
Wie sicher ist das Leben in deutschen Großstädten wirklich? Eine neue Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik 2024 gibt jetzt einen detaillierten Einblick – und das mit teils unerwarteten Ergebnissen. Die Rangliste zeigt, wo es am häufigsten zu Straftaten kommt – und wer neu an der Spitze steht. Dabei spielen nicht nur Großstädte mit Millionenbewohnern eine Rolle, sondern auch kleinere Zentren mit auffälligen Werten.
Die Zahlen basieren auf registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner – ein Maßstab, der überraschende Vergleiche möglich macht. Vor allem Punkt 2 wird dich am meisten überraschen! Wer sich also für Kriminalitätsverteilung und Sicherheitsgefühl in Deutschland interessiert, sollte genauer hinsehen – es lohnt sich.
1. Eine Statistik mit Signalwirkung

Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gilt als wichtige Referenz zur Lage in deutschen Städten. Jährlich wertet das Bundeskriminalamt (BKA) Millionen Daten aus – anonymisiert, aber detailliert. Grundlage ist die Zahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner, was einen vergleichbaren Überblick ermöglicht – unabhängig von der tatsächlichen Stadtgröße.
Die aktuelle PKS 2024 offenbart dabei klare regionale Unterschiede. Während manche Metropolen zurückfallen, rücken andere ins Rampenlicht – mit steigenden Zahlen in bestimmten Deliktgruppen. Besonders im Fokus: Diebstahl, Raub und Gewaltverbrechen. Und nicht zuletzt zeigt die Statistik, dass auch Städte mit kleinerer Fläche kriminalitätsbelastet sein können.
2. Bremen an der Spitze – und das mit Abstand

Erstmals steht Bremen an der Spitze der Rangliste. Mit 15.424 Straftaten pro 100.000 Einwohner überholt die Hansestadt alle anderen Großstädte – auch die üblichen Verdächtigen wie Frankfurt oder Berlin. Die absolute Zahl: rund 89.000 registrierte Delikte. Auffällig: Bremen führt besonders bei Ladendiebstählen, Autoklau und Raub – also bei Delikten mit direktem wirtschaftlichen Schaden.
Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig, Experten sprechen von organisierter Kleinkriminalität, hoher Urbanitätsdichte und teils sozialer Schieflage. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist der Spitzenplatz ein Schock – vor allem, weil er sich nicht mit dem subjektiven Sicherheitsempfinden deckt. Klar ist: Bremen muss gezielt handeln, um das Vertrauen zurückzugewinnen.
3. Frankfurt verliert die Spitze – bleibt aber auffällig

Lange Zeit war Frankfurt am Main als Deutschlands kriminellste Stadt bekannt – nun rutscht sie auf Platz zwei. Mit 14.600 Straftaten pro 100.000 Einwohner bleibt das Niveau jedoch hoch. Besonders stark vertreten: Taschendiebstahl, Drogenkriminalität und Delikte im Umfeld des Hauptbahnhofs. Die hessische Bankenmetropole gilt weiterhin als Brennpunkt im Bereich Alltagskriminalität.
Trotz der veränderten Position bleibt Frankfurt ein besorgniserregendes Beispiel für urbane Sicherheitsprobleme. Behörden und Polizei setzen inzwischen vermehrt auf präventive Maßnahmen, auch durch mehr Präsenz an bekannten Hotspots. Doch Experten betonen: Die Kriminalitätsstruktur ist komplex – und lässt sich nicht allein durch Zahlen erklären.
4. Hauptstadt mit Schattenseiten: Berlin auf Platz 3

Auf Platz drei der PKS-Rangliste 2024 landet die Bundeshauptstadt Berlin mit 14.252 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Die absolute Anzahl liegt weit höher, was angesichts der Millionenmetropole nicht überrascht. Besonders im Bereich Einbruch, Drogenhandel und Gewaltkriminalität fallen die Zahlen auf – teils mit überregionaler Signalwirkung.
Berlin bleibt ein Zentrum der Kontraste: Während sich Touristen und Kulturschaffende von der offenen Atmosphäre angezogen fühlen, sorgen bestimmte Bezirke regelmäßig für Polizeieinsätze. Die Herausforderungen sind dabei vielseitig – von sozialen Brennpunkten bis hin zu organisierter Kriminalität. Trotz umfassender Sicherheitskonzepte gelingt es nicht, die Fallzahlen signifikant zu senken. Die Kriminalitätsbelastung bleibt hoch.