11 teure Fehler, die Unternehmen ein Vermögen kosteten

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Es gibt Unternehmen mit großen Ideen. Doch mancherlei Umsetzung endete in einer Katastrophe, die extreme Summen kostete. In der gesamten Geschichte der Menschheit gab es immer mal wieder zerbrochene Brücken oder Raketenstarts, die gescheitert sind. Einige Situationen hätten vermieden werden können, andere jedoch nicht.


Viele Fehler in unserer Zusammenstellung wären bis zu einem bestimmten Punkt korrigierbar gewesen. Der gescheiterte Start der Elon Musks SpaceX-Rakete war hingegen eine absolute Katastrophe mit völligem Misserfolg. Wenn man das Positive an den vielen Misserfolgen ins Auge ziehen möchte, so wäre dies der zukünftige Lerneffekt, den man aus gewissen Fehlern ziehen kann. Schließlich lernt die Menschheit aus Fehlern und verbessert sich dadurch.

1. Eine schwankende Brücke in London

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Wenige Tage nach der Fertigstellung im Jahre 2000 brachten Fußgänger die Millennium Bridge in London in starke Schwingungen. Da die Brücke durch das Gewicht größerer Menschenmassen zu heftig schwankte, musste die Millenium-Brücke in London kurz nach der Eröffnung geschlossen werden. Die Brücke wurde jedoch 2002 feierlich wiedereröffnet.

Die Ingenieure, der Millennium Bridge mussten, nachbessern. Sie bauten daher 91 Pfeiler ein, die zukünftig Schwingungen abfedern sollen. Nach umfangreichen Tests mit Tausenden Fußgängern ist die mehr als 300 Meter lange Brücke nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Die Maßnahmen der Nachbesserung kosteten allein über 8 Millionen Euro. Insgesamt kostete die Brücke insgesamt etwa 30 Millionen Euro, geplant waren deutlich weniger.

2. Ein abgestürztes Raumschiff

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Die NASA verwendete für Messungen sowohl metrische als auch imperiale Einheiten. Daher kam es zum Absturz der millionenschweren Mars Climate Orbiter auf dem Mars. Weitere Ursachen für diesen Absturz sah eine Untersuchungskommission in mangelnder Erfahrung und in einer Überlastung und schlechter Zusammenarbeit der Bodenmannschaften.

Mit besser funktionierender Teamarbeit wäre der Einheitenfehler auch während des Flugs bemerkt worden und der Absturz hätte vermieden werden können. Im Jahre 1999 verlor die NASA ihre Sonde. Laut der Telemetriedaten näherte sich die Sonde dem Mars zu nahe, sodass die Sonde durch die Reibungshitze der dichten Marsatmosphäre letztlich zerstört wurde. Das millionenschwere Projekt war ein Misserfolg, der vermieden hätte werden können.

3. Schmelzende Autos dank Wolkenkratzer

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Das Londoner Hochhaus „Walkie Talkie“ ist ein brandgefährliches Hochhaus. Der „Walkie Talkie“ ist voll verglast und reflektiert Sonnenlicht so heftig, dass bereits Autos und Fahrräder beschädigt und verformt wurden. Die konkave Glasfront zur Straße hin entfaltet bei direkter Sonneneinstrahlung eine gefährliche Brennglaswirkung.

Die Ladengeschäfte auf der anderen Seite der Straße heizten sich fatal auf und Kunststoffteile an Autokarosserien verformten sich. Die gesamte Hochhausfront musste daher mit einem Lamellengitter versehen werden, um Anwohner und Gegenstände zu schützen. Das Hochhaus erzeugte auch sehr starke Fallwinde, sodass Fußgänger und Schilder umgeweht wurden. Das Hochhaus ist ein wahres Desaster, dass jedoch amtlich vor dem Bau abgesegnet wurde.

4. Dieses Schiff sank bereits bei Weihe

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Ein Schiff, das bereits bei seiner Weihe sinkt, ist ein riesiges Desaster. Die „Vasa“ sollte eigentlich das Flagschiff der schwedischen Marine im 17. Jahrhunderts werden. Wegen eines Design-Fehlers ging das prächtige Kriegsschiff jedoch bereits bei seiner Weihe unter. Das Schiff „Vasa“ sank 1628 vor Stockholm bei seiner Jungfernfahrt.

Nach mehr als 300 Jahren am Meeresboden wurde das imposante Schiff geborgen und befindet sich nun im Museum. Die „Vasa“ wurde zur Jungfernfahrt manövriert gelassen, obwohl sie zuvor einen Stabilitätstest nicht bestanden hatte. Die Katastrophe war demnach absehbar. Das Ergebnis des Stabilitätstests des Schiffes waren einigen Personen bekannt, wurden aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht an andere Personen weitergegeben.

5. Die Song Su Brücke in Seoul stürzte teilweise ein

Schlecht geschweißte Stahlträger waren die Ursache für den Brückeneinsturz. Die Brücke stürzte am 21. Oktober 1994 morgens ein. Durch das falsche Schweißverfahren kam es zu einem Strukturversagen der Konstruktion. Ein 48 m breites Teilstück stürzte sodann 17 Meter tief in den Fluss. Ein Bus, zwei Autos und ein Lieferwagen wurden in die Tiefe gerrissen.

32 Menschen starben und 17 Personen wurden verletzt. Das abstürzende Stück der Brücke versank nicht vollständig im Fluss. Eine Reparatur war wegen der Konstruktionsmängel und der mangelhaften Bauweise nicht möglich, sodass nur ein kompletter Brückenneubau infrage kam. Der Neubau begann 1995 mit einer besser durchdachter Konstruktion.

