Kennen Sie das geheime Leben der Besatzung von Kreuzfahrtschiffen?

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Haben Sie schon einmal daran gedacht, um die Welt zu reisen, ohne dabei für die Reise, das Essen und die Unterkunft zu bezahlen? Natürlich haben Sie das, wer würde das nicht! Genau aus diesem Grund ist der Gedanke, als Besatzungsmitglied auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten, für viele Menschen interessant.

Sie hoffen, sich auf diese Weise den Traum nach kostenlosen Reisen erfüllen zu können. Der Job hat jedoch auch eine andere Seite. Eine Seite, die der normale Passagier normalerweise nicht zu sehen bekommt. Während Sie sich verwöhnen lassen, muss jemand anders schwer für Ihren Luxus arbeiten. Essen, Dekorationen und das saubere Zimmer entstehen schließlich nicht von allein.

1. Big Brother is watching you

Auf einem Kreuzfahrtschiff sind Sie immer unter Beobachtung. Ein ehemaliger Kellner auf einem solchen Luxusschiff sagte einmal: „Big Brother ist für uns sehr realistisch.“ Kameras gibt es an Bord praktisch überall. Das vor allem aus Gründen der Sicherheit. Zwar sind Zwischenfälle an Bord selten, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sich ein Kreuzfahrtschiff allein auf hoher See befindet.

Es kann immer wieder vorkommen, dass im Rahmen von Not- und Zwischenfällen an Bord Videomaterial ausgewertet werden muss. Befinden Sie sich also nicht gerade in Ihrer Kabine – die natürlich nicht überwacht wird – dann können Sie fast 100% sicher sein, dass Sie sich auf der Kamera befinden.

2. Viele Besatzungsmitglieder führen ein Doppelleben

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Es ist kein Geheimnis, dass Sie als Mitarbeiter an Bord eines Kreuzfahrtschiffes viel unterwegs sind. Tatsächlich verbringt die Besatzung den größten Teil des Jahres auf See und nur eine relativ kurze Zeit gemeinsam mit der Familie. Aus diesem Grund ist es nicht überraschend, dass viele Besatzungsmitglieder ein Doppelleben führen.

Innerhalb der Familie sind diese Personen völlig andere Menschen und mit dem Boarding zur nächsten Fahrt handelt es sich um komplett neue Personen mit einem anderen Leben, anderen Freunden und – in vielen Fällen – einer anderen Familie. Der Grund: Der lange Abstand von zuhause verleitet zu einem solchen Schritt. Darüber hinaus ist es für diese Menschen viel einfacher, ein Doppelleben aufzubauen und zu führen, ohne das zuhause jemand etwas davon mitbekommt.

3. Leben auf Abstand vom Rest der Welt

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Das Leben an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist einsam. Der Rest der Welt ist in weiter Ferne und der Kontakt zu Freunden und Familie gestaltet sich schwierig. Schuld daran sind viele Arbeitsstunden und Zeitverschiebung. In der Zeit von Internet und Smartphone ist der Kontakt zwar einfacher, aber dennoch sind die Besatzungen von Kreuzfahrtschiffen zum größten Teil unter sich.

Auch regelmäßige Fernsehsendungen oder andere Verpflichtungen sind an Bord normalerweise nicht möglich. Das führt dazu, dass kein echter Kontakt zur Außenwelt besteht. Was auf den ersten Blick belastend und problematisch erscheint, ist für manch ein Crewmitglied eine Erlösung und erlaubt es gleichzeitig, an Bord ganz anders und vielleicht auch mehr man selbst zu sein, als zuhause an Land, mit der Familie.

4. Crewmitglieder nutzen eine besondere Code-Sprache

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Besatzungsmitglieder an Bord von Schiffen sind für das Wohl der Passagiere verantwortlich. Kommt es zu Problemen oder Schwierigkeiten, dann gilt es sicherzustellen, dass sich die Crew untereinander versteht. Gleichzeitig sollen aber die Gäste nichts von den Problemen erfahren. Sie möchten sich schließlich erholen und nicht durch zusätzlichen Stress belastet werden.

Das gilt insbesondere für kleinere Notfälle, die das Wohl der Passagiere nicht betrifft. Um unbegründete Panik und Probleme zu vermeiden, verwenden Besatzungsmitglieder an Bord von Kreuzfahrtschiffen daher eine spezielle Code-Sprache. Etwa so, wie die Angestellten im Kaufhaus, die über Zahlencodes und für den Kunden unverständliche Begriffe mit anderen Mitarbeitern kommunizieren.

