11 Fotos aus dem Wilden Westen zum Staunen

Bild: Imago / Panthermedia

Der Wilde Westen war eine Zeit, die geprägt war von Kämpfen um Territorien, der Erschließung des Landes mithilfe der Eisenbahn, gesetzlosen Desperados, Selbstjustiz und Cowboy- und Indianerkämpfen.

Wenig Aufmerksamkeit wurde in diesen Jahren jedoch den Dingen geschenkt, welche die ganz normalen Menschen der Arbeiterklasse in ihrem Alltag erlebten. Diese spezielle Fotosammlung widmet sich genau diesen Momentaufnahmen, auf denen Menschen aus längst vergangener Zeit zu sehen sind, die ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen.

Wie lebte der Großteil der Bevölkerung damals im sogenannten „Wilden Westen“, was beschäftigte sie? Auf den nachfolgenden Bildern erhalten Sie einen Eindruck davon, wie der Alltag im Wilden Westen aussah.

1. Der Grenzgänger Kit Carson

Bild: imago images / ZUMA Press

Kit (Christopher Houston) Carson war ein amerikanischer Grenzbewohner, der damals maßgeblich zur Entwicklung der Weststaaten und ganz besonders Kaliforniens beitrug. Er war Analphabet, was ihm sehr peinlich war, und der Grund gewesen sein könnte, warum er sich sehr zu den Indianerstämmen in dieser Gegend hingezogen fühlte.

Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Trapper, Naturführer und Armee-Offizier. Er verbrachte viel Zeit mit den Natives und heiratete sogar zwei Mal indianische Frauen. Seine dritte Frau war allerdings Mexikanerin. Kit hatte insgesamt 10 Kinder. Bereits zu Lebzeiten wurde er durch seine etwas übertriebenen Berichten über seine Streifzüge und den darüber verfassten Zeitungsartikel zur unsterblichen Legende.

2. Der „Cow Boy“

Bild: imago images / alimdi

Dieses Foto, „The Cow Boy“ genannt, wurde vom ehemaligen Bergmann John C. H. Grabill aufgenommen und gilt bis heute als eine der realistischsten Darstellungen von Cowboys in der damaligen Zeit. Beachten Sie die Lederchaps und das Halsband aus Baumwollstoff, das er trägt, um sich in der Hitze des Tages abzukühlen.

Verblüffenderweise könnte das Foto auch aus der heutigen Zeit stammen, denn die moderne Western Reitschule verwendet immer noch die gleichen Sättel und Steigbügel. Auch das Pferd ist genauso aufgetrenst, wie es heute noch üblich ist. Die Haltung des Reiters entspricht der modernen Westernreitschule, bei der das Pferd ausschließlich über Gewichtsverlagerungen angeleitet wird.

3. Rose von Cimarron

Bild: via Wikimedia Commons

Rose Dunn, auch bekannt als Rose von Cimarron, verliebte sich unsterblich in einen Wildwest-Banditen namens George „Bittercreek“ Newcomb, nachdem sie ihm von ihren Brüdern vorgestellt worden war. Im Jahre 1895 wurde George von ihren Brüdern getötet, nachdem diese Kopfgeldjäger geworden waren und ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden war.

Rose wurde vorgeworfen, dass sie ihren Brüdern verraten habe, wo sich George aufhielt und ihn so an sie verriet. Zeit ihres Lebens verneinte sie ihre Beteiligung an Tod von George Newcomb. Rose heiratete später den Politiker Charles Edward Noble, der recht früh verstarb. 1930 heiratete sie erneut, dieses Mal ihre Jugendliebe Richard Fleming.

4. Wyatt Earp und Bat Masterson als Jäger der Gesetzlosen

Bild: imago images / Mary Evans
Film: Wichita 

Wyatt Earp (sitzend) ist hier zusammen mit seinem Freund Bat Masterson (stehend) in einer typischen Szene fotografiert worden. Wyatt ist bekannt für seine Rolle bei der Schießerei am O.K. Corral, wo er zusammen mit seinen Brüdern Morgan und Virgil, sowie seinem engen Freund Doc Holiday gegen vier Gesetzlose kämpfte und diesen engültig den Gar aus machte.

Seinen Lebensunterhalt verdiente der attraktive, bei den Frauen hoch im Kurs stehende Mann als Deputy Marshal und Glücksspieler in Arizona des damaligen Wilden Westens. Wyatt Earp wurde zur US-Legende, nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Filmen, Biografien und Romanen die über ihn verfilmt und verfasst worden sind.

5. Der unsterbliche Jesse James

Bild: imago images / United Archives International

Jesse (Woodson) James war zunächst ein Guerilla-Kämpfer der Konföderierten und wurde später das berühmteste Mitglied seiner gefährlichen, räuberischen Bande von Gesetzlosen. Er wurde von einem anderen Mitglied seiner Bande, Robert Ford, getötet, der das Kopfgeld auf James‘ Kopf haben wollte und auch nicht vor Verrat am eigenen Gang-Mitglied zurück schreckte.

Anstatt bei einem Bank- oder Zugüberfall in einem Kugelhagel zu sterben, wurde der legendäre Jesse James am 3. April 1882 beim Staubwischen eines Bildes an der Wand seines gemieteten Hauses in St. Joseph, Missouri, zu Fall gebracht. Robert Ford schoss ihm von hinten in den Kopf. Eigentlich kein gebührender Tod für einen Ganoven dieses Kalibers.

