Dieser Mann hat sich mit 11 Jahren in Harvard eingeschrieben – Niemand kennt seinen Namen

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In Harvard spricht ein 11-Jähriger zu der Menge über komplexe Mathematik. Obwohl die Zuhörer deutlich älter sind, wird der Junge ernst genommen. Der junge Mann war schlauer als Einstein, aber heute kennt niemand seinen Namen. William Sidis war Sohn eines Psychologen und einer Ärztin.

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde er ein bedeutender Mann der Geschichte werden. Im Alter von 8 Jahre sprach er mehrere Sprachen. In Mathematik war er ein wahres Genie. Durch sein bemerkenswertes Talent hat Sidis Geschichte geschrieben. Er war die jüngste Person, die sich je in Harvard eingeschrieben hat.

1. Was wurde aus dem Wunderkind

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Alle Voraussetzungen waren erfüllt, damit das Wunderkind zu einem bedeutenden Erwachsenen werden konnte. Aber irgendwo auf dem Weg dahin lief etwas schief. Es gibt zwar keine soliden Fakten, aber der IQ von Sidis muss weit höher als der von Albert Einstein gewesen sein.

Leider hat dieses Genie nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft. Er wurde 1898 in New York als Sohn von Flüchtlingen geboren. Seine Mutter Sarah musste aus Russland wegen der religiösen Säuberung fliehen. Der Vater Boris wurde wegen politischer Motive verfolgt. In den USA fanden seine Eltern Asyl.

2. Das junge Genie

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Während seiner Kindheit hatte Sidis große Unterstützung von seinen Eltern. Boris und Sarah wollten ihn zu einem Wunderkind machen. Schon in der Wiege lernten sie ihm die englische Sprache. Boris wusste, wie wichtig die ersten Jahre in der Entwicklung eines Kindes sind.

Dies hat sich ausgezahlt. Mit nur 5 Jahren entwickelte Sidis bereits eine eigene Formel, um die Wochentage zu berechnen. Das amerikanische Bildungssystem stellte das junge Genie vor keine großen Herausforderungen. In nur sechs Monaten schloss er ein Studium ab, das normalerweise sieben Jahre lang dauert. Der Junge erwies sich als besonders sprachkundig.

3. Das Talent musste gefördert werden

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Mit 8 Jahren konnte Sidis angeblich für jedes Lebensjahr eine Sprache. Er verband akademisches Geschick mit dem Talent für Poesie und Politik. Damit hatte er im Vergleich zu anderen Wunderkindern mehrere Fähigkeiten. Sein Vater Boris wusste, dass sein Sohn nur an einem Ort optimal gefördert werden konnte.

Schon als Sidis neun Jahre alt war, wollte sein Vater ihn in Harvard einschreiben. Die Universität weigerte sich aber vernünftigerweise mit der Begründung, dass der Junge noch nicht die erforderliche emotionale Reife für die Herausforderung haben kann. Der ehrgeizige Vater wollte diese Empfehlung jedoch nicht akzeptieren.

4. Vater Boris hat große vor

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Nur zwei Jahre später schickte er seinen Sohn an die Harvard. Im Jahr 1909 wurde Sidis der jüngste Studienanfänger, den Rekord hält er bis heute. Das Wunderkind soll angeblich einen IQ von 300 gehabt haben. Dies ist der höchste, jemals erreichte Wert.

Sollte dieser Wert korrekt sein, wäre Sidis schlauer als Isaac Newton und Stephen Hawkins gewesen. 1910 im Alter von nur 11 Jahren hielt er einen Vortrag vor dem Harvard Mathematik Club vor einer Gruppe fortgeschrittener Studenten und Professoren. Er sprach über hochtechnische mathematische Konzepte vierdimensionaler Körper.

5. Eine große Zukunft wurde prophezeit

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Unter den Zuhörern war ein Mann, der Ahnung hatte. Physiker Daniel Comstock sagte dem Wunderkind eine große Zukunft in der astronomischen Mathematik voraus. Er würde neue Theorien entwickeln und neue Wege zur Berechnung astronomische Phänomene entwickeln. Damit würde Sidis in Zukunft einer der führenden Wissenschaftler sein.

Bald schon hatte die Presse das 11-jährige Wunderkind ins Auge gefasst. Diese Medienbesessenheit sollte Sidis bis an sein Lebensende begleiten. Unter seinen Kommilitonen war der Junge jedoch nicht besonders beliebt. Die meisten Studenten hielten ihn für einen Freak. Mit 16 war er immer noch wie ein Kind gekleidet. Er hatte offensichtlich Mühe, sich anzupassen.