5. Die Besatzung feiert mehr als die Passagiere

Wer hart arbeitet, der hat sich auch das Recht verdient, wild und ausgelassen zu feiern. Genau das passiert vermutlich nirgendwo so sehr und so oft wie an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Außerhalb der Schicht verbringen die Crewmitglieder ihre Freizeit mit Feiern und Trinken. Tatsächlich gibt es an Bord der Luxusschiffe spezielle Bars, nur für die Besatzung.

Hier gibt es alle Getränke an Bord zu extrem günstigen Preisen. Kostet ein einfacher Cocktail den Passagier zum Beispiel schnell 15 Euro, so bekommt die Crew dasselbe Getränk für nur 1,50 Euro. Natürlich ist es der Crew nicht erlaubt, angetrunken zu sein, aber wer keinen Skandal verursacht und sich seinen Pegel nicht anmerken lässt, der hat in der Regel auch kein Problem.

6. Dating mit den Gästen ist verboten

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Für viele Menschen mag die Idee verlockend erscheinen: Auf See mit tausenden von Urlaubern. Mit Sicherheit genug Gelegenheit, um den Traumpartner zu finden. Leider ist das jedoch strikt verboten. Die Crew darf sich nicht mit Reisenden einlassen, dabei ist es unerheblich, wer den ersten Schritt wagt. Tatsächlich ist das Daten von Passagieren einer der größten und häufigsten Kündigungsgründe.

Viele Kreuzfahrtlinien empfehlen ihren Besatzungen sogar eindringlich den sogenannten One-on-One Kontakt, bei dem sich das Besatzungsmitglied allein mit einem Passagier unterhält, zu vermeiden. Fliegt ein Angestellter auf, kann er fristlos entlassen werden und muss unter Umständen bereits am nächsten Hafen von Bord.

7. Aber Dates gibt es. Und das reichlich.

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Zwar ist es der Besatzung untersagt, sich auf Passagiere einzulassen oder ein Date mit den Reisenden zu suchen. An Beziehungen, Affären und Dates mangelt es an Bord jedoch nicht. Die Besatzungen sind oft über einen langen Zeitraum von fast einem kompletten Jahr zusammen. Die Schiffe besuchen exotische Orte, es gibt Drinks und Crew-Partys sind die Regel.

Affären und Dates sind in so einem Ambiente vorprogrammiert. Ein ehemaliger Mitarbeiter an Bord berichtete einst, dass das Thema sogar so ernst ist, dass es in den Crew-Räumlichkeiten Aufklärungsposter zum Thema Sexualkrankheiten gibt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Reedereien dieses Verhalten gutheißen. Sie akzeptieren lediglich die Realität.

8. Die Crew spielt den Passagieren Streiche

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Für die meisten Besatzungsmitglieder von Kreuzfahrtschiffen ist der Luxusliner ein Arbeitsplatz aber nichts Besonderes. Schließlich sind sie jeden Tag, Monat für Monat, oft über mehrere Jahre an Bord. Da wird das Leben auf See schnell langweilig. Abwechslung verschaffen sich die Crewmitglieder durch Streiche an den Passagieren. Diese sind selbstverständlich subtil und dezent.

Ein Verärgern der Reisenden oder ein anstößiges Verhalten sind nämlich ein schneller Grund für eine sofortige Kündigung. Berichten zu Folge sehen Streiche zum Beispiel so aus, dass ein Besatzungsmitglied ein Anderes am Abend zur Bowlingbahn einlädt. Anschließend würde man abwarten und sich dann über die eingehenden Beschwerden darüber amüsieren, dass die Crew eine Bowlingbahn hat, die Passagiere jedoch nicht.

9. Besatzungsmitglieder sind Cliquen-Menschen

An Bord von Kreuzfahrtschiffen herrscht eine bunte Mischung an Menschen und Kultur. Hier finden sich Menschen aus allen möglichen Ländern und Regionen, mit unterschiedlichen Traditionen und Religionen. Auch wenn fast alle Reisenden der Oberklasse angehören, so gibt es doch eine Trennung und Einteilung je nach Land, Kultur, etc.

Auch die Besatzung ist hier keine Ausnahme und so ist es nicht verwunderlich, dass sich an Bord auch unter der Crew Cliquen bilden. Diese werden als Mafia bezeichnet und verfolgen normalerweise eine bestimmte Tradition, wie etwa das Sprechen der Muttersprache außer Dienst, die Zubereitung von bestimmten heimischen Speisen und Getränken, usw. Auf diese Weise schafft die Crew sich ein Stückchen Heimat fernab von zuhause, auf hoher See.

