivilisation zu haben. Die Meinungen begannen sich in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln.

Es war insbesondere eine Entdeckung, die dazu geführt hat, dass die Forscher angefangen haben, ihre widersprüchlichen Theorien anzufechten. Auf dem Boden des Vansees wurden Symbole mit einem Löwen gefunden. Viele haben den Fund als einen Beweis für die Existenz des Urartu-Königreichs wahrgenommen.

Andere Forscher haben diese Meinung nicht geteilt. Sie waren der Meinung, dass das Löwen-Symbol auch auf eine mittelalterliche Zeit zurückgeführt werden könnte. Diese Theorie würde dann behaupten, dass das Schloss noch im Mittelalter nicht im Vansee untergegangen war.

13. Die Forschung geht weiter

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Die Entdeckung des verborgenen Schlosses und seinen Strukturen zieht auch noch heute viele Abenteuerlustige an. Wissenschaftler, Historiker, Archäologen und Historiker aus aller Welt reisen in den Westen der Türkei zum Vansee, um sich genauer mit dem Mysterium der versunkenen Gebäude zu befassen.

Jeder dieser Forscher glaubt inzwischen selbst, das Rätsel um das alte Königreich lösen zu können. Dadurch, dass noch immer so vieles ungeklärt ist, werden weiterhin fleißig Untersuchungen geführt, um herauszufinden, wie es dazu kam, dass das Königreich dieser fast vergessenen Zivilisation verschwunden ist. Aber auch heute treffen sich noch unterschiedliche Meinungen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Massen an Forscher irgendwann eine einzige Theorie teilen, damit die Menschheit endlich erfährt, was damals dem Königreich zugestoßen ist. Es ist also offensichtlich, dass es noch viele Rätsel aufzuklären gilt – nicht nur das Rätsel vom Vansee.