6. Faro, das Spiel der Wildwest-Glücksritter

Bild: Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons

Jeder Westernfilm lag wohl schon einmal daneben. Cowboys spielten in den 1800er Jahren nicht Poker, sondern ein Spiel namens Faro. Faro wurde außerhalb der Vereinigten Staaten erfunden und gewann, nachdem es importiert wurde, ziemlich schnell an Popularität.

In seinen Grundregeln ähnelt es dem Poker-Spiel, das Faro auch letzten Endes verdrängt hat, allerdings sind die Spielregeln weniger komplex und die Gewinnchancen höher, was es zur damaligen Zeit unter den einfachen Cowboys sehr beliebt machte. Es wurde nahezu überall gespielt, in den Saloons, zu Hause, aber auch am Lagerfeuer sorgte es für die nötige Unterhaltung im oftmals doch sehr einsamen Leben eines Cowboys.

7. Tibercio Vasquez, die Verbrecher-Legende

Tibercio Vasquez schaffte es, sage und schreibe 20 Jahre lang, den Behörden immer wieder zu entwischen und häufte mit seinen kriminellen Machenschaften ein Vermögen an. Der hispanische Gesetzlose wurde schließlich gefangen genommen und 1875 gehängt. Die Vasquez Rocks, 40 Meilen nördlich von Los Angeles, waren eines seiner vielen Verstecke und sind nach ihm benannt.

Für die armen Kalifornier, Tagelöhner und Campesinos in der damaligen Zeit war Tibercio ein Geschenk des Himmels, denn er bezahlte stets großzügig für Essen, Unterkunft und Unterhalt. Sein Ruhm basierte sicherlich auch auf der Tatsache, dass er sich als eine Art Robin Hood im Wilden Westen für seine Landsleute erwies.

8. Die pazifische Eisenbahnlinie

Bild: imago images / United Archives International

Mitten im Bürgerkrieg begannen die USA mit dem Bau einer Eisenbahnlinie von Iowa nach San Francisco, Kalifornien. Das Ziel war die Schaffung einer transkontinentalen Eisenbahn, um den Transport zu erleichtern. Die Fertigstellung dauerte sechs Jahre und war ein durchschlagender Erfolg.

Vor dem Aufkommen der transkontinentalen Eisenbahn bedeutete eine Reise quer über den Kontinent in die westlichen Staaten ein gefährliches sechsmonatiges Trekking über Flüsse, Wüsten und Berge.

Alternativ konnte ein Reisender eine sechswöchige Seereise um Kap Hoorn wagen oder nach Mittelamerika segeln und den Isthmus von Panama mit der Eisenbahn überqueren, wobei er riskierte, bei der Überfahrt einer Vielzahl tödlicher Krankheiten ausgesetzt zu werden. Somit stelle die pazifische Eisenbahnlinie eine große Errungenschaft der damaligen Zeit dar.

9. Bestandsaufnahme des Colorado Rivers

Bild: imago images / United Archives

Im Jahr 1871 fotografierte der ambitionierte Wildwestfotograf mit dem Namen Timothy O’Sullivan Lieutenant George Wheeler gemeinsam mit seiner Crew bei der Vermessung des Colorado River im Black Canyon. Timothy (der Fotograf) ist auf der fotografie der vierte Mann von links. George Montague Wheeler war ein wegweisender amerikanischer Entdecker und Kartograf, Leiter des Wheeler Survey, einer der wichtigsten Vermessungen des Westens der Vereinigten Staaten im späten neunzehnten Jahrhundert.

Er leistete einen wahrhaftig bedeutenden Beitrag bei der Erschließung und Kartografierung des wilden Westens. Er gab mehrere Bücher inklusive einer Foto-Dokumentation seiner Vermessungen heraus. Zur damaligen Zeit eine Rarität weit entfernt von den uns bekannten Straßenkarten und einer nachvollziehbaren Navigation.

10. Kraemer’s Saloon in Michigan

Bild: imago images / Everett Collection

Dieser alte, nostalgische Westsaloon in Michigan sieht genauso aus wie eine der vielen heutigen Bars. Das liegt daran, dass sich bei der Inneneinrichtung der Saloons und Bars in den 150 Jahren seitdem nicht viel geändert hat. Es gibt eine lange, hölzerne Theke mit einem Barkeeper, der Alkohol verkauft. Am Tresen stehen oder sitzen die Kunden auf Barhockern. Ein Setting, das sich über die Jahrhunderte scheinbar als funktional erwiesen hat.

Kurios: Die Frauen im Salon wurden hoch geachtet. Männer, die dabei erwischt wurden, wie sie sich despektierlich gegenüber den Ladys verhielten, wurden hinaus geworfen oder wurden unter Umständen in tödliche Kämpfe verwickelt.

11. General George Crook

Bild: imago images / StockTrek Images

Dieses Foto von General George R. Crook wurde 1886 in Arizona aufgenommen. Er wird hier zusammen mit zwei Apachen-Scouts, Dutchy und Alchesay, und seinem Lieblingsmaultier, das den Namen Apache trug, gezeigt. George R. Crook war ein Offizier der US-Armee, der vor allem für seine herausragenden Dienste während des amerikanischen Bürgerkriegs und der Indianerkriege bekannt war.

In den 1880er Jahren erhielt er von den Apachen den Spitznamen Crook Nantan Lupan, was so viel wie „Häuptling Wolf“ bedeutet. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee arbeitete er mit der US-Regierung zusammen, um deren Versprechen gegenüber den eroberten Stämmen und für eine bessere Behandlung der Indianer einzuhalten.