6. Ein schwimmunfähiges U-Boot

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Ein U-Boot muss schwimmen können. Die spanische Regierung hat im Jahr 2013 über 2,2 Milliarden US-Dollar für den Bau eines neuen, hochmodernen Isaac-Peral-U-Bootes bezahlt und das U-Boot nie verwendet. Es stellte sich nämlich heraus, dass das U-Boot so unglaublich schwer war, dass es nicht richtig schwimmen konnte.

Die Bauer des U-Bootes bemerkten schließlich, dass irgendwo eine Fehlkalkulation vorlag. Zum Glück schaffte es das Design nicht bis zur Herstellung, aber es kostete die Regierung immer noch eine Menge Geld.
Als die Ingenieure das Grundproblem behoben haben, kam ein neues Problem hinzu. Niemand dachte daran, sich den Hafen anzusehen. Nachdem das U-Boot vergrößert wurde, passte es nicht mehr in den Hafen, wie peinlich.

7. Einsturz des Apartmentkomplexes „Lotus Riverside“ in Shanghai

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2009 bauten Entwickler den einen riesigen Wohnhauskomplex in China, wobei ein gesamter Apartmentblock auf die Seite fiel. Es wurde schließlich auf den Bau eines Parkhauses unter dem Gebäude zurückgeführt. Während Arbeiter Schmutz entfernten, legten sie ihn auf ein Flussufer in der Nähe.

Durch das Gewicht stürzte das Flussufer ein. Als Wasser eindrang, wurden die Fundamente des Gebäudes instabil und es bröckelte. Die Entwickler mussten dann nicht nur neu starten, sondern auch den Schaden beseitigen. Ein Arbeiter kam bei dem schrecklichen Unfall ums Leben. In Anbetracht des gewaltigen Ausmaßes und der unglaublich großen Wohnblocks hätte der Verlust an Menschenleben weitaus größer sein können. Das 13-stöckige Gebäude fiel fast vollständig zu Boden.

8. Eine gekenterte royale Yacht

Vom Besitz einer 70-Meter-Luxusyacht können die meisten von uns nur träumen. Wenn Sie ein saudischer Prinz sind, scheint es etwas realistischer zu sein. Aber auch Prinzen können eine Tragödie nicht verhindern. Diese millionenschwere Yacht sollte zur Wartung in einer griechischen Werft herausgenommen werden, als sie ins Meer stürzte.


Zum Glück konnten die Arbeiter den Luxusliner aus der Tiefe bergen und begannen im März 2020 mit der Reparatur. Obwohl unklar ist, wie viel es kosten wird, das Boot wieder auf den Standard zu bringen, wird es wahrscheinlich irgendwo um die 30-Millionen-Dollar-Marke liegen. Bei einem Vermögen von 1 Milliarde US-Dollar kann sich der Besitzer jedoch die Reparatur leisten.

9. Erdrutsch auf der Autobahn

Naturkatastrophen können teuer werden. Erdrutsche geschehen in Taiwan relativ häufig. Im Jahr 2010 kam es erneut zu einer Katastrophe, als der Highway 3 bei einem monumentalen Erdrutsch bedeckt wurde, der den Highway vollständig dezimierte. Mit 50 Baggern und 100 Lastwagen, dauerte es über einen Monat, bis die Autobahn geräumt war. Das Desaster verschlang letztendlich mehr als 20 Millionen Dollar.

Örtliche Medien berichteten, dass nach der Katastrophe über 210.000 Kubikmeter Trümmer die Autobahn und die deren Umfeld bedeckten. Erstaunlicherweise wurden nur drei Autos von dem Erdrutsch erfasst. Obwohl es tragisch war, hätte es viel schlimmer kommen können. Glück im Unglück sozusagen.

10. Explodierte Bohrinsel

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Am 20. April 2010 explodierte die Bohrinsel „Deepwater Horizon“, was zur größten Ölkatastrophe aller Zeiten führte. 94 Arbeiter wurden aus der Bohrinsel gerettet – das Feuer dauerte jedoch tagelang. Der Tanker selbst sank zwei Tage später. Die Ölpest hatte große Auswirkungen auf die Umwelt rund um den Golf von Mexiko. BP musste viel Geld bezahlen, um die Situation zu korrigieren, was die Gesamtrechnung auf über 65 Milliarden Dollar erhöhte.

Die ganze Katastrophe war so beispiellos, dass niemand wusste, wie sie in finanzieller oder ökologischer Hinsicht damit umgehen sollten. Eine Firma musste 1,4 Milliarden US-Dollar wegen Verstoßes gegen das US-Gesetz für sauberes Wasser zahlen, während BP in Milliardenhöhe belastet wurde, nicht nur in Form von Geldstrafen, sondern auch als Entschädigung.

11. Ein zerstörtes Containerschiff

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Das Containerschiff „Rena Monrovia“ befand sich auf einer Reise, als es das neuseeländische „Astrolabe Reef“ traf und 2011 auf Grund lief.
Die Ladung ergoss sich ins Meer, während das Schiff selbst, da es mit voller Geschwindigkeit gefahren war, größtenteils total zerstört wurde. Es kostete das Unternehmen 240 Millionen US-Dollar, das Chaos zu beseitigen – und das alles, weil der Kapitän und die Crew nicht hinschauten, wohin sie fuhren.

Der offizielle Bericht führte den Vorfall auf „Navigationsfehler“ zurück. Das Schiff selbst lag längere Zeit unentdeckt in seiner Position. Bis 2012 war es nach ständigem Unwetter in zwei Teile gebrochen, und das Heck des Schiffes sank ein paar Tage später.