10. Notfälle können schnell dramatisch enden

Kreuzfahrtschiffe befinden sich weit hinaus auf hoher See. Der nächste Hafen ist oft mehrere Stunden entfernt. Das bedeutet, dass Notfälle an Bord schnell sehr ernst und dramatisch werden können. Dabei muss es gar nicht immer um große Schwierigkeiten und Lebensgefahr gehen. Auch ungewöhnliche Notfälle sind möglich.

So kam es etwa 2005 an Bord eines Kreuzfahrtschiffes nach einem Feuer im Maschinenraum zu einem Stromausfall. In der Folge hörten die bordeigenen Entsorgungssysteme auf zu funktionieren und Fäkalien drangen ungefiltert wieder nach oben und traten aus den Abflüssen hinaus. Der Gestank war so schlimm, dass Crew und Passagiere Zeltstädte auf dem Oberdeck, fernab von dem widerlichen Duft aufbauten, bis Rettung eintraf.

11. Die Crewunterkünfte sind nicht alle gleich

Unterschiede gibt es an Bord auch bei den Quartieren. Während Offiziere und Stabsmitglieder sich auf private Kajüten auf dem A-Deck mit Blick auf das Meer freuen können, verbringen die meisten Crewmitglieder die Nacht unter Deck in kleinen Räumen ohne Fenster, die oftmals über nichts weiter als ein Hochbett verfügen und nur wenige Quadratmeter groß sind.

An Ausstattung gibt es hier nur das wirklich absolut notwendige. Wer die Hoffnung hegt, in komfortablen Räumlichkeiten zu nächtigen, so wie es die Passagiere tun, der hat weit gefehlt. Passagier-Kajüten sind nur für Passagiere und werden auch dann nicht an die Besatzung vergeben, wenn das Schiff einmal nicht ausgebucht sein sollte.

12. Die Crew trainiert die Abwehr von Piraten

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Viele Menschen denken, dass heute keine Piraten mehr existieren und das es sich um einen Mythos aus dem Mittelalter handelt. Weit gefehlt! In einigen Regionen gibt es die Seeräuber durchaus. In der Regel sind Kreuzfahrtschiffe zwar allein schon aufgrund der großen Zahl der Menschen an Bord relativ sicher, aber auch hier hat es Angriffe gegeben.

Und: Die Besatzung lernt in der Ausbildung den Schutz der Passagiere und die Abwehr solcher Angriffe. Hier geht es zwar nicht mehr um den Kampf mit Degen oder Pistole, aber um die Bedienung und den Einsatz der technischen Ausrüstung an Bord. Nicht ohne Grund, wie ein versuchter Angriff von Piraten auf ein Kreuzfahrtschiff im Jahre 2005 zeigt. Dank der guten Ausbildung der Crew konnte der Angriff abgewehrt werden.

13. Die Crew ist praktisch Eigentum der Kreuzfahrtlinie

Als Besatzungsmitglied an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist man praktisch das Eigentum der Gesellschaft. Genauso wie das Schiff. Der Arbeitgeber bestimmt, wer wann arbeitet, was es zu essen gibt, wann gegessen wird, wann man zur Toilette gehen kann, in welcher Unterkunft man wohnt und sogar wie warm oder kalt es in der eigenen Koje ist.

Es gibt so gut wie keine Privatsphäre an Bord und so gut wie nichts, auf das die Reederei keinen Einfluss oder kein Mitspracherecht hat. In dieser Hinsicht ist das Leben an Bord fast vergleichbar mit dem Dienst bei den Streitkräften. Das ist nicht jedermanns Sache und sollte bei der Berufswahl unbedingt berücksichtigt werden.

14. Schlechtes Essen und Reste der Passagiere

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Bereits eine kurze Recherche im Internet zeigt: Das Essen für die Crew an Bord von Kreuzfahrschiffen ist schlecht. Einfache Gerichte und oftmals merkwürdige Speisen, von denen man vorher noch nichts gehört hat, sind durchaus üblich. Die gute Nachricht: Die meisten Reedereien erlauben es der Besatzung die Reste des Buffets der Passagiere zu essen.

Alles, was also am Ende des Tages übrig bleibt, kann die Crew untereinander aufteilen. So kommt man zumindest gelegentlich in den Genuss der First Class Speisen der Reisenden. Aber: Das Buffet ist lecker und bei den Gästen sehr gefragt. Zudem haben die Köche ein gutes Auge bei der Zubereitung, sodass oftmals am Ende gar keine Reste mehr übrig bleiben.

