13 „Trail-Cam“ Einblicke in das Leben wilder Tiere

Bild: imago images / Greatstock

Tierbeobachtungskameras ermöglichen Fotos von scheuen Wildtieren, die ohne dieses Hilfsmittel kaum möglich wären. Die Kameras sind gut getarnt und zum Teil nicht vom Gebüsch oder einer Baumrinde zu unterscheiden. Diese sogenannten „Trail Cams“ sind so robust, dass man sie ohne Probleme, auch bei schlechten Wetterbedingungen, in der Natur sich selbst überlassen kann.

Bewegungs- und Temperatursensoren lösen die Kamera aus, sobald sich ein Tier nähert. Mithilfe einer GPRS Funktion kann man sich die so entstanden Fotos oder Videos auf sein Handy oder seinen PC schicken lassen. Gemütlich zu Hause sitzend kann man dann ganz erstaunliche Tierfotografien bestaunen. Wir zeigen Ihnen 13 Schnappschüsse aus der Wildnis, die mit einer „Trail Cam“ geschossen wurden.

1. Den Füchslein schmeckt’s

Füchse bekommt man nur selten zu Gesicht, denn sie sind vor allem nachts und in der Dämmerung aktiv. Der Schnappschuss zeigt eine Fuchsmutter, die ganz offensichtlich das Säugen ihrer Welpen genießt. Die Kleinen drängen sich gierig und hungrig an ihre Zitzen. Das Foto ist im Wald entstanden, doch die Raubtiere stellen keine besonderen Ansprüche an ihre Umgebung.

Immer wieder siedeln sich Füchse auch in der Stadt an. Auch bei der Auswahl ihres Fressens sind sie nicht besonders wählerisch und von Insekten über Beeren, bis hin zu Vögeln steht vieles auf ihrem Speiseplan. Die Welpen auf dem Foto sind von fester Nahrung noch weit entfernt und begnügen sich mit Muttermilch. Auch Foto Nummer 2 wurde in der Nacht aufgenommen.

2. Nächtlicher Ritt

Waschbären kommen heutzutage nicht mehr nur in Nordamerika und Kanada vor, sie fangen an sich auch bei uns in Europa auszubreiten. Die flinken Allesfresser schließen sich gern in Gruppen zusammen und gehen Nachts auf Futtersuche. Dem Waschbären auf dem Foto scheint es nicht schnell genug zu gehen und er reitet ein Stück des Weges auf einem Wildschwein.

Die Tiere nähern sich auf der Suche nach Futter auch Menschensiedlungen. Mit ihren geschickten Pfoten können sie sogar Mülltonnen öffnen und allerhand Verwüstung anrichten. Aus diesem Grund sind Waschbären nicht immer gern gesehene Gäste. Das Foto der Tierbeobachtungskamera zeigt zwei dieser aktiven quirligen Kleinbären, die im Wald unterwegs sind. Das folgende Foto zeigt ein heimisches Raubtier.

3. Eine Nummer zu groß

Dieses Foto zeigt einen wirklich seltsamen Angriff. Eine Eule hat sich scheinbar eine Hirschkuh als Beute ausgesucht. Das Wildtier dürfte für den Greifvogel allerdings eine Nummer zu groß sein. In Wirklichkeit verzerrt jedoch das Foto den Blick auf das Geschehen, denn die Eule befindet sich weit hinter der Hirschkuh.

Das Opfer des Greifvogels ist wahrscheinlich eine Maus sein, die sich auf dem Waldboden befindet. Eulen sind ausgezeichnete Jäger. Die nachtaktiven Tiere sehen und hören sehr gut. Haben die Greifvögel eine Beute aufgespürt, lassen sie sich vom Geäst hinunterfallen. Beim Angriff strecken sie ihre Füße nach vorn, um das Opfer mit den Krallen zu packen.

4. Ja, was ist denn das?

Dieser schlaue Waschbär hat die getarnte Kamera entdeckt. Offensichtlich wurde das Gerät ganz niedrig auf dem Waldboden platziert, wahrscheinlich auf einem Baumstumpf. Waschbären stehlen gern Eier aus den Nestern von Bodenbrütern. Die „Trail Cam“ wird den kleinen Bären enttäuschen, denn sie lässt sich nicht fressen. Das Foto ermöglicht einen genauen Blick auf das Tier, mit seinem runden Kopf und der schwarz-weißen Gesichtszeichnung.

