Neuer Feiertag für viele: Was sich an Mariä Himmelfahrt in Bayern ändert

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In Bayern bekommt Mariä Himmelfahrt am 15. August eine neue Bedeutung – zumindest für sechs Gemeinden. Grund ist eine aktuelle Auswertung des Zensus 2022. Damit verschiebt sich das Gefüge von katholisch geprägten Regionen im Freistaat.

Für viele bedeutet das einen arbeitsfreien Tag mehr – für andere fällt er weg. Doch hinter der scheinbar einfachen Feiertagsregelung steckt deutlich mehr. Was genau entschieden wurde, wie es zu den Veränderungen kam und warum der Feiertag nicht überall gilt, zeigt ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

1. Warum Mariä Himmelfahrt plötzlich Thema ist

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Der 15. August rückt in Bayern wieder ins Rampenlicht. Sechs Gemeinden erhalten Mariä Himmelfahrt neu als gesetzlichen Feiertag – eine direkte Folge des Zensus 2022. Dieser hat die religiöse Verteilung der Einwohner neu bewertet und dabei mehrere Verschiebungen festgestellt. Es geht also nicht um eine politische Entscheidung, sondern um reine Statistik.

Doch gerade weil der Feiertag von der Bevölkerungsstruktur abhängt, ist er keinesfalls in Stein gemeißt. Jedes Jahrzehnt kann sich die Regelung ändern – zum Vorteil oder Nachteil einer Gemeinde.

2. Diese Gemeinden profitieren ab sofort

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Neu hinzugekommen sind die Gemeinden Baiersdorf, Weisendorf, Marktrodach, Schwebheim, Oettingen in Bayern und Memmingerberg. In all diesen Orten liegt die Zahl der katholischen Hauptwohnsitze nun wieder vor der der evangelischen.

Damit tritt das bayerische Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage in Kraft. Für die Einwohner bedeutet das: Am 15. August bleibt die Arbeit liegen, die Geschäfte geschlossen – es gilt Feiertagsruhe. Für viele dort eine echte Überraschung – aber auch eine, die willkommen ist.

3. Wo Mariä Himmelfahrt kein Feiertag mehr ist

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Während manche Gemeinden feiern, müssen andere verzichten. Seßlach und Marktschorgast verlieren Mariä Himmelfahrt als Feiertag. Der Grund: In beiden Kommunen leben laut Zensus nun mehr evangelische als katholische Einwohner.

Damit entfällt die gesetzliche Grundlage für einen freien Tag. Was für viele Bürger enttäuschend sein dürfte, ist für die Behörden reine Verwaltung. Kritiker monieren jedoch, dass ein Feiertag nicht allein an konfessionellen Mehrheiten festgemacht werden sollte.

4. Wie wird der Feiertagsstatus bestimmt?

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Der Feiertag Mariä Himmelfahrt gilt laut Gesetz nur dann, wenn in einer Gemeinde mehr katholische Hauptwohnsitze als evangelische gemeldet sind. Diese Regelung stammt aus dem bayerischen Feiertagsschutzgesetz und ist bundesweit einmalig. Grundlage ist der jeweils aktuelle Zensus, der alle zehn Jahre durchgeführt wird.

Damit steht der 15. August unter Beobachtung: Mit jeder neuen Volkszählung kann sich die Feiertagsregelung verschieben. Für viele Gemeinden ist das Ergebnis des Zensus deshalb mit Spannung verbunden.

5. Warum dieser Feiertag eine Ausnahme ist

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Mariä Himmelfahrt ist kein Feiertag wie jeder andere. In Bayern ist er zwar in den meisten Gemeinden verbreitet, aber nicht landesweit. Anders als etwa der 1. Mai oder der 3. Oktober, gilt er nur dort, wo die katholische Prägung überwiegt.

Das hat historische Gründe: Die konfessionelle Spaltung Bayerns zwischen katholischem Süden und protestantischem Norden wirkt bis heute nach. Diese besondere Regelung führt dazu, dass an einem Tag im Jahr je nach Wohnort gearbeitet oder gefeiert wird – ein kurioser Zustand mitten im Freistaat.

6. Wie viele Gemeinden sind betroffen?

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Insgesamt feiern nun 1.708 von 2.056 bayerischen Gemeinden Mariä Himmelfahrt als gesetzlichen Feiertag. In den übrigen 348 Kommunen, vor allem in Mittel- und Oberfranken, bleibt der Tag ein regulärer Werktag.

Besonders Oberbayern, die Oberpfalz und Niederbayern sind nahezu flächendeckend katholisch geprägt – hier bleibt der Feiertag fast überall bestehen. Doch es gibt ständige Bewegung: Einwanderung, Kirchenaustritte und Umzüge können das Verhältnis verschieben und damit auch den Feiertagsstatus.

7. Welche Bedeutung Mariä Himmelfahrt hat

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Mariä Himmelfahrt ist ein hohes Fest der katholischen Kirche. Es erinnert an die Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel und wird bereits seit dem 5. Jahrhundert gefeiert. Neben dem religiösen Aspekt ist es in Bayern auch traditionell mit Krautweihe und Prozessionen verbunden.

In katholisch geprägten Regionen ist es fest im kulturellen Leben verankert. Die jetzigen Änderungen zeigen, dass Religion nicht nur Glaubenssache, sondern auch gesellschaftlicher Faktor mit ganz realen Folgen sein kann – bis hin zum arbeitsfreien Tag.





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