Die niederländisch-türkische Fluggesellschaft Corendon hat als erste europäische Airline eine kinderfreie Zone auf ihren Flügen eingeführt. Ab November 2023 können Passagiere auf der neunstündigen Strecke zwischen Amsterdam und Curaçao in einem speziell abgegrenzten Bereich des Airbus A350 reisen, der ausschließlich Erwachsenen ab 16 Jahren vorbehalten ist. Damit reagiert Corendon auf den Wunsch vieler Fluggäste nach Ruhe und Entspannung ohne störendes Kindergeschrei.
Corendon schafft eine Adults-only-Zone für mehr Komfort

Die kinderfreie Zone umfasst die vorderen zwölf Sitzreihen mit insgesamt 93 Plätzen, die durch Vorhänge und Wände vom Rest des Flugzeugs getrennt sind. Passagiere müssen für einen Platz in diesem Bereich einen Aufpreis von 45 Euro zahlen, für Sitze mit mehr Beinfreiheit werden 100 Euro fällig. Die Airline testet dieses Konzept zunächst auf der Route Amsterdam–Curaçao und plant, je nach Erfolg, die kinderfreie Zone auf weitere Strecken auszuweiten.
Diese Maßnahme richtet sich nicht nur an Passagiere, die Ruhe suchen, sondern auch an Eltern, die Konflikte mit anderen Fluggästen wegen quengelnder Kinder vermeiden möchten. Corendon-Gründer Atilay Uslu betont, dass die Erwachsenenbereiche auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden eingehen und ein entspannteres Flugerlebnis ermöglichen sollen.
Konzept nicht neu – internationale Vorbilder aus Asien

Corendon ist zwar die erste europäische Airline, die eine solche kinderfreie Zone einführt, doch das Konzept existiert bereits seit Jahren in Asien. So bietet etwa die malaysische Fluggesellschaft Air Asia X seit über einem Jahrzehnt eine „Quiet Zone“ an, die Passagiere ab zehn Jahren buchen können. Auch die Singapore-Airline Scoot hat mit ihrem Bereich „Scoot in Silence“ Passagiere ab zwölf Jahren zugelassen. Diese Zonen sind ebenfalls abgegrenzt und sollen eine ruhige Atmosphäre schaffen, häufig mit gedimmter Beleuchtung.
Die europäischen Fluggäste können nun erstmals von einem ähnlichen Angebot profitieren, das speziell für Langstreckenflüge attraktiv ist. Corendon experimentiert hier mit einem Aufpreis-Modell, das bei Erfolg weitere Airlines inspirieren könnte.
Preis und Zielgruppe der kinderfreien Zone

Tickets für den Adults-only-Bereich sind ab 16 Jahren buchbar und kosten 45 Euro Aufpreis für einen normalen Sitzplatz, während Plätze mit extra Beinfreiheit mit 100 Euro zu Buche schlagen. Die klare Altersgrenze und der finanzielle Aufschlag sollen den Bereich exklusiv und attraktiv für ruhesuchende Passagiere machen.
Dieses Angebot spricht vor allem Reisende an, die Wert auf eine entspannte Atmosphäre legen – sei es Geschäftsreisende, Paare oder ältere Urlauber. Gleichzeitig entlastet es Eltern, die mit kleinen Kindern unterwegs sind, da sie wissen, dass sie im Rest des Flugzeugs in einer kinderfreundlichen Umgebung sind.
Reaktionen und Ausblick auf die Zukunft

Das Konzept stößt auf gemischte Reaktionen: Während viele Passagiere die kinderfreie Zone begrüßen, sehen Kritiker darin eine unnötige Trennung oder gar Diskriminierung. Corendon bleibt jedoch bei der Linie, dass unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen, um das Flugerlebnis insgesamt zu verbessern.
Sollte die Testphase erfolgreich sein, könnte das Modell einer kinderfreien Zone zum neuen Standard auf Langstreckenflügen werden – auch bei anderen europäischen Airlines. Die Idee, Ruhe und Komfort gezielt zu fördern, könnte damit eine neue Ära des Fliegens einläuten.
Als nächstes schauen wir uns an, wie andere Airlines weltweit mit ähnlichen Konzepten experimentieren und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.