Die Ohren haben einen weißen Rand und der Körper wirkt so aufgerichtet fast menschlich. Besonders auffällig sind die Pfoten, die unseren Händen sehr ähneln. Waschbären leben gern in der Nähe von Bächen und fingern mit ihren geschickten Pfoten darin herum. Auf diese Weise holen sie sich Leckerbissen wie Würmer und Krebse aus dem Wasser. Foto Nummer 5 zeigt ein weiteres Tier aus nächster Nähe.

5. Was für ein Geweih?

Jäger und Forstarbeiter nutzen Tierbeobachtungskameras, um den Wildbestand zu kontrollieren. Blitzlicht oder ein Infrarotblitz sorgen dafür, das das Gerät auch nachts gute Fotos abliefert. Die Bilder sind immer mit Datum und Uhrzeit versehen, damit genau nachvollzogen werden kann, wann das Wildtier gesichtet wurde.

Die Hirschkuh auf dem Schnappschuss kommt wohl gerade vom Friseur zurück und schaut besonders erwartungsvoll in die Kamera. Tatsächlich tragen Hirschkühe weder Frisur noch Geweih, doch das Gestrüpp im Hintergrund sieht auf dem Foto aus wie eine Kopfbedeckung. Dem Förster der am Morgen die Fotos betrachtet hat, hat diese behütete Dame sicher ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Das nächste Foto zeigt einen noch größeren Waldbewohner.

6. Ein seltenes Bild

Was für eine Aufnahme! Der Bär bewegt sich genau auf die Kamera zu. Was für ein Glück, dass eine Tierbeobachtungskamera automatisch funktioniert und sich der Fotograf nicht in der Nähe aufhält. Bären gehören zu den größten Raubtieren, die es gibt und man sollte mit so einer Begegnung nicht spaßen.

Ranger empfehlen spezielle Abwehrsprays, wenn man in Kanada oder Nordamerika in der Wildnis unterwegs ist. In Europa gibt es nur noch sehr wenige Bären. Kommt es zu einer Begegnung, wird empfohlen niemals wegzurennen, oder sich auf eine Konfrontation einzulassen, denn der Bär wird immer der Stärkere sein. Besser ist es die Ruhe zu bewahren und zu versuchen sich ganz langsam zurückzuziehen.

7. Nächtlicher Raubzug

Für uns sieht es so aus, als blicke dieser Otter etwas schuldbewusst in die „Trail Cam“, wurde er doch, bei einem nächtlichen Raubzug gefilmt. Die Tiere, die auch Wassermarder genannt werden, sind großartige Jäger. Dem Otter auf dem Foto ist es gelungen einen richtig großen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Die Tiere sind ausgezeichnete Schwimmer und sie kommen überall auf der Erde vor.

Fische, Krebse, Frösche, alles, was sich im Wasser tummelt, wird von diesem Raubtier gern gefressen. Otter haben ein besonders dichtes Fell, weswegen die Tiere in der Vergangenheit oft gejagt wurden. Auch die Wasserverschmutzung und die Verbauung von Uferregionen hat dazu geführt, dass die Population der intelligenten Tiere stark zurückging. Bild Nummer 8 zeigt eine besonders spannende Situation.

8. Was fliegt denn da?

Mitten im Wald in der Dunkelheit steht ein junger Hirsch ganz ruhig da und bemerkt nicht, was über ihm geschieht. Betrachtet man das Foto nur flüchtig, könnte man glauben, ein Vogel hat es auf das Wild abgesehen. Tatsächliche springt da ein Gleithörnchen vom Baum herab. Seine Beute hält das Tier im Maul und der wuschelige Schwanz steuert den Flug.

Zwischen den Armen und Beinen spannt sich Gleithaut, die beim Sprung wie ein Gleitschirm wirkt. Als Ziel steuert das Flughörnchen wohl das Geweih des Hirsches an. Mag sein, dass es die Hörner mit Baumgeäst verwechselt hat. Flug- oder Gleithörnchen leben in den nördlichen Teilen Europas und in Asien.

9. Einblick ins Schlafzimmer

Bild: imago images / Joachim Schulz

Dieses Foto zeigt, wie mithilfe einer Naturbeobachtungskamera interessante Bilder von seltenen Tieren entstehen können. „Trail Cams“ bieten uns die Möglichkeit die Lebewesen zu beobachten und über ihr Verhalten zu lernen, ohne sie zu stören. Neben dem Storchennest wurde an einem Mast eine Kamera befestigt. Auf diese Weise wird die Paarung der selten gewordenen Vögel dokumentiert.