15. An Bord erhält die Crew merkwürdige Anfragen

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An Bord von Kreuzfahrtschiffen gibt es viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur. Auch die Interessen, Ansichten, Ideen, etc. variieren häufig. Da ist es nicht überraschend, dass die Crew sich an Bord oft merkwürdigen oder ungewöhnlichen Anfragen ausgesetzt sieht. Und dies von Gästen jeglichen Alters und jeglicher Herkunft.

Diese betreffen zum Beispiel das Zimmer, die Einrichtung oder aber das Essen, Beilagen, usw. Diese Anfragen soweit wie möglich zu erfüllen ist natürlich ebenfalls Aufgabe der Besatzung und Teil des Kundenservice an Bord. Nicht selten sind solche Anfragen aber auch eine riesige Herausforderung, die manch ein Crewmitglied so schnell nicht vergisst.

16. An Bord gibt es viel Trinkgeld

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Kreuzfahren sind Luxusreisen. Fast ausschließlich Personen der Oberklasse sind an Bord. Das führt dazu, dass es auch hier – wie in der Dienstleistungsbranche üblich – Trinkgeld gibt. Dieses fällt jedoch im Vergleich zu anderen Orten an Bord meist sehr hoch aus. Zufriedene Gäste haben nicht nur Geld, sondern sind auch willig, dieses in Tips zu investieren.

Und: Das Leben Bord ist für die Besatzung zwar in vielen Dingen einfach und nicht mit dem der Passagiere zu vergleichen. Aber: Die Kosten an Bord sind sehr gering und sparen ist einfach. Viele Crewmitglieder haben daher am Ende ihrer Tour beträchtliche Ersparnisse angehäuft oder senden Geld von unterwegs an die Familie zuhause.

17. Es gibt keine freien Tage

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Was viele Menschen und vor allem die Passagiere nicht wissen: An Bord von Kreuzfahrtschiffen gibt es für die Crew keine freien Tage und auch keine Wochenenden. In der Regel beträgt die Laufzeit des Heuervertrags neun Monate. Und diese neun Monate wird gearbeitet. Jeden Tag. Die gute Nachricht ist, dass an Bord ein Rotationssystem besteht. Alle Besatzungsmitglieder haben so in 24 Stunden mehrere Stunden frei.

Diese Freistunden gibt es zu verschiedenen Zeiten und so ist es zum Beispiel möglich, einige Zeit an Land zu verbringen, eine Crew Party zu besuchen und auch ausreichend Schlaf zu erhalten. Für viele Besatzungsmitglieder ist dieses Rotationsprinzip kein Problem und sie ziehen die Flexibilität, die sich aus diesem Verfahren ergibt, sogar dem Schichtbetrieb vor.

18. Man wird zurückgelassen

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Kreuzfahren sind normalerweise mit Exkursionen und Dockzeiten an Land verbunden. Besatzungsmitglieder, die sich nicht im Dienst befinden, haben die Möglichkeit, ebenfalls an Land zu gehen und ihre Freizeit außerhalb zu verbringen. Aber Vorsicht! Wer zur Ablegezeit nicht wieder an Bord ist, der wird zurückgelassen und ist am Ende völlig auf sich selbst gestellt.

Weder das Schiff noch die Reederei kümmern sich in einem solchen Fall. Der Grund: Reedereien müssen bei einer Verlängerung der vereinbarten Liegezeit im Hafen mit hohen Kosten und sogar empfindlichen Strafen rechnen. Um diese Kosten, die schnell viele hunderttausend Euro betragen können, zu vermeiden wird das Besatzungsmitglied im Zweifel lieber zurückgelassen. Dies ist sogar fast immer im Heuervertrag festgelegt und schriftlich vereinbart.

19. Der perfekte Job zum Abnehmen

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Dass das Essen für die Besatzung an Bord von Kreuzfahrtschiffen oftmals schlecht ist und bescheiden ausfällt, das wissen Sie bereits. Für einige Mitglieder der Crew ist das jedoch nur bedingt ein Problem. Sie sehen das Ganze positiv und freuen sich darüber, dass man während der neun Monate eine hervorragende Gelegenheit bekommt, um kostenlos überschüssige Pfunde zu verlieren.

Tatsächlich ist es nicht unüblich, bei der Rückkehr nach Hause zwischen zwei und fünf Kilo oder mehr verloren zu haben. Ganz ohne Kosten oder hartes Training im Fitnessstudio. Wem hingegen gesundes und leckeres Essen wichtig ist, der wird an Bord der meisten Schiffe zumindest als Besatzungsmitglied vermutlich eher nicht glücklich.