6. Das perfekte Leben führen

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Dennoch erwarteten die Kommilitonen großes von Sidis. Leider sind die Errungenschaften nie zustande gekommen. Es gibt einen frühen Hinweis auf das traurige Schicksal des Genies in der bizarren Rede, die er 1914 nach seinem Abschluss hielt. Er soll gesagt haben: „Ich möchte das perfekte Leben führen.“

Er führte weiter aus, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, sein Leben in vollkommener Abgeschiedenheit zu führen. Bevor seine Karriere begann, war Sidis anscheinend bereit, aus der Gesellschaft auszusteigen. So nahm seine Laufbahn nach dem Abschluss eine unerwartete Wendung. Nachdem er in Harvard physisch bedroht wurde, zog er weiter an die Rice University in Texas.

7. Sidis hat die Kontrolle verloren

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Mit nur 17 Jahren lehrte er hier Trigonometrie und Geometrie. Seine Studenten waren deutlich älter, als er selbst. Das konnte nicht gut gehen. Nach nur einem Jahr kehrte Sidis nach Harvard zurück. Er gab überraschenderweise seinen Doktortitel auf und schrieb sich stattdessen an die juristische Fakultät ein.

Trotzt guter Noten brach er 1919 ab. Im selben Jahr wurde er sogar wegen Verrat der amerikanischen Flagge festgenommen. Sidis schien die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben. Während des Prozesses behauptet er, ein Pazifist und Sozialist zu sein, der die Bewegung der Russischen Revolution unterstützt.

8. Vater Boris musste eingreifen

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Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dies in Amerika nicht gut aufgenommen. Vater Boris musste eingreifen. Ursprünglich war sein Sohn zu 18 Monaten Haft verurteilt. Unter der Auflage, sich psychologische Hilfe zu suchen, wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Boris brachte seinen Sohn in seiner eigenen Einrichtung in New Hampshire unter.

Als Sidis 1921 endlich freigelassen wurde, war er fest entschlossen, sein Leben frei vom Einfluss seiner autoritären Eltern zu führen. Er führte ein zurückgezogenes Leben, fern ab der Aufmerksamkeit der Medien und brach seine akademische Laufbahn komplett ab. Für eine Weile schien dies zu funktionieren.

9. Die Medien haben Sidis nie vergessen

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Die Medien haben das einstige Wunderkind aber nie vergessen. 1924 folgte ein Reporter Sidis bis zur New Yorker Wall Street, wo er als Rechenmaschinenbediener arbeitete und 23 Dollar pro Woche verdiente. Trotz seiner Anonymität konnte er nicht ganz auf sein akademisches Leben verzichten.

1925 veröffentlichte er eine Theorie über den Kosmos und die Entstehung des Lebens. Dieses Werk fand jedoch erst Jahrzehnte nach seinem Tod Beachtung. Um seine Identität zu verbergen, veröffentlichte er im Anschluss seine Theorien unter einem Pseudonym. Daher ist nicht bekannt, welche Werke Sidis zu Lebzeiten geschrieben hat.

10. Nur wenig bekannte Werke

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Bekannt sind mindestens zwei Werke, die diesem großartigen Geist zu verdanken sind. Allerdings stellt er in seinen Texten lediglich sehr seltsame und fragwürdige Theorie auf. Er führte sein Leben weiterhin zurückgezogen. Manchmal kam seine Intelligenz jedoch zu Vorschein, dann machte er sich jedoch aus dem Staub, um sich der Aufmerksamkeit zu entziehen.

1937 gelang es einem Reporter, sich mit Sidis anzufreunden. Im New Yorker wurde das einstige Wunderkind daraufhin als unzufriedener, trauriger und einsamer Mann dargestellt, der ein langweiliges Leben in Boston führt. Daraufhin verklagte Sidis das Magazin wegen Verletzung der Privatsphäre.

11. Das traurige Ende den einstigen Wunderkindes

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Er führte weiterhin sein zurückgezogenes Leben, mit dem ein oder anderen Gelegenheitsjob. Im Juli 1944 erlitt Sidis eine Gehirnblutung, genau wie sein Vater zwei Jahrzehnte vorher. Leider erholte er sich nicht von diesem schweren Schlag. Im Alter von nur 46 Jahren starb Sidis in Boston.

Für so einen außergewöhnlichen Menschen war es ein ziemlich normaler Tod. Obwohl das einstige Wunderkind den höchsten jemals bekannten IQ aller Zeiten hatte, ist er heute kaum noch bekannt. Mit seinem Tod hat er die Anonymität gefunden, nach der er sich immer gesehnt hat.