Die beiden Störche klappern mit den Schnäbeln, verrenken und kraulen die Hälse. Auch das Schlagen mit den Flügeln, das vom Männchen ausgeführt wird gehört zur Paarung. Wenige Tage später wird das Weibchen drei bis fünf Eier im Horst ablegen. Der bei uns beheimatete Weißstorch gehört zu den gefährdeten Tierarten und ist in manchen Gegenden nur noch sehr selten zu finden. Die Tierart des Kerlchens vom nächsten Bild breitet sich hingegen immer weiter aus.

10. Ich mach jetzt mal ein Selfie

Ist es möglich, dass es der schlaue Waschbär ist, die Junghirsche im Hintergrund fotografiert? Fast sieht es so aus, doch diese Aufnahme ist einfach ein nächtlicher Schnappschuss einer „Trail Cam“. Der Blitz lässt die Augen der Tiere auf gespenstische Weise leuchten und hebt die Gesichtsmaske des Waschbären hervor. Die kleinen Bären haben eine schwarz-weiße Gesichtszeichnung, die an die Maske des Comic- Helden Zorro erinnert.

Die Verbreitung des ursprünglich aus Nordamerika stammenden Tieres in Europa wird von manchen Menschen kritisch gesehen. Waschbären sind dafür bekannt, sich gern in Menschensiedlungen zu begeben und dabei auf ihrer Futtersuche allerlei Schaden anzurichten. Der kleine Bär auf dem Foto sieht auf jeden Fall ziemlich vorwitzig aus.

11. Kurz vor dem Sprung

Kojoten in der freien Wildbahn zu beobachten ist schwierig. Die wilden Hunde leben versteckt in Nord- und Mittelamerikanischen Wäldern und man sieht sie nur selten über offene Wiesen huschen. Die Tiere sehen aus wie kleine Wölfe. Der Kojote auf dem Foto der „Trail Cam“ scheint sich gerade zum Angriff bereitzumachen.

Vermutlich hält sich das Rudel des Raubtieres in der Nähe auf. Die Chancen für die beiden Hirschkühe eine solche Attacke zu überleben stehen schlecht. Sie stehen im Moment des Schnappschusses wie angewurzelt da und es scheint, als würden sie überlegen was zu tun ist. Gern würde man dem Kojoten ein Stück Aas zuwerfen, von dem er sich sonst gern ernährt, damit er die beiden Hirsche in Ruhe lässt. Auch Foto Nummer 12 zeigt eine brenzlige Situation.

12. Ab ins Versteck!

Der Fuchs hat ihn entdeckt, den Waschbären im Autowrack. Wie wird sich diese Szene wohl weiter abspielen? Der Fuchs ist ein guter Jäger mit feinen Spürsinnen. Nachts schleicht er allein umher, um Beute aufzuspüren. Hat er ein Opfer aufgespürt, setzt der Fuchs zum Sprung an. Dabei kann er die Entfernung genau abschätzen.

Tatsächlich gehört der Rotfuchs zu den Feinden des Waschbären, genauso wie Wolf, Marder, Uhu, Kojoten, Hunde und Schlangen. Der Fuchs hingegen hat kaum Feinde, steht er doch in der Nahrungskette ziemlich weit oben. Schade, für den Waschbären, dass das Wrack keine verschließbaren Türen mehr hat. Vielleicht schafft es das Bärchen trotzdem noch zu fliehen. Seinen Artgenossen auf dem folgenden Bild geht es prächtig.

13. Bärenparty

Diese Waschbären haben sich auf einem Campingplatz satt gefressen und es hat ihnen sichtlich Vergnügen bereitet. Zufrieden aalen sich die Tiere am Boden. „Jedem Tierchen sein Pläsierchen„, möchte man da sagen, doch es gibt immer wieder Camper, die sich über Waschbären ärgern. Die kleinen Bären sind sehr geschickt und wühlen in Mülltonen herum und verschleppen ungesicherte Lebensmittel.

Erfahrene amerikanische Camper empfehlen zum Schutz vor übergriffigen Waschbären ein selbstgemachtes Schutzspray. Zwei Liter Wasser werden mit 1 Esslöffel Cayenne-Pfeffer und fünf scharfen Peperoni ungefähr 30 Minuten lang gekocht. Der Sud wird in eine Sprühflasche gefüllt und rund um den Standort des Campers auf die Büsche gesprüht.