20. Es gibt eine Leichenhalle an Bord

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Kreuzfahrten dauern meist mindestens eine Woche. Teilweise sogar Monate oder gar bis zu einem Jahr. Außerdem macht einen großen Teil der Zielgruppe, die sich solche Touren leisten kann, Senioren aus. Auch wenn niemand darüber nachdenken möchte, ist es daher nicht unüblich, dass Passagiere an Bord sterben.

Bei einigen Reedereien, die vorwiegend ältere Reisende an Bord nehmen, ist es sogar in vielen Fällen Standard. Aus diesem Grund mag es nicht überraschen, dass die Kreuzfahrtschiffe über eine kleine Leichenhalle verfügen. In diesen können normalerweise fünf Tote aufbewahrt werden, bis das Schiff in den nächsten Hafen einläuft, wo die Körper dann den Behörden übergeben werden.

21. Feedback und Bewertungen sind extrem wichtig

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In der Dienstleistungsbranche ist es nicht unüblich, dass Kunden oder Besucher am Ende eines Aufenthaltes ein Feedback Formular erhalten, in dem sie ihre Meinung und Erfahrung darlegen können. Dies ist der Platz für Beschwerden, Lob und Kritik. Aber: Während solch ein Feedback in den meisten Branchen eher ignoriert wird, genießt es in der Kreuzfahrtindustrie einen enorm hohen Stellenwert.

Gute und schlechte Bewertungen können sich sogar direkt auf die Bezahlung oder den Bonus und im schlimmsten Fall sogar auf den Job bzw. die Kündigung eines Besatzungsmitglieds auswirken. Denken Sie bei Ihrer nächsten Kreuzfahrt als Passagier daran und scheuen Sie sich nicht, auch wenn alles gut war, ein paar positive Zeilen zu hinterlassen.

22. Auch auf See gibt es Gesetze

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Eigentlich erscheint es offensichtlich, aber viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst. Auch an Bord von Kreuzfahrtschiffen gibt es Regeln und Gesetze. Die Regeln stellt die Reederei bzw. die Besatzung auf. Die Gesetze werden auch hier von offizieller Stelle festgelegt. An Bord gelten dabei normalerweise dieselben Gesetze, die auch in dem Land gelten, unter dessen Flagge das Schiff fährt.

Grund dafür ist, dass ein Kreuzfahrtschiff – wie auch Flugzeuge und Botschaften – als Hoheitsgebiet des Staates gelten, dessen Flagge es führt. Außerhalb des Schiffes, also auf hoher See gilt darüber hinaus das maritime Recht für Seefahrer. Wer sich an Bord nicht an Regeln hält, bekommt auch auf einem Kreuzfahrtschiff Probleme. Für die Besatzung bedeutet das meist zusätzlich auch die Kündigung.

23. Es gibt einen Krisen- oder Notfallraum

Auch an Bord von Kreuzfahrtschiffen gibt es einen sogenannten Krisen- oder Notfallraum. Im Englischen wird dieser oft in Anlehnung an die Kriegsschiffe als War Room oder Kriegsraum bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein gesichertes Kommandozentrum mit Kontrollen, Computern und Bildschirmen.

Von hier aus kann man das gesamte Schiff führen, überwachen und auch im Krisenfalle kontrollieren. Lediglich die Besatzung weiß, wo sich dieser Raum befindet. Passagiere wissen hingegen meist nicht einmal, dass ein solcher Raum existiert. Wo sich der War Room befindet, wird zudem vor den Passagieren geheim gehalten.

24. Keine Angst vor dem Meer und hohen Wellen

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Wer schnell Seekrank wird oder Angst vor Wasser und hohen Wellen hat, der kommt als Besatzungsmitglied von Kreuzfahrtschiffen nicht infrage. Die Schiffe sind oft viele Wochen lang auf hoher See unterwegs. Dabei kommt es nicht selten vor, dass man durch heftige Stürme und schwere See mit Meter hohen Wellen navigiert.

Gerade in diesen Situationen ist es wichtig, zuversichtlich und vor allem gesund zu bleiben. Die Crew muss den Passagieren helfen und außerdem Mut machen. Das ist aber schwer, wenn man selbst Angst hat oder seekrank wird. Ein wichtiger Faktor, der bei der Berufswahl unbedingt berücksichtigt werden sollte. Ansonsten kann es später zu bösen Überraschungen – und ggf. zur Kündigung – kommen.